Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 05.10.2011:
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Philippe Jordan wird Nachfolger von Fabio Luisi

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Mailath-Pokorny präsentiert Chefdirigent der Wiener Symphoniker ab 2014-15


Ab der Saison 2014-15 wird der gebürtige Schweizer Philippe Jordan der neue Chefdirigent und künstlerische Leiter der Wiener Symphoniker. Dies gab Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny heute, Mittwoch, gemeinsam mit dem Präsidenten der Wiener Symphoniker Rudolf Streicher und dem Orchester-Geschäftsführer Johannes Neubert bei einer Pressekonferenz im Wiener Rathaus bekannt.

Jordan wird der fünfzehnte Musikchef des traditionsreichen Wiener Orchesters und fügt sich damit in eine Reihe großer Dirigentenpersönlichkeiten wie Fabio Luisi, Wolfgang Sawallisch oder Georges Prêtre ein.

"In der Entscheidungsfindung auf dem Weg zum neuen Chefdirigenten waren mir vor allem die kontinuierliche künstlerische Arbeit mit dem Orchester und eine dynamische, offene Persönlichkeit wichtig", so Mailath-Pokorny. "Daher bin ich dem Vorschlag des Orchesters sehr gern gefolgt. Philippe Jordan ist nicht nur ein herausragender Musiker, sondern auch ein ausgezeichneter Orchesterleiter. Er steht für Bewegung, für einen gemeinsamen Aufbruch, für einen neuen Blick auf vielgespielte Werke. Er wird dem Orchester der Stadt Wien neue Impulse geben und dazu beitragen, dass die Wiener Symphoniker auch in Zukunft ihre Rolle als Wiens Konzertorchester sowie als Kulturbotschafter in den internationalen Musikzentren mit Bravour erfüllen werden", unterstrich der Kulturstadtrat die kulturpolitische Bedeutung dieser Entscheidung.

"Mit Philippe Jordan konnten wir einen der begehrtesten und interessantesten Dirigenten seiner Generation für das Orchester gewinnen. Trotz seiner Jugend kann er schon auf eine international erfolgreiche Karriere zurückblicken, die ihn in der Vergangenheit auch mehrmals im Rahmen denkwürdiger Konzertprojekte mit den Wiener Symphonikern auftreten ließ," so der Präsident der Wiener Symphoniker Rudolf Streicher.

"Mit Philippe Jordan werden die Wiener Symphoniker an das in den vergangenen Jahren ausgebaute internationale Niveau und Renommee anknüpfen. Im Übrigen war Jordan auch der Wunschkandidat der Musikerinnen und Musiker des Orchesters, wir alle freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit", betonte der Orchester-Geschäftsführer Johannes Neubert.

"Ich bin sehr glücklich, dass ich mich nun als Chefdirigent eng an dieses Orchester mit seinem enormen Potenzial binde. Für meine erste Saison an der Spitze der Wiener Symphoniker sind neun Abonnement-Programme mit jeweils zwei bis drei Konzerten in Wien sowie zwei Tournee-Projekte fix eingeplant. Die künstlerische Leitung des Konzertorchesters der Stadt Wien bildet eine ideale Ergänzung zu meinen Verpflichtungen als Musikdirektor an der Pariser Oper", erklärte Philippe Jordan, der damit einen ersten Ausblick auf die zukünftige Arbeit mit dem Orchester bietet.

In der laufenden Saison 2011-12 werden die Wiener Symphoniker mit Jordan die traditionellen Konzerte zum Jahreswechsel im Wiener Konzerthaus bestreiten, im April 2012 folgen zwei weitere gemeinsame Auftritte im Musikverein Wien.

