Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 19.10.2011:
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Fischer und Brauner eröffnen das Jüdische Museum Wien

Fischer und Brauner eröffnen das Jüdische Museum Wien

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Jüdisches Museum am Mittwoch wiedereröffnet - Erste Wechselausstellung "Bigger than Life – 100 Jahre Hollywood"


Mit dem Anbringen einer Mesusa am Portal des Museums durch Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg begann der Festakt zur Eröffnung des Jüdischen Museums durch Bundespräsident Heinz Fischer und Vizebürgermeisterin Renate Brauner. Vor mehreren hundert Ehrengästen aus Politik, Wirtschaft und Kultur, zahlreichen Vertretern der Jüdischen Gemeinde und des diplomatischen Corps gratulierte der Bundespräsident Museumsdirektorin Danielle Spera zur Neugestaltung des Hauses und sprach die Hoffnung aus, dass sich möglichst viele Menschen mit der wechselvollen Geschichte der Juden Wiens und Österreichs auseinandersetzen: "Mit Österreich werden Namen und Begriffe wie Arthur Schnitzler, Sigmund Freud oder Stefan Zweig ebenso verbunden wie Adolf Eichmann, Morzinplatz oder Mauthausen. Das Jüdische Museum ist der richtige Ort, alle Seiten aufzuarbeiten."

Ort der Auseinandersetzung und Kompetenzzentrum

Vizebürgermeisterin Brauner betonte Wiens zentrale Position im Herzen Europas, als Stadt, die den Grundprinzipien der Toleranz und Weltoffenheit verpflichtet ist. "Es ist uns ein vorrangiges Anliegen, neben dem vertieften und anhaltend natürlich überaus kritischen Blick in die traurige Vergangenheit, auch immer stärker das Miteinander von Jüdinnen und Juden mit Nichtjüdinnen und Nichtjuden im Heute in den Fokus zu stellen. Gegenseitige Wertschätzung und der respektvolle Umgang miteinander zeichnen die Grundhaltung dieser Stadt aus und das wollen wir auch im neuen Jüdischen Museum zum Ausdruck bringen. Es soll ein offener Ort der Begegnung und des Miteinanders sein, und es soll neugierig machen auf die Jüdische Geschichte, die Jüdische Gegenwart und die Jüdische Zukunft", so Brauner.

Wien Holding Geschäftsführer Peter Hanke bezeichnete das Jüdische Museum als besonders wichtiges Haus im Bereich der vier Wien Holding Museen, das in den letzten 18 Jahren durch mehr als 180 Ausstellungen mit über 1,3 Millionen BesucherInnen wertvolle politische Aufklärungsarbeit geleistet habe und er zeigte sich überzeugt, dass Danielle Spera neue Publikumsschichten erschließen werde: "Die Umgestaltung des Hauses, die von der Stadt Wien und der Wien Holding finanziert wurde, signalisiert den BesucherInnen auch nach außen, dass sie ein freundliches und offenes Haus erwartet."

Danielle Spera bedankte sich bei der Stadt und ihrem Team und sprach die Hoffnung aus, dass die neuen ständigen Ausstellungen und die erste große Wechselausstellung über 100 Jahre Hollywood vom Publikum gut angenommen werden.

100 Jahre Hollywood – die erste große Wechselausstellung

Die Ausstellung "Bigger than Life. 100 Jahre Hollywood. Eine jüdische Erfahrung" begibt sich auf die Spurensuche in eine der spannendsten globalen Kulturgeschichten des 20. Jahrhunderts. Sie gewährt den BesucherInnen einen Blick hinter die Kulissen des 20. Jahrhunderts und präsentiert zahlreiche interessante Objekte: Zu sehen sind wesentliche Filme, riesige, bisher noch nie gezeigte Filmplakate aus der Stummfilmzeit und überraschende Exponate wie die silberne Zigarrenbox des Kettenrauchers und Paramount-Gründers Adolph Zukor, eine Sessel aus Rick’s Cafe Americain aus dem Film "Casablanca" oder Kostüm- und Architekturentwürfe für "Vom Winde verweht", den ersten Blockbuster der Filmgeschichte. Der große, in Wien geborene Produzent Eric Pleskow, Präsident der Viennale, leiht dem Museum die drei wichtigsten seiner insgesamt vierzehn Oscars, die er für so unterschiedliche Filme wie "Einer flog über das Kuckucksnest" (1975), "Rocky" (1976), und "Der Stadtneurotiker"(1977) gewonnen hat.

Öffnungszeiten und Tickets

Das Jüdische Museum, ein Unternehmen der Wien Holding, ist ab 19. Oktober 2011 für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Öffnungszeiten sind für den Standort Dorotheergasse 11 unverändert geblieben: Sonntag bis Freitag 10.00-18.00 Uhr. Am Standort Judenplatz sind die Öffnungszeiten Sonntag bis Donnerstag 10.00-18.00 Uhr, Freitag 10.00-14.00 Uhr. Für beide Museen gibt es ein gemeinsames Ticket zum Preis von 10 Euro, ermäßigt 8 Euro, Gruppen 7 Euro, Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr frei, SchülerInnen (ab 15 Jahren), Lehrlinge, StudentInnen (bis 27 Jahre), Zivil- und Präsenzdiener 5 Euro, Schulklassen haben nach wie vor freien Eintritt, für die Schülerführung ist ein Kostenbeitrag von 20 Euro zu leisten.

Weitere Informationen unter www.jmw.at.

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