Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 04.02.2011:
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FGM: Wien setzt auf Aufklärung und Schulung

Frauenberger: "Genitalverstümmelung ist ein Gewaltverbrechen"

"Genitalverstümmelung ist ein Gewaltverbrechen, dem auch in Österreich tausende Frauen zum Opfer fallen", unterstreicht Wiens Frauenstadträtin Sandra Frauenberger anlässlich des am Sonntag statt findeten Internationalen Tages gegen FGM (female genital mutilation). Wichtigstes Instrument im Kampf gegen FGM sei Aufklärungsarbeit. Die Stadt Wien habe sich auf vielen Ebenen große Expertise erarbeitet, die bundesweit nachgefragt werde. Wichtigste Anlaufstelle für Betroffene ist das FGM-Beratungszentrum im FEM-Süd im Kaiser-Franz-Josef-Spital, das österreichweit zu den etabliertesten Kompetenzzentren in Sachen FGM zählt. Daneben setzt Wien auf die Schulung von Berufsgruppen, die Umgang mit potenziellen Opfern haben.

FGM-Schulungen wurden in Wien in allen Geburtshilfeabteilungen der öffentlichen Spitäler durchgeführt. Aber auch SozialarbeiterInnen, KindergärtnerInnen, SchulärztInnen, JugendbetreuerInnen und Hebammen werden zu FGM-ExpertInnen ausgebildet. Hierfür zeichnen die Wiener Frauengesundheitsbeauftragte Beate Wimmer-Puchinger und die Frauenabteilung der Stadt verantwortlich. Ein eigener Leitfaden hilft beim richtigen Umgang mit betroffenen Mädchen und Frauen. Er wurde von der Frauenabteilung (MA 57) und der Integrationsabteilung (MA 17) der Stadt finanziert und richtet sich an alle Berufsgruppen, die häufig Ansprechpersonen für von FGM Betroffene sind.

Das FGM-Beratungszentrum im FEM-Süd ("Gesundheitsberatung für Frauen aus von FGM betroffenen Ländern") bietet Opfern und FGM bedrohten Frauen medizinische und psychosoziale Betreuung. Das Beratungsangebot steht darüber hinaus auch allen anderen Frauen, die Unterstützung bei gesundheitlichen und psychosozialen Belangen benötigen, offen.

Zur Konzipierung von weiteren Projekten und Maßnahmen gibt es in Wien einen eigenen FGM-ExpertInnen-Beirat. Der Beirat stellt auch die laufende Schulung von beratendem Fachpersonal sicher, um den Betroffenen das bestmögliche Beratungsangebot zu bieten.

  • Service:
    Gesundheitsberatung für Frauen aus von FGM betroffenen Ländern FEM Süd
    10., Kundratstraße 3
    Telefon: 01 60191-5201
    E-Mail: femsued.post@wienkav.at
    Internet: www.fem.at
  • Der Leitfaden "Female Genital Mutilation (FGM) - Weibliche Genitalverstümmelung. Leitfaden zum Umgang mit betroffenen Mädchen und Frauen" steht unter www.frauengesundheit-wien.at/literatur/broschueren/index.html als download zur Verfügung oder kann unter 01 4000-87162 gratis bestellt werden.

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