Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 04.11.2011:
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Aviso 6.11.: Gedenkmatinee zur Erinnerung an das Novemberpogrom 1938 im Volkstheater mit Walter Arlen

Im Mittelpunkt der Gedenkmatinee zur Erinnerung an die Novemberpogrome im Jahr 1938 im Volkstheater am kommenden Sonntag, den 6. November um 11.00 Uhr, steht der aus Österreich stammende Musikkritiker und Komponist Walter Arlen. Die Veranstaltung ist eine Kooperation des österreichischen Parlaments, der Stadt Wien und exil.arte. Den Ehrenschutz übernimmt Mag.a Barbara Prammer, Präsidentin des Nationalrats. Walter Arlen (urspr. Walter Aptowitzer) ist einer der letzten noch lebenden Komponisten der Generation, die von den Nationalsozialisten aus Wien vertrieben wurde. Walter Arlen flüchtete im März 1939 zu Verwandten in die USA. Er arbeitete als Musikkritiker für die Los Angeles Times, begründete das Music Department der Loyola Marymount University, erhielt Lehraufträge an zahlreichen weiteren Universitäten in Amerika, übernahm die künstlerische Leitung der Amerikanischen Akademie der Künste in Verona (Italien) und war als musikalischer Berater für den Internationalen José-Iturbi-Klavierwettbewerb in Valencia (Spanien) tätig.

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    Gesprächskonzert mit dem aus Österreich stammenden Musikkritiker und Komponisten Walter Arlen
    Zeit: Sonntag, 6.11.2011, 11:00 – 13:00
    Ort: Volkstheater Wien (7., Neustiftgasse 1)

Verleihung des Goldenen Verdienstzeichens des Landes Wien durch Kulturstadtrat Andreas Mailath Pokorny Walter Arlen wird im Rahmen des Gesprächskonzerts seine Kompositionen als Vorlass in einem symbolischen Akt dem amtsführenden Stadtrat für Kultur und Wissenschaft, Dr. Andreas Mailath-Pokorny und der Direktorin der Wienbibliothek im Rathaus, Dr. Sylvia Mattl-Wurm überreichen. Als Zeichen der großen Anerkennung des Lebenswerks des Komponisten und Musikkritikers wird Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny Walter Arlen das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien verleihen: "Erinnerung gehört zu den wertvollsten Gütern, die eine Gesellschaft besitzt: Wer seine Vergangenheit vergisst, verliert seine Identität. So ist es auch für die Stadt Wien wichtig, dass Sie ihre Vergangenheit nicht vergisst, damit sie sich eine Zukunft erhält. Und Walter Arlen ist einmal dafür zu danken, dass er ´seinem´ Wien treu blieb, und vor allem dass, er es auch noch mit seinem künstlerischen Werk beschenkt – der besten Form von Erinnerung: Denn Kultur, und somit auch Walter Arlen´s Beitrag, ist das, an was sich zukünftige Generationen einmal erinnern werden", so MailathPokorny.

Bedeutung des Vorlasses für die Stadt Wien

Walter Arlen hat Zeit seines Lebens wesentlich zum kulturellen Transfer österreichischer Musiktradition beigetragen. Der Vorlass enthält ein umfangreiches Konvolut an eigenhändigen Kompositionen vorwiegend für Gesang und Klavier. Neben Korrespondenzen von Jean Sibelius und Charles Haubiel sind Fotosammlungen, die zum einen das familiäre Umfeld Walter Arlens beleuchten und somit interessante zeitgeschichtliche Quellen darstellen, von großer Bedeutung. Zum anderen dokumentieren Fotos mit Widmungen zahlreicher Künstlerkollegen wie Igor Strawinsky, Aaron Copland oder Karl Heinz Stockhausen die Auseinandersetzung Walter Arlens mit der internationalen Musikproduktion des 20. und 21. Jahrhunderts. Seit vielen Jahren lebt Walter Arlen in Kalifornien. In vielen seiner eigenen Kompositionen kehrt er - musikalisch- in die Geburtsstadt Wien zurück und mit der Übernahme seiner Kompositionen durch die Musiksammlung der Wienbibliothek im Rathaus werden die Autografe auch physisch ein neues Zuhause in der ehemaligen Heimatstadt Wien finden.

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  • Suzie Wong
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