Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 22.06.2011:
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Sima/Steiner: Lärmschutzwand entlang denkmalgeschützter Vorortelinie fertiggestellt

Sima/Steiner: Lärmschutzwand entlang denkmalgeschützter Vorortelinie fertiggestellt

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Pilotprojekt von Stadt Wien und ÖBB zwischen Ottakring und Hernals verbindet Lärmschutz und Denkmalschutz


Je 1,8 Mio. Euro stellen die Stadt Wien und die ÖBB jährlich für den Lärmschutz entlang der Schiene im Stadtgebiet von Wien zur Verfügung. Eine besondere Herausforderung im Rahmen dieser Maßnahmen sind denkmalgeschützte Bahn-Strecken, wie etwa die Vorortelinie zwischen den Stationen Ottakring und Hernals. Dort erfolgte im Oktober 2010 der Baubeginn für eine Lärmschutzwand. Umweltstadträtin Ulli Sima freut sich, dass es nun auch hier eine spürbare Lärmentlastung geben wird: "Wir haben uns als Stadt Wien seit langem für Maßnahmen auch entlang der denkmalgeschützten Strecke eingesetzt, um die Lebensqualität der Anrainerinnen und Anrainer auch in diesem Bereich zu erhöhen."

Die neue Lärmschutzwand an der westlichen Bahnseite hat eine Länge von 100 m und eine Höhe von 1,25 m. Man erwartet sich eine Reduktion der Lärmbelastung von 5 bis 10 dB, wobei 10 dB eine Halbierung der Lärmbelastung bedeuteten. Durch die geringe Höhe und neutrale Gestaltung ist die Lärmschutzwand optisch unauffällig und entspricht allen Kriterien des Denkmalschutzes.

Pilotprojekt Lärmschutz an denkmalgeschützter Vorortelinie

Die Vorortelinie war Teil der Stadtbahn, die von Otto Wagner geplant und Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. Die historischen Stadtbahnbögen im gesamten Bereich von Bahnhof Penzing bis Station Heiligenstadt stehen unter Denkmalschutz. Zurzeit verkehren auf der Strecke die S-Bahnzüge der Linie S 45 sowie Güterzüge.

Kurt Steiner, ÖBB-Infrastruktur AG, Strecken- und Bahnhofsmanagement: "Denkmalgeschützte Anlagen baulich zu ergänzen, erfordert sehr viel Fingerspitzengefühl. Umso mehr freue ich mich, dass uns hier die Verbindung zwischen historischer Bahnanlage und modernem Schallschutz so gut gelungen ist."

Die Kosten für die Lärmschutzwand beliefen sich auf rd. 150.000 Euro - damit konnten ÖBB und Stadt Wien sogar unter den ursprünglich veranschlagten Kosten bleiben.

Nächster Schritt: Schallabsorbierende Verkleidungen

Die Lärmschutzwand ist nur ein Teil der geplanten Lärmschutzmaßnahmen im Rahmen des Pilotprojektes. Zwischen der Wilhelminenstraße und der Seeböckgasse wird die Vorortelinie in Tieflage geführt. Auf diesem Teilabschnitt werden die Natursteinmauern beidseitig der Gleise auf einer Länge von insgesamt 120 m mit schallabsorbierenden Elementen ausgekleidet werden.

Die Wirkung dieser lärmabsorbierenden Elemente wird durch begleitende Messungen vor und nach Errichtung von der Wiener Umweltschutzabteilung - MA 22 evaluiert. Nach bisherigen Berechnungen sind hier Verbesserungen von bis zu 5 dB zu erwarten.

Start für die Errichtung dieser innovativen Lärmschutztechnik ist Herbst 2011. Für die Errichtung der schallabsorbierenden Verkleidung sind 800.000 Euro veranschlagt.

Projekt "Schalltechnische Sanierung von Eisenbahn-Bestandsstrecken in Wien"

ÖBB und Stadt Wien ziehen in Sachen Lärmschutz an Eisenbahn-Bestandsstrecken in Wien an einem gemeinsamen Strang. In einem Übereinkommen zwischen Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie und der Stadt Wien aus dem Jahr 2001 haben sich die beiden Projektpartner verpflichtet, gemeinsam die Errichtung von Lärmschutzwänden und den Einbau von Lärmschutzfenstern durchzuführen.

Jährlich stellen die Stadt Wien und die ÖBB gemeinsam rund 3,6 Mio. Euro für den Lärmschutz entlang der Wiener Bahnstrecken zur Verfügung. "Von der Durchführung aller Lärmsanierungsprojekte entlang des Wiener Bahnstreckennetzes profitieren rund 60.000 Wienerinnen und Wiener", so Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin der Wiener Umweltschutzabteilung - MA 22.

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