Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 04.02.2011:
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Frauenberger zum RH-Einkommensbericht: "Wien auf gutem Weg"

Zur Quote: "Nach der Kür kommt die Pflicht - die Zeit des guten Zuredens neigt sich dem Ende zu"

Während die Einkommensschere in Gesamtösterreich 40 Prozent beträgt, liegt sie in Wien bei "nur" 22 Prozent. Österreichweit liegt das mittlere Einkommen der Frauen bei 60 Prozent von dem der Männer, in Wien bei 78 Prozent. Wenn nur Vollzeiteinkommen verglichen werden, verdienen Frauen in Wien 87 Prozent ihrer männlichen Kollegen, österreichweit hingegen nur 81 Prozent. Gegenüber dem letzten Einkommensbericht haben sich die geschlechtsbezogenen Einkommensunterschiede in Wien um 0,5 Prozent verringert. Das geht aus dem jüngsten Einkommensbericht des Rechnungshofes für die Jahre 2008 und 2009 hervor, der heute, Freitag, im Wiener Gemeinderatsausschuss für Integration, Frauenfragen, KonsumentInnenschutz und Personal vorgelegt wurde. Die zuständige Stadträtin Sandra Frauenberger: "Wir sind in Wien auf einem guten Weg in Richtung Einkommensgerechtigkeit und werden diesen Weg mit aller Konsequenz fortsetzen."

Der Einkommensschere werde mit einem ganzen Bündel von Maßnahmen der Kampf angesagt - Einkommenstransparenz und Quoten seien wesentliche Instrumente. Das neue Gleichbehandlungsgesetz des Bundes, das die anonymisierte Veröffentlichung der Gehälter in Unternehmen vorsieht, sei ein wichtiger bundespolitischer Meilenstein. Auch Wien habe mit der Koppelung der öffentlichen Auftragsvergabe an frauenfördernde Maßnahmen im Vorjahr einen sehr innovativen Schritt gesetzt. Für heuer plant Frauenberger ein Modell zur Schaffung von Einkommenstransparenz für die rund 65.000 Bediensteten der Stadt Wien.

Frauenberger begrüßt auch den jüngsten Vorstoß der EU-Kommission für Frauenquoten in den Führungsetagen der Konzerne. Allerdings zweifelt die Wiener Frauenstadträtin daran, dass die Appelle an die Großunternehmen, sich in Sachen Frauenquoten selbst in die Pflicht zu nehmen, große Wirkung zeigen werden. "Nach der Kür kommt die Pflicht, die Zeit des guten Zuredens neigt sich dem Ende zu." Innerhalb des Wiener Magistrats gebe es bereits seit 1997 eine Frauenquote für Führungspositionen. Der Anteil von Abteilungsleiterinnen habe sich seither von fünf auf 34 Prozent erhöht. "Das zeigt: Die Quote wirkt", so Frauenberger abschließend.

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