Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 20.04.2012:
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StR Ludwig: Gemeindebau-Benennung nach Edwin Schuster

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Feierliche Namensgebung der Städtischen Wohnhausanlage 19., Greinergasse 36-40


Mit der Benennung des Döblinger Gemeindebaus in "Edwin-Schuster-Hof" ehrt die Stadt Wien den antifaschistischen Widerstandskämpfer Edwin Schuster. Am Mittwoch, den 18. April 2012, nahmen Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, Bezirksvorsteher Adolf Tiller und Helmut Gruber, Wiener Landesvorsitzender der Gewerkschaft vida, die offizielle Namensgebung vor.

"Edwin Schuster setzte sich schon in jungen Jahren für Freiheit, Demokratie und soziale Gerechtigkeit ein. Seine demokratische Gesinnung und sein mutiges und offenes Auftreten gegen das Nazi-Regime musste er mit dem Leben bezahlen. Sein Schicksal, das stellvertretend für Millionen von Menschen steht, die verfolgt, gequält und umgebracht wurden, mahnt uns, es niemals wieder zuzulassen, dass Demokratie, Meinungsfreiheit und Menschenwürde mit Füßen getreten werden. Mit dem Gedenken an Edwin Schuster verbinden wir war aber auch die Solidarität und den Kampf für all jene Menschen, die heute in totalitären Systemen leben und die sich unter größter persönlicher Gefahr für demokratische Rechte und ein menschenwürdiges Dasein einsetzen", hob Wohnbaustadtrat Michael Ludwig die Bedeutung der Benennung des Gemeindebaus nach dem großen Wiener Widerstandskämpfer hervor.

"Mit der Benennung dieser Städtischen Wohnhausanlage wird Edwin Schuster, der in unmittelbarer Nähe in der Zahnradbahnstraße 21 gewohnt hat, die Anerkennung für seine demokratische Gesinnung erwiesen", betonte Bezirksvorsteher Adolf Tiller.

"So wie unserem Kollegen Edwin Schuster erging es zum Leide ihrer Familien und Angehörigen in der Zeit der Nazi-Diktatur nicht nur sehr vielen Eisenbahnern. Sie alle haben sich wie Edwin Schuster dadurch ausgezeichnet, dass sie in ihren Worten und durch ihre Taten die menschenverachtende Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten nicht schweigend hingenommen haben. Unsere Kolleginnen und Kollegen haben unter Einsatz ihres Lebens aus tiefer Überzeugung für Freiheit, Menschenrechte und Demokratie gekämpft", unterstrich der Wiener Landesvorsitzende der Gewerkschaft vida, Helmut Gruber.

Edwin Schuster (1888-1942)

Schon früh engagierte sich Edwin Karl Schuster im Rahmen der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei für soziale Gerechtigkeit. Ab 1919 versah er als Eisenbahner seinen Dienst auf der Franz-Josefs-Bahn und war auch gewerkschaftlich tätig. Nach den Februarkämpfen 1934 setzte sich Schuster im Kampf gegen den Austrofaschismus und gegen den Nationalsozialismus ein. Im Februar 1942 wurde der Reichsbahnbedienstete Schuster wegen "kommunistischer Betätigung" festgenommen und am 14. Juli 1942 in das Konzentrationslager Mauthausen überstellt, wo er am 21. August desselben Jahres, im 54. Lebensjahr, unter nicht näher geklärten Umständen ums Leben kam.

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