Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 29.11.2010:
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Jüdisches Museum Wien: Neueröffnung Museum Judenplatz

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Spera präsentiert neues Museum Judenplatz und Planungen 2011


"Mit der Präsentation der neu gestalteten Dauerausstellung auf dem Judenplatz hat die neue Direktorin des Jüdischen Museums eine erste Landmark im Rahmen ihrer Tätigkeit gesetzt", sagte Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny bei der Pressekonferenz anlässlich der Wiedereröffnung des Museums Judenplatz. "Zehn Jahre nachdem das Mahnmal auf dem Judenplatz enthüllt wurde und das Museum Judenplatz erstmals eröffnet wurde, können wir dem Publikum nunmehr eine zeitgemäße und spannende neue Präsentation bieten. Dies war notwendig, weil wir das Museum auf der einen Seite renovieren mussten und auf der anderen Seite auch die ständige Ausstellung nicht mehr den Erfordernissen eines modernen Museums entsprach", so Danielle Spera. "Die neue Präsentation soll auch Publikumsschichten erreichen, die wir in den letzten Jahren nicht ansprechen konnten, denn die Besucherzahlen auf dem Judenplatz stagnierten in den letzten Jahren", betonte der Kulturstadtrat.

Ein neues attraktives Wechselausstellungsprogramm soll auch zusätzlich Besucher an den zweiten Standort des Museums bringen. Als erste Ausstellung wird eine Fotoserie von Peter Seidel über jüdische Ritualbäder im Wechselausstellungsraum des Museums im Erdgeschoß des Hauses gezeigt. "Wir konnten das ehrgeizige Vorhaben nur mit Unterstützung von Sponsoren erreichen", erläuterte Danielle Spera. "Ohne das substantielle Sponsoring der Raiffeisengruppe wäre es nicht möglich gewesen, die neue attraktive Präsentation umzusetzen. Dank der Sponsoren Kapsch, Telekom und Radio Wien sind wir auch in der Lage, dem Publikum einen neuen Audioguide zur Verfügung zu stellen, der das jüdische Leben in Wien den Besucherinnen und Besuchern anschaulich verdeutlicht." Dr. Mathias Bauer, Vorsitzender der Geschäftsführung von Raiffeisen Capital Management, betonte die Bedeutung des Sponsorings für das Jüdische Museum: "Die mehrjährige Partnerschaft, die Raiffeisen - im konkreten Fall Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien, Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, Raiffeisen Capital Management - und UNIQA mit dem Jüdischen Museum Wien eingehen, bedeutet nicht nur eine Intensivierung des Kulturengagements in der Bundeshauptstadt. Sie ist in erster Linie eine Investition in die Überzeugung, dass nur eine stärkere Vernetzung der Kulturen zu einem besseren Verständnis und beispielgebenden Miteinander beitragen kann."

"Mit der neuen Direktorin Danielle Spera an der Spitze des Museums, der Wiedereröffnung des neuen Museums Judenplatz, der geplanten Funktionssanierung des Museums im Palais Eskeles und einem attraktiven und abwechslungsreichen Ausstellungsprogramm wollen wir das Jüdische Museum Wien zu einem starken und wichtigen Kompetenzzentrum für die jüdische Kultur in Wien machen. Wir wollen auf spannende Weise die Geschichte, die Gegenwart und die Zukunft der Juden in Wien erzählen und das kulturelle und gesellschaftliche Leben der jüdischen Bevölkerung präsentieren. Ich freue und bedanke mich, dass derart namhafte Sponsoren aus der Wirtschaft mit uns gemeinsam diesen Weg gehen", so Wien Holding Geschäftsführer Komm.-Rat Peter Hanke.

Das neue Museum auf dem Judenplatz

Neueste wissenschaftliche Forschungsergebnisse und auch technische Probleme bei der alten Präsentation machten die Erarbeitung einer Neupräsentation unbedingt erforderlich. Zusätzlich wurde auch die bauliche Substanz überholt. Das Architektenteam Jabornegg & Palffy, das auch seinerzeit für die Gestaltung des Museum Judenplatz verantwortlich zeichnete, sorgte auch diesmal für die Gestaltung der neuen Präsentation. Die alten interaktiven Präsentationsmodule wurden ersetzt durch neue Animationen, die von "7reasons" gestaltet wurden. Ein Mitarbeiterstab unter der Leitung der Chefkuratorin Felicitias Heimann-Jelinek und des Judenplatz-Kurators Gerhard Milchram war für die inhaltliche Präsentation verantwortlich. Zahlreiche Leihgaben aus ganz Österreich, aber auch archäologische Fundstücke aus dem Wien Museum ergänzen die neue ständige Ausstellung, die einen anschaulichen Überblick über das jüdische Leben im Mittelalter ermöglichen soll.

