Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 17.01.2011:
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Sima: Hightech für Wiens Wasserrohrnetz

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Wiener Wasserwerke präsentieren 6-Säulen-Programm zur Rohrnetzerneuerung


"Die Wiener Wasserrohrnetz-Offensive ist ein wichtiger Schritt zu einer noch sichereren Versorgung unserer Millionenstadt mit reinem Hochquellwasser. Es liegt in der Verantwortung der Stadt und der Wiener Wasserwerke, das Wiener Wasserrohrnetz stets zu überprüfen und falls nötig zu verbessern oder zu erneuern. Die Wiener Wasserrohrnetz-Offensive bildet mit ihren sechs Säulen das Grundgerüst für exakt geplante Investitionen", sagte Umweltstadträtin Ulli Sima bei der heutigen Pressekonferenz im Wiener Rathaus.

In intensiver Forschung und unter Mitwirkung internationaler Experten haben die Wiener Wasserwerke ein zukunftsweisendes 6-Säulen-Programm zur Rohrnetzerneuerung entwickelt. Basierend auf modernen Managementmethoden, computergestützten Überwachungssystemen und innovativen Bauverfahren sorgt das Programm dafür, dass Wiens einzigartige Wasserversorgung auch in den kommenden Jahrzehnten in unverändert hoher Qualität gesichert ist.

Wien wird über zwei Hochquellenleitungen täglich mit frischem Hochquellwasser aus den niederösterreichischen und steirischen Alpen versorgt. Durch seine Herkunft und die sorgfältige Kontrolle ist die Wasserqualität in Wien im nationalen und internationalen Vergleich sehr gut. Die Wiener Wasserwerke erweitern ständig ihr technisches Know-How und zählen heute auch international zu den renommiertesten Wasserversorgungsunternehmen.

Perfekte Wasserversorgung mit Plan

Bei der Pflege und beim Ausbau des Wiener Wasserrohrnetzes wird nichts dem Zufall überlassen. Ganz im Gegenteil: Notwendige Maßnahmen und Investitionen werden sorgfältig über Jahrzehnte geplant und umgesetzt. Das neue 6-Säulen-Programm hilft, den Zustand der Rohre noch exakter zu überwachen und mögliche Risikofaktoren abzuschätzen.

Säule 1 - Netzinformationssystem (NIS)

Das Netzinformationssystem (NIS) ist die Basis für die Wiener Wasserrohrnetz-Offensive. Es verwaltet exakte Pläne mit Lage, Durchmesser, Material, Druckzone, Baujahr und den technischen Zustand aller verlegten Rohre. Der Zustand und die Nutzungsdauer eines Rohres hängen allerdings nicht nur vom Material selbst ab, sondern von unterschiedlichsten Einflüssen wie etwa Verkehrsbelastungen, deren Auswirkungen jedes Mal individuell untersucht und festgestellt werden müssen.

Säule 2 - Früherkennung durch laufende Überwachung

Gezielte "Lauschangriffe" auf die Rohre zur akustischen Überprüfung auf so genannte Austrittsgeräusche gewährleisten, dass Rohrschäden frühzeitig erkannt und behoben werden können. Im Zuge der Wiener Wasserrohrnetz-Offensive werden Geräusch- und Mengenüberwachungssysteme im Stadtgebiet verstärkt eingesetzt.

Säule 3 - Pipe Rehabilitation Management (PiRem)

Das Pipe Rehabilitation Management (PiRem) ist ein EDV-Tool am neuesten Stand der Technik. Es macht anhand eines mathematischen Modells die Einflüsse, die die Alterung beziehungsweise typische Schäden der Rohre beeinflussen, sichtbar. Damit können drohende Rohrdefekte rechtzeitig erkannt werden. Das PiRem ist entscheidend für eine gezielte Planung der Investitionen in das Wiener Wasserrohrnetz.

Säule 4 - Forcierung grabenloser Bautechniken (NoDig-Verfahren)

Der Einsatz der jungen, aber bewährten Technologie des NoDig-Verfahrens stellt einen wichtigen Punkt in der Wiener Wasserrohrnetz-Offensive dar. Diese Bautechnik vermindert den Grabungs- und Zeitaufwand und damit den Einsatz von natürlichen Ressourcen und den Baustellenverkehr.

Säule 5 - Synergieeffekte durch akkordierte Baumaßnahmen

Diese Säule beruht auf ständiger Kommunikation und laufendem Informationsaustausch mit unterschiedlichen Bauträgern, wie zum Beispiel Wien Energie und Wien Kanal. Das spart Geld, verkürzt die Baustellendauer und verringert die negativen Auswirkungen auf Umwelt und Verkehrsfluss.

