Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 30.05.2011:
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Rückrufkontrollen in Wiener Bioläden abgeschlossen - kein spanisches Gemüse im Verkauf

Keine EHEC-Erkrankungsfälle in Wien

Die Landessanitätsdirektion Wien informiert, dass bislang in Wien der Gesundheitsbehörde keine Meldungen über Erkrankungsfälle mit EHEC im Zusammenhang mit dem Ausbruch in Deutschland vorliegen. "Wir haben bislang von ÄrztInnen und in Krankenhäusern keine Informationen über Erkrankungen mit EHEC erhalten", so Dr.in Ursula Karnthaler von der MA 15-Gesundheitsdienst der Stadt Wien.

Es dürfte sich nach wie vor um einen regionalen Ausbruch in Deutschland handeln. Bislang liegen keine identifizierte Infektionsquelle und keine eindeutigen Beweise für einen Zusammenhang zwischen den Erkrankungsfällen und dem Erregernachweis auf importierten Gurken aus Spanien durch die deutschen Gesundheitsbehörden vor. Die Suche nach der Infektionsquelle ist in Deutschland daher noch im Laufen.

Rückrufaktion reine Vorsichtsmaßnahme

Die vom Bundesministerium für Gesundheit verfügte Rückrufaktion von importiertem Gemüse der jeweiligen Erzeugerbetriebe in Spanien ist eine Vorsorgemaßnahme. Es liegen keine Untersuchungen vor, ob dieses Gemüse tatsächlich mit EHEC-Keimen belastet gewesen ist. Die Lebensmittelaufsicht (MA 59) kontrollierte in den heutigen Morgenstunden die in Wien betroffenen Bioläden, die spanisches Gemüse von einem Großhändler in Deutschland bezogen haben. "Wir haben keine diesbezüglichen Produkte in den Geschäften vorgefunden. Der Vertriebsstopp wurde bereits letzte Woche vom Großhändler an die betroffenen Betriebe in Österreich ausgegeben und wie sich zeigt durch die Biohändler ordnungsgemäß durchgeführt", berichtete Ing. Andreas Müller, Leiter der Gruppe Lebensmittelsicherheit der MA 59. Insgesamt handelte es sich um 108 Stück Salatgurken, wovon bis Donnerstag voriger Woche 65 Stück verkauft und 53 Stück aus dem Handel genommen wurden. Bei den Auberginen waren lediglich 12 Stück im Handel, von denen kein Stück verkauft wurde. Von den 38 Tassen (a 300g) Tomaten gelangten 17 in den Verkauf und 21 Tassen wurden bereits entsorgt. Analysen von aus Sperrlager entnommenen Proben erfolgen derzeit durch die AGES.

Üblichen Hygienemaßnahmen in der Küche können schützen

Die Gesundheitsbehörde empfiehlt jedenfalls grundsätzlich die üblichen Hygieneempfehlungen und insbesondere ungekochtes Obst und Gemüse vor dem Verzehr immer zu waschen. "Das ABC der Küchenhygiene gilt grundsätzlich immer, weil in der Umwelt immer verschiedene Bakterien und Keime auch natürlich vorkommen und so auf unsere Lebensmittel gelangen können", meint Dr.in Karnthaler vom Gesundheitsdienst der Stadt Wien. Dazu gehört es, rohes Gemüse und Obst zu waschen, bei der Lebensmittelzubereitung getrennte Schneidbretter und Messer für Salat und für Fleisch zu verwenden, Fleisch ordentlich durchzubraten und zu erhitzen, pasteurisierte Milch- und Käseprodukte zuverwenden.

Im Falle von Durchfallbeschwerden ärztliche Behandlung

Personen, die Durchfallbeschwerden haben und sich entweder in Deutschland aufgehalten haben oder auch vom zurückgerufenen spanischen Gemüse gegessen haben, sollten zur Sicherheit einen Arzt aufsuchen. Wichtig sind eine rasche Diagnose und die richtige Behandlung. Insbesondere ist bei Durchfallerkrankungen auch eine ausreichende und sachgerechte Flüssigkeitszufuhr notwendig. Personen, die an einer lebensmittelbedingten bakteriellen Infektion erkranken, scheiden diese Bakterien noch einige Zeit mit ihrem Stuhl aus. Daher sollte unbedingt auf eine intensive Händehygiene nach jedem Toilettengang geachtet werden, um damit eine Übertragung durch Schmierinfektion auf andere Personen zu verhindern. Weiters dürfen Personen bis zu ihrer Genesung nicht in lebensmittelzubereitenden Betrieben oder in Gemeinschaftseinrichtungen tätig sein.

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