Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 19.04.2012:
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Sonnwendviertel beim Hauptbahnhof II: Ein neuer Stadtteil entsteht, ein ganzes Viertel wird aufgewertet

Kostengünstig, smart und sozial nachhaltig. Umfassenden Sanierungen und ein eigenes Stadtteilmanagement begleiten den Bau von 2.120 Wohnungen in der ersten Etappen. Ein Überblick

In unmittelbarer Nähe zum neuen Hauptbahnhof bekommt Wien ein neues Stadtquartier mit Wohnungen, einem Schulcampus, einer großen Parkanlage sowie Bürobauten und zahlreichen Geschäften. Im Süden des neuen Hauptbahnhofs, zwischen Sonnwendgasse, Gudrunstraße und dem Bahnkörper, wird die Fläche überwiegend als Wohngebiet genutzt werden. Die Gruppierung der Wohnhäuser um einen etwa acht Hektar großen Park wird eine hohe Lebensqualität sicherstellen. Insgesamt entstehen rund 5.000 Wohnungen für etwa 13.000 Menschen. Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, Kindergärten, Ärzte und Apotheken garantieren eine hervorragende Infrastruktur.

Mehr als nur ein Bahnhof - der Wohnbau als Motor der Stadtentwicklung

Dieses derzeit größte innerstädtische Stadtentwicklungsgebiet wird bis zum Jahr 2019 schrittweise realisiert. Mit dem nunmehr erfolgten Baustart für die ersten Wohnbauten wurde der Auftakt zur Entwicklung und Entstehung dieses neuen Viertels gesetzt. Mit der Realisierung weiterer Wohn- aber auch Infrastruktur-, Büro-, Bildungs- und Gewerbeprojekte wird in den nächsten Monaten begonnen.

"Vor wenigen Wochen wurde mit dem Bau der ersten Wohnungen begonnen. Auf insgesamt sieben Bauplätzen werden rund 1.140 geförderte Miet- und Eigentumswohnungen errichtet. Die Projekte, die als Sieger aus dem ersten Bauträgerwettbewerb 'Sonnwendviertel' im Jahr 2009 hervorgegangen sind, erfüllen höchste Qualitätsanforderungen bei erschwinglichen Mietkonditionen", informiert Wohnbaustadtrat Michael Ludwig.

Die ersten Wohnungen werden bereits im Herbst 2013 bezugsfertig sein

Erstmals stand bei diesem Bauträgerwettbewerb die "soziale Nachhaltigkeit" zentral im Mittelpunkt. Die eingereichten Projekte wurden neben den Kriterien Architektur, Ökologie und Ökonomie speziell daraufhin bewertet. "Neben vielfältigen Wohnungstypen und flexibel adaptierbaren Wohnungsgrundrissen, Wohnungen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, betreutem Wohnen, Wohnen-für-Generationen-Wohnungen sowie Home-Offices ist ein breit gefächerter Mix an Kommunikationsflächen und Gemeinschaftsräumen für alle Generationen vorgesehen. Dazu zählen auch Nachbarschaftsgärten und Mieterbeete sowie multifunktionelle Räume, die für Hobbys, Theateraufführungen oder Feste zur Verfügung stehen. Auf diese Weise wird das Zusammenleben gefördert und die sozialen Netze innerhalb der Hausgemeinschaften werden gestärkt" erläutert der Wiener Wohnbaustadtrat. Ergänzt werden die Angebote durch soziale Einrichtungen, wie beispielsweise ein Tagesmutterzentrum.

Die ersten Wohnungen sollen bereits ab Herbst 2013 bzw. Frühjahr 2014 bezogen werden. Die Stadt Wien unterstützt die Errichtung der Wohnbauten bei Gesamtkosten von 171 Millionen Euro mit rund 62 Millionen Euro aus der Wohnbauförderung.

