Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 14.06.2011:
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Homosexualität und Menschenrechte: Ausstellung im Wiener Rathaus

"Berlin-Yogyakarta: Von Hitlers Terror gegen Homosexuelle bis zu Menschenrechten heute"

In Zusammenarbeit mit der HOSI-Wien zeigt die Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen die englischsprachige Ausstellung "Berlin-Yogyakarta: Von Hitlers Terror gegen Homosexuelle bis zu Menschenrechten heute", die von der polnischen Homosexuellenorganisation Kampania Przeciw Homofobii erarbeitet und von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft sowie von der Rosa-Luxemburg-Stiftung gefördert wurde. Die Ausstellung ist an drei Tagen (Donnerstag, 16. Juni - Samstag, 18. Juni) während der Pride-Woche zu sehen, der Eintritt ist frei.

Die Ausstellung beleuchtet die Verfolgung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und Identität durch die Nazis und betont, dass Menschenrechte unteilbar für alle Menschen gelten müssen, also selbstverständlich auch für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgenderpersonen.

Der Titel der Ausstellung nimmt Bezug auf zwei symbolträchtige Städte: Die deutsche Stadt Berlin steht für den historischen Aspekt, denn sie war das Zentrum der europäischen Homosexuellenbewegung ebenso wie das Machtzentrum der Nazis und deren gezielter Verfolgung Homosexueller. Die indonesische Stadt Yogyakarta stellt den Bezug zur Gegenwart und den modernen Menschenrechten dar, denn hier arbeiteten im Jahr 2006 namhafte ExpertInnen für die Internationale Juristenkommission (ICJ) die sogenannten 29 "Yogyakarta-Prinzipien" aus - eine Handlungsanleitung, wie die international verbrieften Menschenrechte in Hinblick auf sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität anzuwenden sind. Zu den anerkannten Menschenrechten zählen u. a. das Recht auf Leben, auf Schutz vor Folter, auf Gleichheit und Nichtdiskriminierung, auf Achtung des Privatlebens, auf Gründung einer Familie, auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit, auf Arbeit, Gesundheit, Bildung, öffentliche und kulturelle Teilhabe, aber auch auf Freizügigkeit und das Recht, Asyl zu suchen.

"Ich freue mich, dass wir diese wichtige Ausstellung zur Vienna Pride nach Wien holen und so die großen rechtlichen Emanzipationsschritte der vergangenen Jahrzehnte anschaulich und für alle WienerInnen zugänglich darstellen können", sagt Wolfgang Wilhelm von der Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen (WASt). Kurt Krickler, Generalsekretär der HOSI-Wien ergänzt: "Diese Ausstellung ist uns wichtig, denn Homosexuelle als eine leider oft vergessene NS-Opfergruppe in Erinnerung zu rufen, ist seit jeher ein wichtiges Anliegen der HOSI-Wien. Zudem kann sich die österreichische Schwulen- und Lesbenbewegung in ihrem jahrzehntelangen Kampf gegen Verfolgung, Kriminalisierung und Diskriminierung in dieser Ausstellung wiedererkennen."

  • Ausstellung Berlin-Yogyakarta
  • Wo: Wiener Rathaus, Arkadengalerie
  • Wann:
    16.6.: 8.00 - 15.00 Uhr,
    17.6.: 8.00 - 18.00 Uhr,
    18.6.: 8.00 - 12.00 Uhr.

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