Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 06.03.2012:
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Wien bekommt ein zukunftsweisendes Kompetenzzentrum für Sicherheit

Neue Zentrale der "Helfer Wiens" entsteht in der ehemaligen Feuerwache Neubau

Die künftige Nutzung von zwei früheren Feuerwachen in Neubau und in der Brigittenau stellt sicher, dass Wien auch in Zukunft eine der sichersten Städte der Welt bleibt. Die beiden Standorte werden zu umfassenden Sicherheits-Kompetenzzentren im Dienste der gesamten Gesellschaft ausgebaut.

Angeboten werden Information, Beratung und Kurse zu allen Fragen rund um Sicherheit und richtige Hilfeleistung im Ernstfall. Darüber hinaus dienen die zukunftsweisenden Sicherheits-Kompetenzzentren auch als Schnittstelle für den Erfahrungs- und Wissensaustausch aller wesentlichen Einsatzorganisationen und Serviceeinheiten in Wien.

Operativ geführt werden die neuen Zentren von den "Helfern Wiens", der Informationsdrehscheibe des weltweit einzigartigen "K-Kreises", in dem mehr als 30 Blaulicht-Einheiten, Dienststellen der Stadt Wien und private Institutionen organisiert sind. Gedacht ist auch an eine "Akademie Sicheres Wien" als zertifizierte Bildungs- und Ausbildungseinrichtung.

Im Zuge der laufenden Optimierung des Einsatz- und Ausbildungssystems der Wiener Berufsfeuerwehr wurde festgestellt, dass die zwei Feuerwachen aufgrund technischer und organisatorischer Entwicklungen nicht mehr als reine Feuerwehr-Stützpunkte benötigt werden. Beide Standorte aber, in der Hermanngasse 24 in Neubau und auf dem Brigittaplatz in der Brigittenau, werden auch in Zukunft ihrer Widmung entsprechend weiter im Dienste der Sicherheit stehen. Sogar noch weit umfassender, wie Landtagspräsident Prof. Harry Kopietz, zugleich Vizepräsident der "Helfer Wiens", erklärt: "An beiden Adressen entstehen zeitgemäßen Anforderungen entsprechende Informations-, Bildungs- und Ausbildungszentren in allen Fragen der Sicherheit. Das reicht von Erster Hilfe über Katastrophenschutz und klassische Blaulicht-Einsätze bis hin zu Fragen der sozialen Betreuung und des Umweltschutzes. Die Sicherheits-Kompetenzzentren sind die verantwortungsvolle Antwort auf eine immer komplexer werdende Gesellschaft, in der sich immer rascher neue Herausforderungen stellen und immer mehr Informationen verarbeitet werden. Das gilt natürlich auch für alle Fragen der Sicherheit, speziell in einer wachsenden Millionenmetropole wie Wien. Dieses Wissen muss an seriöser Stelle gebündelt sein."

Gesamtes Sicherheits-Wissen unter einem einzigen Dach

Nach langer Suche sind nun die idealen Standorte gefunden, an denen diese Anforderung erfüllt werden kann. In der zentral gelegenen Hermanngasse werden die "Helfer Wiens" der Bevölkerung ein lückenloses Angebot an Information, Beratung und Kursen zur Verfügung stellen. Im Mittelpunkt stehen dabei so wie bisher die Aufklärung und Prävention, erklärt Geschäftsführer Wolfgang Kastel: "Mit den neuen Standorten ist es uns jetzt möglich, noch mehr Angebote für Schulen zu machen. Denn das Wissen der Erwachsenen von Morgen macht Wien auch in Zukunft zu einer der sichersten Städte der Welt." Zur Verfügung stehen das gesamte Knowhow aller ExpertInnen der K-Kreis-Organisationen - unter einem einzigen Dach.

In der Brigittenau werde darüber hinaus ein Schwerpunkt auf kostenlosen Erste-Hilfe-Kursen zum Auffrischen in der Vergangenheit erworbener Kenntnisse liegen. "Hier wird es auch eine professionell geführte und reguläre Rettungsstation des Arbeiter Samariter Bundes geben, wodurch uns permanent sowohl die fachliche Kompetenz wie auch die perfekte Infrastruktur zur Verfügung stehen.

Kastel verweist in diesem Zusammenhang auf eine aktuelle Studie der Stadt Wien, wonach etwa der letzte Erste-Hilfe-Kurs bei mehr als 40 Prozent aller in Wien lebenden Menschen 15 Jahre oder länger zurückliegt. Abgesehen davon, dass in solchen Fällen oft nicht einmal mehr die Grundkenntnisse vorhanden sind, haben sich auch wesentliche neue wissenschaftlich-medizinische Erkenntnisse ergeben. So ist es für eine erfolgreiche Reanimation nicht mehr erforderlich, eine Mund-zu-Mund-Beatmung durchzuführen. In jedem Fall, so Kastel, sorgen mangelnde, zu lange zurückliegende Ausbildung und daraus resultierende Unsicherheit dafür, dass viele Menschen es sich im Ernstfall gar nicht zutrauen würden, Hilfe zu leisten - aus Angst, etwas falsch zu machen: "Und das kann in letzter Konsequenz ein Leben kosten."

Neben dem direkten Dienst an der Bevölkerung ist der permanente Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen den Einsatzorganisationen, hochkarätigen Expertinnen und Experten der Stadt Wien sowie externen Fachkräften ein entscheidender Aspekt der Sicherheits-Kompetenzzentren.

Wiener Akademie der Sicherheit - und bald vielleicht ein Zukunftsberuf

Dieses unschätzbare Wissen soll in Zukunft mit neuen Qualitätsstandards auch Sicherheitsbeauftragten in Unternehmen oder öffentlichen Einrichtungen weitervermittelt werden. Und zwar in einer eigenen "Akademie Sicheres Wien" im Sicherheits-Kompetenzzentrum Hermanngasse. "Mit diesem Standort haben wir jetzt endlich die räumlichen und technischen Voraussetzungen, diesen innovativen Plan in die Tat umzusetzen", erklären Kopietz und Kastel. Die "Akademie Sicheres Wien" könnte an das Bildungssystem und die berufliche Weiterbildung angedockt sein und so zertifizierte Sicherheits-ExpertInnen hervorbringen. Vielleicht entsteht daraus sogar ein neuer Berufszweig.

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