Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 15.07.2011:
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"die umweltberatung": Die Vertreibung aus dem Schneckenparadies
Tipps zur Rettung der Salaternte
Das Schneckentempo ist schneller als sein Ruf: Zarte Gartenpflanzen sind von einer Schneckentruppe in null Komma nix aufgefressen. Im erbitterten Kampf um die Salaternte liegt der Griff zum Schneckenkorn zwar nahe, aus ökologischen und gesundheitlichen Gründen rät "die umweltberatung" aber davon ab. Vorbeugende Maßnahmen und Schneckenzäune sind die gesunde Alternative.
Vor allem die spanische Wegschnecke ist bei den GartenliebhaberInnen unbeliebt, weil sie große Schäden anrichtet. „Die Verzweiflung über den Schneckenfraß ist oft groß, aber der Einsatz von Gift im eigenen Garten schädigt neben den unbeliebten Nacktschnecken auch nützliche Tiere wie zum Beispiel Igel. Außerdem ist das Schneckenkorn auch im Hinblick auf die eigene Gesundheit nicht ratsam“, appelliert Mag.a Bernadette Pokorny, Gartenexpertin von "die umweltberatung".
Ein klares Nein zum Schneckenkorn
Die handelsüblichen Schneckenbekämpfungsmittel enthalten einen der vier Wirkstoffe Metaldehyd, Methiocarb, Thiodicarb oder Eisen-III-Phosphat. Die Wirkstoffe Metaldehyd, Methiocarb und Thiodicarb sind nicht nur für Schnecken, sondern auch für Regenwürmer, Vögel, Igel, Haustiere und die menschliche Gesundheit schädlich. Schneckenkorn mit Eisen-III-Phosphat ist das einzige umweltverträgliche Präparat. Der Wirkstoff ist eine in der Natur vorkommende Eisenverbindung, die für andere Gartentiere nicht gefährlich ist. Allerdings tötet auch diese Art von Schneckenkorn unselektiv alle Schneckenarten, und harmlose und geschützte Arten wie zum Beispiel die Wiener Schnirkelschnecke gehen daran zugrunde. Schnecken üben in der Natur eine wichtige Funktion aus. Sie fressen abgestorbene Pflanzen und Tiere und helfen bei der Humusbildung. Viele Tiere ernähren sich von Schnecken. Glühwürmchen beispielsweise können in einem schneckenfreien Garten nicht überleben.
Niedrig, aber wirkungsvoll: Schneckenzäune
Schneckenzäune und regelmäßiges händisches Absammeln der Schnecken sind immer noch die wirkungsvollsten Methoden. Schneckenzäune haben ein abgewinkeltes Profil, das die Schnecken nicht überwinden können. Die Zäune werden ca. 10 cm tief im Boden verankert und ragen 10 bis 15 cm über den Boden. Miteingezäunte Schnecken müssen aus dem Beet entfernt werden. „Auch bei der Bodenbearbeitung lässt sich vorbeugend einiges tun, damit die Plage geringer ausfällt“, erklärt Bernadette Pokorny. In einem gut gelockerten, feinkrümeligen Boden finden Schnecken tagsüber kein Versteck. Der Boden soll nur mit einer dünnen Schicht aus trockenem Material gemulcht werden. Schutzringe aus Sägemehl und Kalk halten Schnecken zwar ab, müssen aber nach Regenfällen erneuert werden. Bewährt hat sich auch das Ausbringen von Kaffee und Kaffeesatz rund um empfindliche Pflanzen.
Morgenstund’ hat Gold im Mund: morgens gießen
Schnecken brauchen viel Feuchtigkeit und meiden die Sonne und Trockenheit. Pflanzen, die in der der Früh gegossen werden, sind bis zum Abend wieder trocken und locken Schnecken weniger an als abends frisch gegossene! Besser ist es auch, die einzelnen Pflanzen alle zwei bis drei Tage kräftig und nur im Wurzelbereich zu gießen anstatt flächendeckend zu bewässern.
Schon jetzt an den nächsten Frost denken
Auch wenn’s bei Sommerhitze schwer vorstellbar ist: Der nächste Frost kommt bestimmt und hilft beim Vorbeugen gegen Schnecken. Am besten ist es, den Boden im Herbst nach den ersten Frösten mit der Grabegabel zu lockern oder im zeitigen Frühjahr durchzuhacken, damit Schnecken und Schneckeneier abfrieren.
Informationsmaterial und persönliche Beratung
Das 4-seitige Infoblatt „Ökologische Schneckenbekämpfung“ gibt praktische Tipps um Schneckenangriffe abzuwehren. Bestellung um € 1,50 plus Versandkosten.
Die Broschüre „Natur-Nische Hausgarten“ gibt Tipps zu ökologischen Maßnahmen gegen viele weitere Schädlinge und Pflanzenkrankheiten.
Das Poster „Nützlinge im Garten“ stellt 28 nützliche Tiere vor, die gegen Schnecken und andere Schädlinge aktiv sind.
Persönliche Gartenberatung und Bestellung aller Materialien gegen Versandkosten (Porto plus Bearbeitungsgebühr) bei "die umweltberatung", Tel. 01 803 32 32. Kostenloser Download auf www.umweltberatung.at.
Rückfragehinweis für Medien
- DI Sabine Seidl
"die umweltberatung" Wien
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