Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 27.06.2011:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

10. Wiener Gemeinderat (12)

Rechnungsabschluss für Jahr 2010 - Spezialdebatte für Bildung, Jugend, Information und Sport

GRin Mag. Martina Wurzer (Grüne) behauptete, dass es im österreichischen Bildungssystem keine Chancengleichheit gebe. Bildung sei durch Herkunft bestimmt. Seit Jahrzehnten, wenn nicht seit Jahrhunderten, herrsche ein nahezu unverändertes Bildungssystem. Die Wiener Grünen würden auf ganzheitliche Bildung setzen. Eine Regierung beschließe Gesetze, könne jedoch das Schulklima nicht verändern. Alle Betroffenen müssten mit einbezogen werden. Begabungen müssten gefördert, Stärken gestärkt, "Schwächen ausgebügelt" werden. Lernziel sei die Eigenständigkeit. Sitzenbleiben mache pädagogisch keinen Sinn, es sei besser zu motivieren und Erfolgserlebnisse aufzubauen, was Noten unnötig mache.

GR Dominik Nepp (FPÖ) kritisierte "schlechte Einsparungen". Die Erhöhungen im Bereich der Wohnnebenkosten seien eine Mehrbelastung für Familien, besonders für Jungfamilien die "oft unter der Armutsgrenze leben würden". Wien habe die höchste Arbeitslosenrate aller Bundesländer und diese werde weiter steigen. In diesem Zusammenhang übte Nepp Kritik an der Ost-Öffnung. Hier würden heimische Lehrlinge durch "Lohndumping" vom Markt gedrängt. Negativ äußerte er sich auch darüber, dass 160 Lehrerstellen gestrichen wurden und noch weitere gestrichen werden sollten. Denn ein Mitgrund für die schlechten Pisa-Ergebnisse sei auch der geringe Personalstand an den Schulen. Weiters werde in vielen Schulen kaum Deutsch gesprochen. Die FPÖ brachte einen Antrag zu "Deutsch als Pausensprache" ein. Der "Worthülse Gesamtschule" erteile man eine Absage.

GR Christoph Peschek (SPÖ) kritisierte die "Schwarzmalerei" von ÖVP und FPÖ und verteidigte die Investition von 2,1 Milliarden Euro in Jugend, Bildung und Sport. Jeder investierte Euro sei richtig. Er sei stolz, dass die Wiener Jugend, egal welcher Herkunft, ein derartiges Angebot habe. Jeder bzw. jede Jugendliche solle die bestmögliche Ausbildung erhalten. In Kindergärten wurde viel investiert, 59.000 Kindergartenplätze sprächen für diese wichtige Maßnahme. Die Opposition rufe laufend nach Reformen, die einzig echte Reform wäre eine gemeinsame, ganztägige Schule. Auch die Investition in Jugendarbeit sei nicht wegzudenken. WienerInnen hätten ein Recht darauf bestmöglich informiert zu werden, verteidigte Peschek diesbezügliche Ausgaben.

Rückfragehinweis für Medien

  • Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien (MA 53)
    Diensthabender Redakteur
    Telefon: 4000-81081