Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 30.11.2011:
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Wienbibliothek im Rathaus: Marcell Horace Frydmann Prawy. Neues aus dem Nachlass

Anlässlich des 100. Geburtstags eröffnet die Wienbibiliothek im Rathaus unter dem Titel "Marcell Horace Frydmann Prawy. Neues aus dem Nachlass" im Foyer eine Vitrinenausstellung mit unbekannten Fotos und Papieren aus dem Nachlass Prawy.

  • Eröffnung: 1. Dezember 2011, 19.00 Uhr
    Lesesaal der Wienbibliothek im Rathaus, 1010 Wien
    Eingang Lichtenfelsgasse, Stiege 6 (Lift), 1. Stock

Nach dem Tod von Marcel Prawy im Jahr 2003 übernahm die Wienbibliothek im Rathaus seinen Nachlass – es handelte sich um nicht weniger als 750 Umzugskisten, die ausgepackt, gesichtet und den einzelnen Sammlungen der Wienbibliothek zugeordnet werden mussten. Die Handschriftensammlung arbeitet seither an der Ordnung und Erschließung des enormen Bestands, bei dem es sich um deren größten nichtinstitutionellen Nachlass handelt: Er umfasst etwa 280 Archivboxen. Die Ordnungsarbeiten und die Verzeichnung der Dokumente sollen bis Ende 2012 abgeschlossen sein.

Anlässlich seines 100. Geburtstags am 29. Dezember 2011 präsentiert die Wienbibliothek im Rathaus nun eine Auswahl von bislang nicht oder nur selten gezeigten Papieren und Fotos aus Marcel Prawys Nachlass, als eine Art Einblick in die Werkstatt des Ordnens. Dazu gehören sein Reisepass aus dem Oktober 1938 – mit einem von der Hand eines Mitarbeiters der Deutschen Botschaft in Rom aufgemalten roten "J", die erkennungsdienstliche Erfassung vom US-Bureau of Identification, seine Zugangsberechtigung für das berühmte "Camp Ritchie" im Bundesstaat Maryland, wo deutschsprachige Emigranten für die psychologische Kriegsführung in der Armee ausgebildet wurden, und schließlich zwei Aufnahmen, die Marcel Prawy gemeinsam mit Orson Welles zeigen. All diese Stücke stehen für seine frühen Jahre, als er sich noch Marcell Horace Frydmann Prawy nannte, mithin für die Zeit der Flucht und des Exils, für seine Tätigkeit als Privatsekretär des berühmten Sängers Jan Kiepura und beschäftigen sich mit seiner Rückkehr nach Wien – als Offizier der US-Army.

Aber auch der leidenschaftliche Sammler und Archivar, der Prawy bekanntlich war, soll berücksichtigt werden. Denn in seiner Hinterlassenschaft fand sich der hochspannende Kryptonachlass von Mady Marischka, der Tochter des Regisseurs Ernst Marischka, die 1946 im Alter von nur 27 Jahren verstorben ist. Ihre Sammlung zur Geschichte der Wiener Oper hat dank Prawy die Zeitläufte überdauert. Schließlich soll, die zahlreichen Widmungsfotografien prominenter Künstler und Freunde sorgen dafür, auch der Glamour nicht zu kurz kommen.

Rückfragehinweis für Medien

  • Suzie Wong
    Wienbibliothek im Rathaus (MA 9)
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