Ganz rein! Die erste Wechselausstellung im Museum Judenplatz

Im Museum Judenplatz sind von 1. Dezember 2010 bis 27. Februar 2011 als neue Wechselausstellung die eindrucksvollen Fotos von Peter Seidel zu sehen. Die Fotografien, die in mehrjähriger Arbeit entstanden sind, lassen die Atmosphäre und die architektonischen Besonderheiten von Ritualbädern in Deutschland, Österreich, Frankreich und Italien sichtbar werden und eröffnen überraschende künstlerische Perspektiven auf das jüdische Ritualbad, in dem sich Frauen und Männer nicht nur hygienisch sondern vor allem spirituell reinigen, um rituelle Reinheit zu erlangen.

Das zu den Kulturbetrieben der Wien Holding zählende Museum Judenplatz (Misrachi-Haus, Judenplatz 8, A-1010 Wien) ist ab 30. November von Sonntag bis Donnerstag von 10 bis 18 Uhr, freitags von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 4 Euro / 2,50 Euro ermäßigt. Schulklassen haben freien Eintritt, Führungen und pädagogische Programme: Tel.: +43-1-535 04 31-130, 131 bzw. kids.school@jmw.at. Weitere Informationen unter www.jmw.at.

Die Umgestaltung des Standortes Dorotheergasse

"15 Jahre nach der Präsentation der ständigen Ausstellungen im Jüdischen Museum ist eine Neuausrichtung erforderlich", sagte Danielle Spera bei der Präsentation ihres Programms für 2011. "Gleichzeitig ist eine Sanierung der gesamten Haustechnik und der Liftanlagen, die noch aus Zeiten des früheren Hausbesitzers, des Dorotheums stammen, dringend notwendig, um einen ordnungsgemäßen Ausstellungsbetrieb zu gewährleisten", so Spera. Dafür muss das Haus in der Dorotheergasse ab 11. Jänner 2011 für einige Monate geschlossen werden. "Auch die Wien Holding als Eigentümer des Palais Eskeles wird ihren Beitrag zur Sanierung des Hauses leisten", kündigte Wien Holding Direktor Hanke an. "Wir wollen Frau Spera die Möglichkeit geben, dem Museum ihren Stempel zu geben und werden sie bei der Neugestaltung des Hauses auch finanziell unterstützen", kündigte Kulturstadtrat Mailath-Pokorny an. "Wir freuen uns auf die Umsetzung der neuen Ideen von Frau Spera und ihrem Team", so Mailath-Pokorny.

Danielle Spera kündigte an, dass bis Mitte Jänner auch die Planungen soweit abgeschlossen sein werden, dass das neue Gestaltungskonzept für das Museum präsentiert werden kann. Sie sprach die Hoffnung aus, ab Anfang Juli 2011 den Betrieb am Standort Dorotheergasse wieder aufnehmen zu können.

Das Ausstellungsprogramm 2011

Im ersten Halbjahr 2011 liegt der Fokus des Wechselausstellungsbetriebs auf dem Standort Judenplatz. Nach der Fotoausstellung "Ganz rein!" ist von 8. März bis 19. Juni 2011 eine Porträtausstellung des prominenten Fotografen Peter Rigaud geplant, der Porträts jüdischer Persönlichkeiten mit der Kamera festhält. Die Makkabiade, die im Juli 2011 stattfindet, bietet den Anlass für eine Makkabi-Ausstellung von 28. Juni bis 28. September 2011. Am Standort Dorotheergasse wird ab 19. Oktober 2011 eine große Ausstellung über die jüdischen Filmproduzenten und Filmschaffenden in Hollywood gezeigt, die das Herbstereignis im Wiener Ausstellungsbetrieb werden wird. Als Eröffnungspräsentation ist eine Ausstellung geplant, die die Bestände des Hauses in den Mittelpunkt rückt und die Museumsarbeit von der Restaurierung bis zu den Präsentationstechniken dem Publikum näher bringen soll.

Rückfragehinweis für Medien

  • Mag. Gerlinde Riedl
    Mediensprecherin StR. Dr. Andreas Mailath-Pokorny
    Telefon: 01 4000-81854
    E-Mail: gerlinde.riedl@wien.gv.at
  • Dr. Alfred Stalzer
    Mediensprecher des Jüdischen Museums der Stadt Wien
    Telefon: 01 505 31 00
    Mobil: 0664 506 49 00
    E-Mail: pr@stalzerundpartner.com
  • Wolfgang Gatschnegg
    Wien Holding - Konzernsprecher
    Telefon: 01 408 25 69-21
    Mobil: 0664 82 68 216
    E-Mail: w.gatschnegg@wienholding.at