Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 20.05.2011:
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IHS-Studie belegt: Vereinigte Bühnen Wien rechnen sich

Jeder Subventionseuro kommt für Wien 2,3 Mal zurück und bringt 1.500 Jobs - 100 Mio. Euro Gesamtwertschöpfung für Österreich, davon 87,4 Mio. Euro für Wien

Mit rund 500.000 BesucherInnen pro Jahr in Wien und etwa doppelt so vielen im Ausland sind die Vereinigten Bühnen Wien einer der größten Mehrsparten-Theaterbetriebe in Europa. Das Unternehmen zählt mit dem Ronacher und dem Raimund Theater zu den erfolgreichsten Musicalproduzenten Europas und hat mit dem neuen Opernhaus "Theater an der Wien" ein international führendes Stagione-Haus etabliert.

Nun hat das Institut für Höhere Studien (IHS) die ökonomischen Effekte der Vereinigten Bühnen Wien am Beispiel des Jahres 2009 untersucht. Die Ergebnisse der Studie liegen vor und zeigen, dass die Vereinigten Bühnen Wien nicht nur ein wichtiger Faktor in der Wiener Kulturlandschaft sind, sondern auch ein wesentlicher Faktor für die Wiener Wirtschaft und ihre Betriebe. Die IHS-Studie wurde am Freitag von Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Mag.a Renate Brauner gemeinsam mit Mag. Thomas Drozda, Generaldirektor der Vereinigten Bühnen Wien und Dipl.-Ing. Alexander Schnabl, Institut für Höhere Studien (IHS) präsentiert.

Aus jedem Subventionseuro für die VBW werden 2,3 Euro Wertschöpfung für Wien

Pro Jahr investiert die Stadt Wien 37,3 Millionen Euro an Subventionen für die Vereinigten Bühnen Wien. "Mit dem Einsatz dieser Mittel ermöglichen wir nicht nur Musiktheater auf höchstem Niveau, sondern schaffen damit Arbeitsplätze und unterstützen das Wachstum der Wiener Wirtschaft. Jeder Subventionseuro kommt 2,3 Mal an die Stadt zurück. Insgesamt sind das 87,4 Mio. Euro an Wertschöpfung allein für Wien. Dazu kommen 1.529 Arbeitsplätze, die durch die Tätigkeit der VBW gesichert werden", so Vizebürgermeisterin Brauner bei der Präsentation der IHS-Studie.

Die wichtigsten Ergebnisse der IHS-Studie im Detail:

Wien und auch die Bundesländer profitieren am meisten

"Diese vorliegende IHS-Studie belegt ganz klar, dass Wirtschaft und Kultur in einer Stadt wie Wien eng zusammengehören und sich gegenseitig stärken und bedingen," sind sich Vizebürgermeisterin Renate Brauner und VBW-Generaldirektor Thomas Drozda einig.

Insgesamt löst eine Subvention von 37,3 Mio. Euro an die VBW eine Bruttowertschöpfung von 120,5 Mio. Euro aus. Davon entfallen 87,4 Mio. Euro (72,5 Prozent) auf Wien, weitere 11,8 Mio. Euro (9,8 Prozent) der Wertschöpfung landen in den Bundesländern. Die damit ausgelöste Gesamtwertschöpfung für Österreich beträgt somit fast 100 Mio. Euro (99,2 Mio. Euro). Die restlichen 21,3 Mio. Euro (17,7 Prozent) der Gesamtwertschöpfung von 120,5 Mio. Euro entfallen auf das Ausland.

Pro investierte 100 Euro an Subvention an die VBW wird also eine Wertschöpfung in Österreich von 266 Euro generiert.

Wichtiger Faktor für den Wiener Arbeitsmarkt und die Wiener Wirtschaft

Die IHS Studie zeigt auch wie wichtig die VBW für den Wiener Arbeitsmarkt und die Wiener Wirtschaft sind. So sichern die VBW österreichweit 1.732 Arbeitsplätze (1.453 Vollzeitäquivalente), davon allein 1.529 (1.280 Vollzeitäquivalente) in Wien.

Der Großteil der nur durch die Ausgaben der VBW (exklusive jener der BesucherInnen) verursachten Wertschöpfung (74 Prozent) bleibt in Form von Aufträgen und Gehältern in Wien - allen voran stehen Ausstattungs-, Bühnen- und Tontechnikunternehmen, Autoren, Regisseure, KünstlerInnen und MitarbeiterInnen. Jeweils 6 Prozent entfallen auf unternehmensbezogene Dienstleistungen bzw. das Grundstücks- und Wohnungswesen.

An Steuern und Sozialversicherungsabgaben fließen über 46,5 Mio. Euro an die öffentliche Hand zurück.

VBW stärken Wien als führende Kulturtourismusdestination

Grundsätzlich machen die VBW vorwiegend Programm für heimisches Publikum, wobei der Anteil an auswärtigen BesucherInnen abhängig von den Theatern, den Produktionen und auch den Produktionslaufzeiten variiert. Dazu führt Thomas Drozda aus: "2009 war ein spezielles Jahr, da die Produktionen im Ronacher mit kürzeren Spielzeiten eher Wiener Publikum angezogen haben. In Jahren wie 2010 oder 2011, in denen wir in beiden Musicalhäusern Longrun-Musicals spielen, ist von einer bei weitem höheren Umwegrentabilitätsquote durch Tourismus - Gastronomie und Hotellerie - auszugehen."

BesucherInnen der VBW 2009

Theater

Wien

Bundesländer

Ausland





Theater an der Wien

62%

20%

18%

Raimund Theater

41%

39%

20%

Ronacher

68%

28%

4%

Betrachtet man die Abendausgaben der aus Wien stammenden BesucherInnen gemeinsam mit den gesamten Ausgaben des Wienaufenthaltes der nicht aus Wien stammenden BesucherInnen belaufen sich die geschätzten Ausgaben auf etwa 76 Mio. Euro (davon VBW-kausale BesucherInnen: 34 Mio. Euro), der Wertschöpfungseffekt beträgt mehr als 74 Mio. Euro: Die Wertschöpfung für die Ausgaben aller BesucherInnen beträgt etwa 48 Mio. Euro in Wien (davon VBW-kausale BesucherInnen: 22 Mio. Euro) und 8 Mio. Euro in den anderen Bundesländern, der Wertschöpfungseffekt im Ausland beträgt etwa 17 Mio. Euro.

Der Tourismus stellt somit einen wichtigen Effekt der Kulturförderung eines international bekannten Theaterunternehmens wie den VBW dar. Wien zählt zu den zehn weltweit führenden europäischen Städtezielen und nach aktueller Gästebefragung des Wien Tourismus kommen 71 Prozent aller Gäste aufgrund des Kunst- und Kulturangebotes, das somit der wichtigste Entscheidungsfaktor ist, nach Wien. 46 Prozent aller BesucherInnen einer VBW-Produktion in Wien leben selbst nicht in Wien. 48 Prozent davon geben als Hauptgrund für den Wien-Besuch den Besuch einer VBW-Produktion an.

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