Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 24.11.2010:
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Skilifte teurer - weiterhin aber kaum mit Bergungsversicherung

Wiener Patientenanwalt übt Kritik an Skiliftbetreibern wegen fehlender Bergungskostenversicherung

Der Wiener Pflege-, Patientinnen- und Patientenanwalt Konrad Brustbauer kritisiert, dass zwar lt. Testmagazin "Konsument" die Liftpreise in den meisten Skigebieten gegenüber der letzten Saison gestiegen sind, weiterhin aber bis auf wenige Ausnahmen keine Bergungskostenversicherung im Liftpreis integriert ist. "Die Liftbetreiber haben die Liftpreise empfindlich erhöht. Da müsste eine Versicherungsprämie für die Wintersportler auch drinnen sein. Man darf die Liftbetreiber da nicht aus ihrer Mitverantwortung entlassen", meint Brustbauer.

Schon seit einigen Jahren kämpft Brustbauer für den so genannten "Pisteneuro", der die Liftkarte zur Versicherungspolizze macht. Viele Skifahrer glauben, sie seinen ohnehin versichert. Nach einem gebrochenen Bein oder gerissenen Bändern folgt aber oft noch ein zweiter Schock: Für die Bergung mit dem Hubschrauber sollen ein paar tausend Euro gezahlt werden. Nur in den seltensten Fällen zahlt die Krankenkasse - und wenn, dann nur einen geringen Teil der Kosten. Wurde die Kreditkarte in letzter Zeit nicht benützt oder der Urlaub nicht damit bezahlt, besteht auch der vermeintliche Versicherungsschutz - je nach Kreditkarte - nicht immer. Eine geringere Jahresgebühr für die Kreditkarte beinhaltet manchmal auch gar keinen Versicherungsschutz. Auch Familienangehörige des Kreditkarteninhabers sind nicht immer integriert. Jahr für Jahr wenden sich verzweifelte Wienerinnen und Wiener an die Patientenanwaltschaft, weil sie mit hohen Bergungskostenforderungen konfrontiert sind. Die Patientenanwaltschaft bemüht sich zwar sehr um patientenorientierte Lösungen, aber nicht immer sind die Bergungsunternehmen zu Kulanzlösungen bereit.

Vorbild Riesneralm - Donnersbachwald mit Safe®

Als österreichweit erstes Seilbahnunternehmen bietet die Liftgesellschaft der Bergsportregion Riesneralm - Donnersbachwald den Gästen mit dem Dienstleistungspaket "Safe®" einen Bergungskosten-Vollschutz automatisch mit der Benutzung der Liftkarte. Damit setzt dieses Ski-, Snowboard- und Wandergebiet bereits seit einem Jahr neue Maßstäbe in der Unfallversorgung am Berg. Brustbauer: "Es ist schlimm genug, wenn etwas passiert. Wenigstens die Bergungskosten sind dank dieses innovativen Versicherungsproduktes dann kein Problem." Dazu kommt ein Servicepaket von Alpgarant, was die Abwicklung der Formalitäten betrifft.

Da leider noch keine große Skiregion auf diesen Zug aufgesprungen ist, kann Brustbauer derzeit nur empfehlen genau darauf zu achten, dass man nur mit ausreichender Bergungskostenversicherung, etwa einer Urlaubsversicherung, einem Schutzbrief oder Sicherheitspass Bergsport betreibt: "Lesen Sie unbedingt genau die Versicherungsbedingungen durch oder fragen Sie ihren Kreditkartenbetreiber oder Ihre Versicherungsgesellschaft nach dem Umfang ihrer Versicherung und welche Voraussetzungen gelten, dass der Versicherungsschutz für Sie und Ihre Familie auch aktiviert wird. Oder suchen Sie ganz bewusst ein Skigebiet auf, wo der Versicherungsschutz mit der Liftkarte erworben werden kann." Ski- und Snowboardhelm, Rückenprotektor und ordentliche Sportbekleidung sowie die Wartung Ihres Sportgerätes gehören übrigens ebenso zur Sicherheit, wie Winterreifen und die Schneeketten für Ihr Auto, wenn Sie nicht ohnehin bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Ihr Bergsportgebiet kommen.

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