Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 21.10.2011:
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Missbrauchsvorwürfe: Barbara Helige wird Kommission leiten

Missbrauchsvorwürfe: Barbara Helige wird Kommission leiten

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Stadtrat Christian Oxonitsch präsentierte heute, Freitag, die Leiterin der Kommission zu den Missbrauchsvorwürfen im ehemaligen Kinderheim Schloss Wilhelminenberg. Dr. Barbara Helige wird die Kommission leiten. Helige (geboren 1958) ist Präsidentin der Österreichischen Liga für Menschenrechte und seit 1985 Richterin in den Sparten Familien- und Exekutionsrecht. Oxonitsch unterstrich – wie bereits im heutigen Gemeinderat - den Wunsch seitens der Stadt nach lückenloser Aufklärung. Besonders erfreut sei man deshalb, dass gerade Helige für diese Aufgabe zur Verfügung stehe. Ansprechpartner für Opfer bezüglich Entschädigungszahlungen und Therapiemöglichkeiten sei nach wie vor der Weisse Ring, die Kommission für die Aufarbeitung der Vorwürfe zuständig.

Als Bedingungen für eine umfassende Aufklärung nannte Helige ihrerseits die Unabhängigkeit der Kommission, den Zugang zu allen vorhandenen Daten und Dokumenten, die Transparenz der Kommission und eine geeignete Publikation der Ergebnisse. Lob hatte sie diesbezüglich für Stadtrat Oxonitsch – er sei allen Forderungen vollkommen offen gegenübergestanden. Ihre PartnerInnen in der Kommission stünden noch nicht fest, sie erwarte sich eine Größenordnung von 4-5 ExpertInnen aus verschiedenen Bereichen und eine erste konstituierende Sitzung Ende November.

Was ist passiert, Wer hat wann was gemacht, Wer ist verantwortlich, Wie hat die Verwaltungshierarchie reagiert und hat die Politik weggeschaut – das seien die wichtigsten Fragen die man stellen wolle, so Helige. Erkenntnisse über strafrechtliche Belange werde man umgehend an die Staatsanwaltschaft weiterleiten. Als Untersuchungszeitraum sprach sich Helige für den gesamten Zeitraum der Vorwürfe – also von 1948 bis in die 1970er Jahre aus. Hilfe erwarte sie sich diesbezüglich auch von der Historikerkommission, die bereits tätig sei. Einen Zeithorizont bis zur Publikation der Fakten und Erkenntnisse wollte sie noch nicht nennen.

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