Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 13.07.2011:
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Startschuss für Pilotprojekt "Wiener Schule der Zukunft"

Startschuss für Pilotprojekt "Wiener Schule der Zukunft"

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Weiteres Vorhaben aus rot-grünem Regierungsprogramm wird schrittweise umgesetzt


Im Wiener rot-grünen Koalitionsabkommen ist die Initiierung des Pilotprojekts "Schule der Zukunft" vorgesehen, das sich durch besonders ambitionierte Lernmethoden und einen hohen Grad an Autonomie im Rahmen einer öffentlichen Schule auszeichnet. Der Wiener Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch, der grüne Gemeinderat Christoph Chorherr und Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl präsentierten heute den Fahrplan und den Standort der "Wiener Schule der Zukunft".

So soll das Projekt in der Volksschule Kleistgasse und der angrenzenden Kooperativen Mittelschule Kölblgasse in Wien-Landstraße umgesetzt werden. "Die Wahl ist auf diesen Standort gefallen, weil es hier zwei Schularten an einem Standort gibt und hier SchülerInnen aus den unterschiedlichsten sozialen Schichten unterrichtet werden", betont Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch. "Das ist für ein Projekt dieser Art eine spannende Herausforderung!"

"Hier soll eine Schule als lernende Organisation geschaffen werden, die in hohem Maße autonom wichtige Entscheidungen treffen kann", so Christoph Chorherr.

Gemeinsame Schule der 6-15 Jährigen

Konkret wird hier ein ganztägiger Schulstandort für 6-bis15-Jährige als attraktive, erfolgreiche und nachgefragte Schulform entstehen. Das Ziel ist eine hohe Übertrittsrate von VolksschülerInnen in die neue Mittelschule Kölblgasse. Besonderes Augenmerk will man auch auf ein neu zu entwickelndes 9. Schuljahr legen, das der Berufsorientierung dient.

Schwerpunkte und Schulprofil sollen vom Lehrkörper erarbeitet und weiterentwickelt werden: "Unsere Ideen reichen von aktiver Arbeit in den Bereichen Sprache, Theater, Musik und Tanz, über aktive Mediengestaltung bis hin zum Fernsehen. Dabei sollen die unterschiedlichen Bedürfnisse von Mädchen, aber ausdrücklich auch von Buben berücksichtigt werden", betont Christoph Chorherr. Auch ein hohes Ausmaß an Autonomie am Schulstandort sowie Freiraum, Bewegung und Natur, aber auch externe Projekte außerhalb des Schulgebäudes sind vorgesehen.

Rolle von Stadtschulrat/Politik: "Ungewöhnliches ermöglichen"

Ermöglicht wird das Projekt in enger Kooperation mit dem Stadtschulrat, der sich um die notwendigen Rahmenbedingungen kümmert: "Schule kann nur das leisten, womit sie sich identifiziert. Deshalb ist es für uns entscheidend, dass dieses Modell aus der Schule selbst heraus geboren wird", sagt Stadtschulratspräsidentin Dr. Susanne Brandsteidl. "Wir möchten, dass die, die das Modell entwickeln, auch jene sind, die es verwirklichen. Bei diesem Schulmodell werden wir auf Best-Practice-Beispiele im Wiener Schulwesen zurückgreifen und gleichzeitig viel Raum schaffen, um Neues zu erfinden und auch "Ungewöhnliches" zu ermöglichen. Auf dem Standort Kölblgasse entsteht eine Wiener Mittelschule mit einer Fachmittelschule, so können die Schülerinnen durchgehend bis zu ihrem 15. Lebensjahr begleitet werden. Der Entwicklungsprozess wird ab September von einer schulinternen Lehrerfortbildung begleitet."

Ein wichtiges Element ist auch ein Beirat aus Persönlichkeiten, die den LehrerInnen der Schule unterstützend zur Verfügung stehen: Gedacht ist dabei an Menschen aus den Bereichen TV/Medien, Theater/Tanz/Musik, Berufsorientierung, Integration oder auch Genderforschung. Wesentlich für dieses Projekt ist aber auch die Unterstützung der DirektorInnen und LehrerInnen der beiden Schulen: "Für alles, was hier künftig passiert, ist die Abstimmung im Lehrkörper unerlässlich", betont Stadtrat Oxonitsch.

Schließlich zeigt man sich auch von Bezirksseite über diese Initiative erfreut: "Ich freue mich über die Standortauswahl und bin überzeugt, dass die beiden Schulen durch das neue Modell sehr gut angenommen werden", sagt Bezirksvorsteher Erich Hohenberger.

Der Zeitplan für den Start der "Wiener Schule der Zukunft" orientiert sich an der Entwicklung der inhaltlichen Konzepte gemeinsam mit allen Beteiligten - angepeilt wird das Schuljahr 2012/13.

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