Biographie Philippe Jordan

Als Musikdirektor der Pariser Oper zählt Philippe Jordan mit seinen 36 Jahren zu den talentiertesten und etabliertesten Dirigenten seiner Generation. Im Alter von sechs Jahren begann er seine musikalische Ausbildung am Klavier. Zwei Jahre später wurde er Mitglied der Zürcher Sängerknaben, kurze Zeit darauf kam das Studium an der Violine hinzu. Seit 1990, bereits ab dem Alter von sechzehn Jahren, besuchte er das Zürcher Konservatorium, wo er Musiktheorie und Komposition bei dem Schweizer Komponisten Hans Ulrich Lehmann studierte. Sein Klavierexamen schloss er mit Auszeichnung ab und setzte seine Klavierstudien bei Karl Engel fort. Zudem assistierte er 1994 Jeffrey Tate bei dessen Einstudierung von Wagners Ring des Nibelungen am Théâtre du Châtelet in Paris.

Regelmäßig tritt Philippe Jordan auch kammermusikalisch als Pianist oder Liedbegleiter auf. Seine Karriere als Kapellmeister begann 1994-95 am Stadttheater Ulm. Von 1998 bis 2001 war Philippe Jordan Assistent von Daniel Barenboim an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin. Von 2001 bis 2004 war er Chefdirigent des Grazer Opernhauses und des Grazer Philharmonischen Orchesters. In dieser Zeit debütierte er bei einigen der wichtigsten internationalen Opernhäuser und Festivals, wie z.B. der Houston Grand Opera, den Festivals von Aix-en-Provence und Glyndebourne, der Metropolitan Opera New York, dem Royal Opera House Covent Garden, der Bayerischen Staatsoper München, den Salzburger Festspielen (Così fan tutte), der Wiener Staatsoper und dem Festspielhaus Baden Baden (Tannhäuser). Von 2006 bis 2010 war Philippe Jordan Principal Guest Conductor an der Berliner Staatsoper Unter den Linden.

Als Konzertdirigent arbeitete Philippe Jordan - neben den Wiener Symphonikern - u. a. mit den Berliner Philharmonikern, den Wiener Philharmonikern, der Staatskapelle Berlin, , dem RSO Wien, dem Orchestre Philharmonique de Radio France, dem Philharmonia Orchestra London, dem Orchestra dell'Accademia di Santa Cecilia in Rom, dem Orchestre de la Suisse Romande, dem Tonhalle Orchester Zürich, dem Chamber Orchestra of Europe, dem Mahler Chamber Orchestra, dem Gustav Mahler Jugendorchester, dem NDR Symphonieorchester Hamburg und dem Salzburger Mozarteum Orchester. In Nordamerika arbeite er bisher mit den Symphonieorchestern von Seattle, St. Louis, Dallas, Detroit, Chicago, Cleveland, Philadelphia, Washington, Minnesota, Montreal, New York und San Francisco zusammen. In der Saison 2008-09 hat Philippe Jordan am Opernhaus Zürich Wagners Ring des Nibelungen (Regie: Robert Wilson) dirigiert und als Konzertdirigent an der Mailänder Scala debütiert.

Höhepunkte der vergangenen Saison waren die zweite Hälfte des neuen Ring-Zyklus' an der Opra national de Paris, ebenso mehrere Konzerte mit dem Sinfonieorchester des NDR Hamburg, den Wiener Symphonikern und dem Gustav Mahler Jugendorchester. In der aktuellen Spielzeit debütiert Philippe Jordan an der Mailänder Scala (Der Rosenkavalier). Konzerte führen ihn zu den Wiener Philharmonikern, zum Philharmonia Orchestra London und zum Orchestra dell'Accademia di Santa Cecilia in Rom. Als DVD-Produktionen liegen unter der Leitung von Philippe Jordan Carmen (Glyndebourne Festival), Werther (Wiener Staatsoper), Doktor Faust (Opernhaus Zürich), Salomé (Covent Garden) und Tannhäuser (Baden-Baden) vor. Ebenso sind bei Naive Classiques die 5 Beethoven-Klavierkonzerte mit dem Pianisten Francois-Frédéric Guy und dem Orchestre Philharmonique de Radio France erschienen. Für seine Einspielung der Alpensinfonie mit dem Orchester der Pariser Oper erhielt Philippe Jordan den Choc de l'année - Classica 2010.

Rückfragehinweis für Medien

  • Mag.a Gerlinde Riedl
    Mediensprecherin StR. Dr. Andreas Mailath-Pokorny
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