Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 13.04.2012:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Gesundheitsdienst der Stadt Wien: Grippemeldedienst zieht Bilanz über die Influenzasaison 2011/2012

Die Grippewelle kam spät und verlief milde

In der Influenzasaison 2011/2012 hat der Grippemeldedienst des Gesundheitsdiensts der Stadt Wien - MA 15 im Zeitraum von Oktober 2011 bis April 2012 rund 240.000 Erkrankungen an Grippe und grippalen Infekten ausgewiesen. Rund 85.000 Erkrankungsfälle entfielen davon in den Zeitraum der eigentlichen Grippewelle. Der Beginn wurde auf Basis der Daten des Grippemeldedienstes und der Daten des Departments für Virologie der Medizinischen Universität Wien mit 14. Februar 2012 für Österreich bestätigt und war damit um ein Monat später als in der Influenzasaison 2010/2011.

"Üblicherweise sehen wir um den Jahreswechsel einen kräftigen Anstieg an Grippefällen, doch heuer blieb dies aus - die Grippewelle begann rund einen Monat später und sie dauerte kürzer", kann Dr.in Ursula Karnthaler, Leiterin der Infektionsvorsorge der MA 15, berichten. Der Höhepunkt der Grippewelle wurde mit 15.200 wöchentlichen Neuerkrankungen in der 9. Kalenderwoche 2012 erreicht. Danach war die Neuerkrankungsrate kontinuierlich rückläufig und mit 2. April 2012 wurde die Grippewelle für beendet erklärt. Die Grippewelle zeigte rund 40.000 Erkrankungsmeldungen weniger und eine um einen Monat kürzere Dauer gegenüber der Vorjahressaison und damit einen sehr milden Verlauf.

Für den unterschiedlichen Verlauf der Grippewellen kann es verschiedene Gründe geben. So sind die Aggressivität der Influenzaviren, die gerade zirkulieren, die Wettersituation aber auch das Impfverhalten und die Hygienevorsorge wichtige Faktoren. "War seit dem Pandemiejahr 2009 das Influenzavirus A/H1N1 immer noch dominierend, so hat sich in dieser Saison wieder der vor der Pandemie bekannte Subtyp A/H3N2 durchgesetzt", zieht Karnthaler einen weiteren Vergleich.

Der Wiener Grippemeldedienst wieder ab Oktober 2012 aktiv

Der Grippemeldedienst der Stadt Wien ist Teil eines Netzwerkes zur Überwachung der Grippeaktivitäten in Österreich und besteht in Wien seit dem Jahr 1970. Eine Gruppe von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten meldet jedes Jahr ab Oktober über einen Zeitraum von mehreren Monaten (Grippezeit) jeweils ein Mal pro Woche die Anzahl an grippalen Infekten und Grippeerkrankungen an den Grippemeldedienst der Magistratsabteilung 15. Diese Daten werden dann auf Wien hochgerechnet (das sogenannte Sentinella-System) und ergeben die Anzahl der wöchentlichen Neuerkrankungen an grippalen Infekten und Grippeerkrankungen in Wien.

Die Grippemeldedaten können während des Beobachtungszeitraums und somit wieder ab Oktober 2012 auch online unter www.influenza.wien.at abgerufen werden.

Rückfragehinweis für Medien