Die Fakten:

  • 1.140 Wohneinheiten
  • Höchste Wohnqualität bei erschwinglichen Mieten
  • Soziale Nachhaltigkeit als wesentliches Kriterium Sieben Projekte auf sieben Bauplätzen
  • Vielfältigste Wohnungstypen, adaptierbare Wohnungsgrundrisse, betreutes Wohnen, Generationen-Wohnungen, Home-Offices
  • Kommunikationsflächen, Gemeinschaftsräume - Förderung des Zusammenlebens
  • Hoher Anteil an Wohnungen mit Superförderung - geringe Eigenmittel - 62 Mio. Förderung der Stadt Wien
  • Baubeginn bereits erfolgt
  • Fertigstellung für 2013/2014
  • Gesamtbaukosten rund 171 Mio. Euro

Weitere 450 geförderter Wohneinheiten mit den ersten Smart-Wohnungen

Am 16. April 2012 erfolgte bereits die Auslobung des zweiten Bauträgerwettbewerbs. Insgesamt 450 Wohnungen sind auf zwei Baufeldern geplant. Ziel ist die Realisierung von qualitätsvollen, innovativen und ökologischen Wohnungen, die insbesondere sehr kostengünstige Konditionen für die MieterInnen bieten. "Mit diesem Wettbewerb setzen wir außerdem auch das neue Wohnbauprogramm der Stadt Wien um. Erstmals ist die Planung von SMART-Wohnungen im Zuge eines Bauträgerwettbewerbs verpflichtend vorgesehen", so Ludwig.

SMART-Wohnung: Komplett. Kompakt. Kostengünstig.

Speziell für Jungfamilien, Paare, AlleinerzieherInnen, SeniorInnen und Singles bietet die Stadt Wien mit den neuen SMART-Wohnungen erschwinglichen Wohnraum. Wohnungen mit optimaler Flächennutzung, wählbaren Ausstattungsvarianten und niedrigen monatlichen Kosten kennzeichnen das "smarte" Wohnungsangebot.

Im Sinne dieses zusätzlichen, neuen Wohnbauprogramms werden daher klar definierte Obergrenzen sowohl für die von den zukünftigen NutzerInnen zu entrichtenden Eigenmittel als auch für das gesamte monatliche Nutzungsentgelt definiert. Der Finanzierungsbeitrag (Baukostenbeitrag und Grundkostenbeitrag) ist mit Euro 60,-/m2 Wohnnutzfläche und das monatliche Nutzungsentgelt mit maximal Euro 7,50/m2 Wohnnutzfläche begrenzt.

Insgesamt sollen 300 von den geplanten 450 Wohneinheiten SMART-Wohnungen werden.

Die Fakten:

  • 450 Wohneinheiten
  • davon 300 Wohneinheiten als SMART-Wohnungen
  • Wettbewerb ist bereits ausgeschrieben
  • 2 Bauplätze (nördlich und südlich vom Bebauungsgebiet des ersten Bauträgerwettbewerbs)
  • Entwicklung der Bebauung einerseits unter dem Aspekt der Vernetzung mit den bestehenden Wohnquartieren und den künftigen ausgedehnten Grünflächen, andererseits aber auch der kommenden multifunktionalen Nutzungen
  • Besonderes Augenmerk auf Frei- und Grünraumgestaltung
  • Niedrige Bau- und NutzerInnenkosten
  • Wettbewerbsgemeinschaften auf einem der beiden Bauplätzen

Ergänzendes freifinanziertes Angebot zu besonders günstigen Konditionen

Neben dem geförderten Wohnbau stellen auch im Sonnwendviertel die Projekte aus der Wohnbauinitiative 2011 eine ganz wichtige und wesentliche Ergänzung dar. Rund 530 aus insgesamt rund 6.250 Wohnungen, die über diese - im Vorjahr ins Leben gerufene - Initiative geschaffen werden, sollen voraussichtlich mit Ende dieses Jahres im Sonnwendviertel errichtet werden.

Das Besondere daran: Die Stadt Wien stellt Partner-Konsortien besonders günstige Darlehen und Liegenschaften zur Verfügung. Im Gegenzug verpflichten sich die Konsortien zu Mietkonditionen, die an den geförderten Wohnbau angelehnt und die daher deutlich günstiger als am freien Wohnungsmarkt sind. Zudem müssen hohe Qualitätskriterien erfüllt werden.

Die Fakten:

  • Geplant sind 536 Wohneinheiten am Bauplatz C.08
  • Baubeginn voraussichtlich Ende 2012

Klar festgelegte, streng definierte, Miet- und Eigenmittelbeitragsobergrenzen: Zwei Varianten - je nach Wunsch der künftigen MieterInnen - stehen zur Verfügung.

