Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 16.09.2011:
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100 Jahre Arbeitsinspektorat für Bauarbeiten

100 Jahre Arbeitsinspektorat für Bauarbeiten

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Klicka gratulierte im Namen des Herrn Bürgermeisters der Vertretung der ArbeitnehmerInnen


Die Dritte Präsidentin des Wiener Landtags Marianne Klicka übermittelte beim Festakt anlässlich des 100jährigen Bestehens des Arbeitsinspektorates für Bauarbeiten die Grüße des Bürgermeisters Michael Häupl und gratulierte dieser so wichtigen Behörde zum außergewöhnlichen Jubiläum und dankte den engagierten MitarbeiterInnen für ihre wertvolle Tätigkeit. Klicka betonte: "Diese Einrichtung hat sich in der sehr langen Zeit ihres Bestandes vom prüfenden Kontrollorgan auch zum Dienstleister und Partner in Sachen Information, Beratung und Unterstützung bei der Durchführung der Arbeitnehmerschutzbestimmungen entwickelt." Nach Angaben einer kürzlich veröffentlichten IFES-Studie wird das Arbeitsinspektorat für Bauarbeiten von ArbeitgeberInnen und ArbeitnehmerInnen als verantwortungsbewusste und konsequente Vertretung der AbeitnehmerInneninteressen angesehen. Danach werden auch sachliche Kompetenz und Fairness, aber auch Kooperationsbereitschaft und Menschlichkeit positiv bewertet.

Im Großraum Wien gibt es pro Jahr über 5.000 Besichtigungen und 600 Beratungen

Das Arbeitsinspektorat ist die für die Wahrnehmung des gesetzlichen Schutzes der ArbeitnehmerInnen und zur Unterstützung und Beratung der ArbeitgeberInnen und ArbeitnehmerInnen berufene Behörde. Mit zwölf AußendienstmitarbeiterInnen werden im Großraum Wien jährlich etwa 5.200 Besichtigungen und zirka 600 Beratungen auf Baustellen durchgeführt. In diesen 100 Jahren hat sich das Arbeitsinspektorat für Bauarbeiten vom prüfenden Kontrollorgan auch zum Dienstleister in Sachen Beratung und Unterstützung entwickelt.

Wien – eine Stadt, die wächst

Wien, die Metropole im Herzen Europas, wächst nicht zuletzt wegen der hohen Lebensqualität, sondern sie teilt diesen Umstand auch mit anderen Ballungszentren Europas. Mehr Menschen benötigen mehr Wohnraum, Firmenniederlassungen und Betriebsansiedelungen erfordern die Errichtung von Bürohäusern und Produktionsstätten. Die heutige Entwicklung ist ähnlich jener vor 100 Jahren, als die Baukonjunktur im Großraum Wien boomte. Da bereits zu dieser Zeit die besondere Gefährdung der Beschäftigten der Baubranche bekannt war, wurde mit Wirkung vom 1. Juli 1911 ein eigenes Gewerbeinspektorat für Bauarbeiten mit Sitz in Wien eingerichtet.

Zwar gab es in der "ersten" Bauarbeiterschutzverordnung aus dem Jahre 1907 bereits bemerkenswerte Regelungen - bis zum Erreichen des aktuellen gesetzlichen Standards im Jahr 2011 war es aber noch ein weiter Weg. Neben den sich stetig ändernden rechtlichen Rahmenbedingungen sorgte und sorgt auch die Weiterentwicklung der Sicherheitstechnik - wie die Entwicklung von vorgefertigten Absturzsicherungen, Systemgerüstungen etc. - für einen verbesserten Schutz aller auf der Baustelle Beschäftigten.

Arbeitsinspektorat für Bauarbeiten versteht sich als Vertreter in Arbeitsschutzangelegenheiten

Das Arbeitsinspektorat für Bauarbeiten erfüllt aber nicht nur die behördlichen Aufgaben, sondern versteht sich auch als professioneller Partner, Berater und Unterstützer aller ArbeitnehmerInnen und ArbeitgeberInnen in Arbeitsschutzangelegenheiten. Ziel ist es, auch in Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften und Interessenvertretungen und allen sonstigen um den Arbeitsschutz bemühten Stellen, den Gesundheitsschutz und die Sicherheit der ArbeitnehmerInnen zu gewährleisten und weiterzuentwickeln. Die Ziele des Arbeitsinspektorates für Bauarbeiten decken sich mit jenen der europäischen und der nationalen österreichischen Arbeitsschutzstrategie 2007 bis 2012.

Dort stehen folgende Themenfelder im Vordergrund:

  • Gefahrenbewusstsein und Gefährdungsbeurteilung (Evaluierung)
  • Prävention von Unfällen
  • Prävention von arbeitsbedingten Erkrankungen und Berufskrankheiten
  • Aus- und Weiterbildung sowie Information im Arbeitsschutz
  • Verbesserung der Tätigkeit von Fachleuten der Prävention
  • Stärkung von Bewusstsein für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit

Politik sieht den Menschen im Arbeitsprozess im Vordergrund

Die Dritte Landtagspräsidentin bekräftigte in ihrer Laudatio, dass für die Politik und für sie als Gesundheitspolitikerin der Mensch und die Arbeitsbedingungen für die Menschen immer im Vordergrund stünden: "Ziel ist es, durch menschengerechte Arbeitsbedingungen und einem hohen Sicherheitsstandard in den Betrieben nicht nur menschliches Leid zu verhindern sondern auch die volkswirtschaftlichen und betrieblichen Folgekosten von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten zu senken. Denn jeder verletzte oder verunfallte Mitarbeiter ist einer zu viel." Sie verwies dabei auf die Erfolgsbilanz des vergangenen Vierteljahrhunderts.

Anzahl der tödlich verunglückten Bauarbeiter hat sich halbiert, die Zahl der Arbeitsunfälle ist tendenziell rückläufig

Allein in den letzten 25 Jahren hat sich im Aufsichtsgebiet des Arbeitsinspektorates für Bauarbeiten die Anzahl der tödlich Verunglückten halbiert. Die Kontrolltätigkeit und die Beratungstätigkeit sollen verhindern, dass Wettbewerbsvorteile auf Kosten der Gesundheit von Beschäftigten erlangt werden und sie wollen auch die Weiterentwicklung von arbeitsrechtlichen Vorschriften fördern.

Rückfragehinweis für Medien

  • Mag. Horst Lassnig
    Mediensprecher der Dritten Landtagspräsidentin Marianne Klicka
    Telefon: 01 4000-81043
    Mobil: 0676 8118 81043
    E-Mail: horst.lassnig@wien.gv.at