Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 24.06.2012:
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99 Punkte für eine nachhaltige Donaustadt

20 Jahre nach Rio: Die Donaustadt zeigt, wie Nachhaltigkeit im Alltag funktioniert


Ein neuer Gemeinschaftsgarten, ein Bauernmarkt, Geothermieprojekte, Umweltmaßnahmen in Gasthäusern, Kochkurse, Mehrwegbecher beim Stadlauer Kirtag, Beratung für die Kleingärtner für ökologische Schädlingsbekämpfung – das sind nur einige der insgesamt 99 Maßnahmen, die der Bezirk Donaustadt in seinem umfassenden Nachhaltigkeitsprogramm umsetzt. „Die Palette an Maßnahmen für die Donaustädterinnen und Donaustädter ist breit – wir wollen mit vollen Service die Menschen zu noch (umwelt)bewussterem Umgang bewegen, wir wollen nachhaltige Entwicklung begreifbar und erlebbar machen“, erläutert Bezirksvorsteher Norbert Scheed die Motivation des Pilotversuches, den die Stadt Wien über die MA 22 - Wiener Umweltschutzabteilung tatkräftig unterstützt. „Erstmals werden die schon seit vielen Jahren bestehenden Maßnahmen und Aktionen gebündelt und auch ergänzt, um sie noch sichtbarer zu machen – ein Vorzeigemodell für ganz Wien“, freut sich Umweltstadträtin Ulli Sima.

So gibt es in der Donaustadt heute bereits 50 Ökobusinessplan-Betriebe - mit Highlights wie der „Nachhaltigkeitsschule“ HTL Donaustadt. Darüberhinaus konnten über 50 verschiedene Projekte und Initiativen aus unterschiedlichen Programmschienen wie „Ökokauf Wien“, „Nachhaltiger Urbaner Platz“, „Naturnahe Grünoase“ oder „Netzwerk Natur“, aber auch auf Basis lokaler Programme und Einzelinitiativen, identifiziert werden. Nun werden all diese Initiativen zusammengefasst, für die Bevölkerung übersichtlich dargestellt und natürlich sollen neue Prozesse in Gang gesetzt werden - Organisationen und Einzelpersonen erhalten Zugänge zu Programmen und auch Förderungen. „Der Nachhaltigkeits-Pilotbezirk kann als lokaler Beitrag Wiens zur Konferenz Rio 20+ gewertet werden, wir zeigen, wie Nachhaltigkeit in der Praxis aussieht“, so Scheed.

Wirtschaft und Umweltschutz – starke Partner

Der ÖkoBusinessPlan Wien ist das langjährig etablierte Umwelt-Service-Paket der Stadt Wien für Wiener Unternehmen. Ausgehend von den bereits teilnehmenden Betrieben wird im 22. Bezirk nun die Zusammenarbeit der bestehenden und neuen Partnerunternehmen in Hinblick auf eine zukunftsfähige Unternehmensentwicklung forciert. Ein bezirksweites ÖkoBusiness Netzwerk entsteht. So zieht sich z.B. die Zusammenarbeit der Kaufleute Stadlau durch alle Bereiche des Umweltschutzes - von der Abfallvermeidung bis hin zur ökologischen Ausrichtung des Bauernmarktes. Das Projekt vereint Unternehmen, die auf den ersten Blick in Konkurrenz stehen, zu einer gemeinsamen Bewegung für mehr Ökologie und Effizienz - mit dem Nebeneffekt der verstärkten Positionierung im Umfeld der Einkaufsstraßen Wiens und der damit verbundenen Imagesteigerung.

Ökologisierung im Kleingarten – mit Nützlingen gegen Schädlinge

In den Kleingärten soll der Einsatz von Nützlingen gegen Schädlinge die Verwendung chemischer Mittel überflüssig machen. In der Landwirtschaft sind biologische Pflanzenschutzmaßnahmen bereits unentbehrlich. Um die Vorteile des biologischen Pflanzenschutzes auch den KleingärtnerInnen bekannter zu machen, wird informiert und beraten, wie sich ‚Insektenparfums’ (Pheromone) zum Pflanzenschutz einsetzen lassen.

Umweltfreundliche Mobilität weiter ausbauen

Der ständigen Verbesserung der Rad- und Fußweginfrastruktur kommt in dem weitläufigen Bezirk größte Bedeutung zu. Aber auch der Ausbau der Öffis, wie z.B. der Bim-Linie 25 in das Japanerviertel, der Linie 26 bis zum Haidjöchl, der Verlängerung der U2 nach Aspern und weiter in die Seestadt, sowie ein vollständig überarbeitetes Busnetz sind wichtige Bestandteile einer wirkungsvollen Verkehrspolitik für alle.

Kochkurse für die Donaustädter und Gesunde Ernährung in Kindergärten und Pensionstenwohnhäusern

Das Konzept für die nachhaltige Bezirksentwicklung umfasst auch den forcierten Einsatz von gesunder Ernährung und Bioprodukten für SeniorInnen (Pensionistenwohnheime, Klubs und SeniorInnentreffs) und Kinder. So bestehen schon mehr als 50 Prozent der Mittagsmenüs in den städtischen Kindergärten und mehr als 30 Prozent der Mittagessen in den Ganztagsschulen aus Bio-Lebensmitteln. Unter dem Titel „Gut & günstig gemeinsam Kochen“ werden Kochkurse für interessierte DonaustädterInnen angeboten.

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