Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 04.06.2012:
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SchülerInnen- und Lehrlingsfreifahrt neu

Von 210.000 SchülerInnen in Wien haben derzeit nur 122.000 Anspruch auf die sogenannte SchülerInnenfreifahrt für die Fahrtstrecke zwischen Wohnung und Schule (Selbstbehalt 19,60 Euro), andere Schüler können nur die Nachmittagsbildungskarte erwerben.

Die Schülerfreifahrtsanträge jedes einzelnen Schülers mussten dabei einzeln geprüft werden, und bedeuteten hohen administrativen Aufwand für SchülerInnen, Eltern, Schulen und Verkehrsunternehmen.

Die Länder Wien, Niederösterreich und Burgenland und der Verkehrsverbund Ost-Region haben sich auf eine neue Regelung verständigt, die extrem günstig, unbürokratisch, und in der Abwicklung effizienter ist. Die Neuregelung wird als Pilotprojekt im Schuljahr 2012/13 starten.

Das neue Top-Jugendticket gilt ein ganzes Schuljahr für alle Fahrten rund um die Uhr in ganz Wien, aber auch in Niederösterreich und Burgenland und kostet 60 Euro. Gegenüber den bisherigen, nur für Wien gültigen Zusatzkarten (6 Euro pro Monat + 19,60 Euro Selbstbehalt = 79,60) ist das eine Verbilligung um ein Viertel. Das Top-Jugendticket ist an allen Wiener-Linien-Automaten, in Vorverkaufsstellen, Trafiken und im Online-Ticketshop direkt und ohne Antrag erhältlich – das Schlangestehen in Erdberg ist nun Geschichte.

Für SchülerInnen, die keinen Bedarf an dem erweiterten Ticket haben, weil sie beispielsweise sonst nur mit dem Rad unterwegs sind, gibt es nach wie vor die klassische Karte ("Jugendticket") um 19,60 Euro für ein Schuljahr – auch diese Tickets sind in Zukunft über alle Vertriebskanäle erhältlich.

Bei beiden Tickets muss der von Schule ausgestellte Schülerausweis mitgeführt werden.

Selbstverständlich erhalten bleibt die Wiener Ferienfreifahrt an Sonn- und Feiertagen sowie während der gesetzlichen Schulferien, die ab Herbst sogar für SchülerInnen bis 24 Jahre gelten wird und auf die anderen Bundesländer ausgeweitet wird.

Beide Tickets werden auch für Lehrlinge erhältlich sein. Die genauen Details müssen von Verkehrsverbund und beteiligten Verkehrsunternehmen in den nächsten Wochen ausgearbeitet werden. Das Schuljahr 2012/13 gilt dabei als "Pilotjahr".

Beispielfälle

  • Anna (7) wohnt sehr nahe an ihrer Volksschule und hat deshalb nach der alten Regelung keinen Anspruch auf SchülerInnenfreifahrt. Für Fahrten in Wien am Nachmittag kam nur die Nachmittags-Bildungskarte (6 Eur/Monat) mit eingeschränkter Gültigkeit in Betracht. Ausflüge zur Oma nach Niederösterreich mussten extra bezahlt werden. Mit dem neuen Ticket (60 Eur/Schuljahr) kann Anna von früh bis spät in Wien, NÖ und Burgenland unterwegs sein.

  • Matthias (17) geht in die HTL. Er ist in die Schule und für die Freizeit mit den Öffis mobil. Bisher zahlten seine Eltern zusätzlich zum Selbstbehalt von 19,60 Euro noch zehn Zusatz-Karten à 6 Euro, insgesamt also 79,60 Euro. Nun kann Matthias das Top-Jugendticket um 60 Euro für das ganze Schuljahr verwenden. Seine Eltern sparen fast 20 Euro.

  • Johanna (9) geht in eine Schule, die das Handling der SchülerInnenkarten bisher nicht selbst übernommen hat. Ihr Vater musste bisher einmal im Jahr nach Erdberg kommen, um bei den Wiener Linien eine SchülerInnenfreikarte ausstellen zu lassen. Nun kauft Johannas Vater das Ticket einfach am Computer im Webshop der Wiener Linien.

  • Heike (11) hat zwar Anspruch auf die Schülerfreifahrt und Nachmittags-Bildungskarte. Bei ihren Schulausflügen oder Exkursionen muss die Lehrerin bislang trotzdem jedes Mal Fahrtgeld einsammeln. Bei einem Ausflug, der über Mittag hinausgeht ist das Fahrtgeld zudem unterschiedlich, da nicht alle SchülerInnen eine Zusatzmonatskarte oder eine Nachmittags-Bildungskarte besitzen. Das neue Top-Jugendticket macht alles einfacher: Ein Tarif für den ganzen Tag und dafür mit dem VOR auch das ganze Wiener Umland inklusive.

  • Kevin (13) fährt einmal pro Woche zu seinen Großeltern nach Neusiedl am See. Bisher musste er dafür jeweils vier Außenzonen (insg. 8 Euro hin-retour) bezahlen. Mit seinem Top-Jugendticket sind alle Öffi-Fahrten in Wien und Niederösterreich inkludiert. Franz spart über 30 Euro im Monat.

  • Sandra (17) ist als KFZ-Techniker-Lehrling nicht nur auf die Reparatur schneller Autos spezialisiert, sie ist auch gerne im Winter mit ihrem Snowboard flott unterwegs. Die Fahrtkosten zum Semmering, die sie bisher immer extra bezahlen musste, sind beim Top-Jugendticket jetzt schon inkludiert.

  • Recep (8) lebt abwechselnd bei seiner Mutter und seinem Vater. Gratis zur Schule fuhr er bisher nur vom offiziellen Wohnsitz bei seiner Mutter. Wenn er von der Wohnung seines Vaters in die Schule fährt, muss er bisher bezahlen. Mit dem Top-Jugendticket ist Recep um 60 Euro für ein Schuljahr unbegrenzt zu jeder Zeit in ganz Wien unterwegs.

Rückfragehinweis für Medien

  • Dominik Gries
    Pressesprecher
    Wiener Linien GmbH und Co KG
    Telefon: 01 7909-14206
    Mobil: 0664 884 82 259
    www.wienerlinien.at