Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 23.11.2011:
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16. Wiener Gemeinderat (4)

Aufstellung und Ausstattung von sechs Mobilklassen in Holzfertigteilbauweise im 19. Bezirk

GRin Ing. Isabella Leeb (ÖVP) stellte fest, dass Containerklassen keine optimale Lösung, aber vielfach notwendig seien. Den zusätzlichen Container-Klassen stimme man dennoch nicht zu. In einem ersten Antrag forderte sie eine Ausbildungspflicht bis zum 18. Lebensjahr. In einem weiteren Antrag forderte die ÖVP, investierte Gelder vorrangig auf das Nachholen des Pflichtschulabschlusses zu legen und einen stärkeren Fokus auf die Kooperation mit Wirtschaftsbetrieben zur Lehrlingsausbildung zu suchen. Die Koppelung der Vergabe öffentlicher Aufträge an Lehrlings- und Berufsausbildungsmaßnahmen zu prüfen, war Inhalt eines weiteren Antrags. Leeb sprach sich in einem weiteren Antrag für Wien als Veranstaltungsort der "Euroskills" aus.

GRin Mag.a Martina Wurzer (Grüne) hielt Mobilklassen ebenfalls nicht für das "Non-Plus-Ultra", man brauche sie jedoch. Allerdings sei ihr das Abstimmungsverhalten der ÖVP vielfach nicht einsichtig. Denn die ÖVP-Mandatare würden weder Schulneubauten noch den Container-Klassen zustimmen, kritisierte Wurzer. Generell gehe es darum, Unterricht "neu zu denken" um reformpädagogischen Konzepten Raum zu geben.

GR Dietrich Kops (FPÖ) kritisierte, dass sich zum Thema Containerklassen "nichts zum Guten geändert" habe. Die FPÖ wolle nicht, dass Kinder in diesen unterrichtet würden, und werde daher zusätzlichen Mobilklassen nicht zustimmen. Die Ursache für das schlechte Abschneiden bei der PISA-Studie würde unter anderem auch an überfüllten Schulklassen liegen. Die FPÖ forderte erneut "erst Deutsch dann Schule", Deutsch als Pausensprache sowie die Beibehaltung des differenzierten Schulsystems.

Laut GR Dr. Wolfgang Aigner (Klubungebunden) würde die Stadt seit rund 40 Jahren diese Container aufstellen. Dies sei abzulehnen – Schulen zu erhalten sei Aufgabe der Stadt. Zudem ortete Aigner hier eine "Zwei-Klassen-Schülergesellschaft". Einigen wenigen SchülerInnen würde eine neue tolle Schule zur Verfügung gestellt, während die anderen in Containern sitzen müssten.

GR Heinz Vettermann (SPÖ) betonte, dass die neuen Mobilklassen alle Anforderungen - unter anderem Lärmschutz und ausreichend Platz - erfüllen würden. Die Stadt investiere in Neu- und Umbauten sowie Schulsanierungen, auch dies würde seitens der Freiheitlichen abgelehnt. Betreffend "Euroskills" würde man den Standort Wien unterstützen, es gebe bislang jedoch keine Anfragen der Veranstalter. Viele Eltern würden sich bewusst für Ganztagsschulen entscheiden, schloss Vettermann.

GR Mag. Günter Kasal (FPÖ) betonte, dass die Schulzeit ein prägender Faktor für die Zukunft der Kinder sei. Schulunterricht in Container-Klassen sei daher in keinem Fall eine optimale Variante. Die Gesamtschule würde alle SchülerInnen in ein System "hineinzwingen". Ab 10 Jahren müssten Kinder jedoch individuell gefördert werden.

GRin Mag.a Tanja Wehsely (SPÖ) brachte eingangs einen Antrag zur Koppelung der Vergabe öffentlicher Aufträge an Lehrlings- und Berufsbildungsmaßnahmen von Unternehmen ein. Sie zeigte sich erfreut, dass man sich überparteilich bereits auf viele positive Projekte geeinigt habe. Ausbildungs- und Bildungsfragen seien das Kapital der Stadt. Fragen dazu würden vernetzt über alle Ressorts diskutiert. Die Gesamtschule stelle die "Hülle für einen individuellen, fordernden und fördernden Unterricht" dar. Betreffend der neuen Mobilklassen stellte Wehsely fest, dass diese als Ergänzung zu Neubauten durchaus ihre Berechtigung hätten.

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