Säule 6 Prioritätenreihung nach Hauptverkehrsstraßen

Es ist wissenschaftlich belegt, dass Erschütterungen durch den Verkehr ein häufiger Auslöser von frühzeitigen Rohrschäden sind. "Diese sechs Säulen der Wiener Wasserrohrnetz-Offensive gewährleisten, dass die Wiener Wasserwerke auch in Zukunft für eine 100 prozentige Wasserversorgung von Wien stehen. Jede einzelne Maßnahme sorgt dafür, dass das quellfrische Trinkwasser sicher zu den Wienerinnen und Wienern nachhause geliefert wird. Das Gesamtprogramm garantiert, dass das auf Ressourcen sparende und effiziente Weise geschieht", erklärt Wolfgang Zerobin, Betriebsvorstand der Wiener Wasserwerke.

Wiener Wasser kommt auch in Zukunft gut an

Ganz Wien wird flächendeckend mit glasklarem Hochquellwasser versorgt. Damit das auch so bleibt, pflegen und überprüfen rund 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wiener Wasserwerke 365 Tage im Jahr das mehr als 3.000 Kilometer lange Wiener Rohrnetz. Die erfolgreiche Arbeit der Wiener Wasserwerke zielt darauf ab, größere oder häufigere Schäden erst gar nicht entstehen zu lassen. Pro Jahr werden an tausenden Standorten Wartungs- und Bauarbeiten durchgeführt. Die Zahl der Behebung von Akutgebrechen mit größeren Auswirkungen mit Verkehrsbehinderungen beläuft sich dagegen nur auf 10 bis 20 Einsätze. Unter Berücksichtigung der Wiener Wasserrohrnetz-Offensive investieren die Wiener Wasserwerke jährlich rund 30 Millionen Euro in Neubau, laufende, planmäßige Erneuerungen und in Reparaturen des Wiener Wasserrohrnetzes.

Wiens wichtigste Wasserstraße wird erneuert

Vom 19. Jänner bis 30. Juni 2011 wird in der Triester Straße zwischen dem Wienerberg und der Davidgasse auf 750 Metern Länge das wichtigste Wasserrohr Wiens ausgetauscht. Es versorgt rund 150.000 Wienerinnen und Wiener mit Trinkwasser aus der Ersten Hochquellenleitung. Durch dieses Rohr fließen täglich 20 Millionen Liter kristallklares Wasser, das entspricht 140.000 Vollbädern oder zwei Millionen Kisten Mineralwasser. Ebenfalls erneuert wird das Versorgungsrohr, das die umliegenden Gebäude mit Trinkwasser beliefert. Beim Rohrtausch in der Triester Straße handelt es sich um einen geplanten und erforderlichen Austausch, da die Leitungen ihre technische Lebensdauer erreicht haben. Geplant heißt vor allem, dass die Rohre vorsorglich erneuert werden. Die Arbeiten aufzuschieben wäre unverantwortlich. Es würde bedeuten die gesamte Triester Straße und angrenzende Wohnhäuser dem Risiko eines Schadens mit unkontrollierbaren und wirtschaftlich unabsehbaren Folgen auszusetzen. Die Bauzeit ist mit fünf Monaten gemessen an der Größe der Baustelle und am Umfang der erforderlichen Arbeiten sehr kurz. Die Triester Straße wird während der gesamten Bauzeit in beiden Fahrtrichtungen auf zwei Spuren befahrbar sein.

"Die notwendige Erneuerung von Wiens größter Wasserstraße, die täglich rund 150.000 Menschen mit quellfrischem Wasser versorgt, ist für uns alle enorm wichtig. Daher ersuche ich die Wienerinnen und Wiener um Verständnis, falls es zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen sollte", so Umweltstadträtin Ulli Sima zu den Maßnahmen rund um die Rohrerneuerung in der Triester Straße.

Projekte der Wasserrohnetz-Offensive 2011

Rohrlegungen im grabenlosen Verfahren sind in der 19., Rathstraße 2-54 von Februar bis August 2011 und in der 12., Schwenkgasse 2 bis 52 geplant. Gemeinsam mit Wien Energie werden zum Beispiel Leitungen die 16., Hasnerstraße/Märzstraße und die 23., Vorarlberger Allee erneuert. Geplante Maßnahmen in verkehrsreichen Straßenzügen sind, um nur einige zu nennen, die 7., Neubaugasse 1 bis 13, die 13., Hietzinger Hauptstraße 96 bis 130 und die 10., Triester Straße 23-83.

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