Variante A:
Die Nettomiete ist mit max. 6,10 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche begrenzt. Der zu leistende Finanzierungsbeitrag liegt bei max. 150 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche.

Variante B:
Die Nettomiete ist mit max. 4,75 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche begrenzt. Der zu leistende Finanzierungsbeitrag liegt bei max. 500 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche.

Die verpflichtende Mietpreisbindung besteht zehn Jahre lang ab Baufertigstellung und gilt sowohl für Neuvermietung als auch Wiedervermietung. Die Nettomieten werden jährlich VPI-indiziert. Bei bestehenden Mietverträgen ändert sich auch nach den zehn Jahren nichts. Zehn Jahre nach Baufertigstellung kann bei Neuabschlüssen von Mietverträgen der "angemessene Mietzins" eingehoben werden.

Grün- und Parkflächen sowie eine umfassende infrastrukturelle Versorgung

In den nächsten Monaten wird auch mit den ersten Infrastrukturprojekten begonnen. Den Auftakt hierzu macht der neue, moderne Bildungscampus, dessen Baustart für den heurigen Sommer geplant ist. Mit diesem modernen Campus wird Schul- und Freizeitpädagogik für Kinder zwischen 0 und 14 Jahren geboten.

Mit dem geplanten Helmut-Zilk-Park, einer acht Hektar großen Grünoase, ist außerdem für ein hervorragendes Wohnumfeld gesorgt. Zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte und Apotheken garantieren zudem auch eine gute soziale Infrastruktur.

Weitere Pluspunkte: die unmittelbare Anbindung an "Öffis" durch die verlängerte Straßenbahnlinie D, ein durchgängiges Wege- und Radwegenetz sowie ein großes Angebot an Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten.

Aufwertung des gesamten Gebiets rund ums Sonnwendviertel

Parallel schon zur Planung und nun auch zum Bau des neuen Viertels wird das bestehende Gebiet rund um das neue Stadtquartier schrittweise saniert. So wurden bereits seit 1986 insgesamt 341 Sanierungsobjekte mit rund 13.600 Wohneinheiten fertig gestellt.

"Die Gesamtbaukosten dafür betrugen 251,3 Mio. Euro, die Stadt Wien stellte dafür rund 195 Mio. Euro aus Mitteln der Wiener Wohnbauförderung zur Verfügung", informiert Wohnbaustadtrat Michael Ludwig.

Der zentrale Schwerpunkt dieser Wohnhaussanierungen liegt auf der thermisch-energetischen Verbesserung. Die durchschnittlich erreichte Einsparung des Heizwärmebedarfs aller abgeschlossenen Sanierungen liegt bei 72,19 kWh/m2. Damit konnte die benötigte Heizenergie - der Heizwärmebedarf wurde von durchschnittlich 112,45 kWh/m2 auf durchschnittlich 40,25 kWh/m2 reduziert - um ganze zwei Drittel reduziert werden. "Neben der deutlichen Anhebung der Wohn- und Lebensqualität schaffen wir durch diese geförderten Sanierungsmaßnahmen auch eine wesentliche finanzielle Entlastung der Bewohnerinnen und Bewohner", so Wohnbaustadtrat Michale Ludwig.

Derzeit befinden sich 23 Objekte mit 617 Wohneinheiten in Sanierung. Die Gesamtkosten dieser Projekte machen rund 26,2 Mio. Euro, das Fördervolumen rund 18,3 Mio. Euro aus.

Das Sanierungszielgebiet wird zudem seit Beginn des heurigen Jahres über ein eigenes Stadtteilmanagement betreut.

Ein eigenes Stadtteilmanagement zur Verbindung von "Alt" und "Neu"

Betreut wird sowohl dieses Sanierungszielgebiet, als auch das angrenzende neue Stadtquartier durch die MitarbeiterInnen eines eigenen Stadtteilmanagements der Gebietsbetreuung Stadterneuerung (GB*). Ziel ist es, "Alt" und "Neu" in baulicher, funktionaler und sozialer Hinsicht harmonisch miteinander zu verschmelzen.

Pressebild:
www.wien.gv.at/gallery2/rk/run.php?g2_itemId=16231
www.wien.gv.at/gallery2/rk/run.php?g2_itemId=16225
www.wien.gv.at/gallery2/rk/run.php?g2_itemId=16228

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