Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 11.11.2010:
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Städtebund: Städte leisten die meiste Integrationsarbeit

"Der Großteil erfolgreicher Integrationsarbeit wird von Städten und Gemeinden geleistet, es zeugt von Unkenntnis oder Unwillen, wenn diese schlecht geredet wird". So reagierte heute Thomas Weninger, Generalsekretär des Österreichischen Städtebundes, auf Aussagen anlässlich der aktuellen Debatte zum Thema Zuwanderung.

Zuwanderung ist vor allem ein Phänomen der Städte und größeren Gemeinden als Wirtschaftsstandorte - daher sind auch die Erfolge und Misserfolge von Integration hier am stärksten spürbar. Viele Städte und Gemeinden stellen sich den Herausforderungen der Integration von ZuwandererInnen seit Jahren mit großem Engagement. Jene Maßnahmen, die im Rahmen der vorhandenen finanziellen Mittel in den Städten und Gemeinden zu verwirklichen sind, werden mit den vorhandenen finanziellen Ressourcen bestmöglich umgesetzt. Auch jene Bereiche, die eigentlich nicht in den unmittelbaren Zuständigkeitsbereich von Städten und Gemeinden fallen wie zum Beispiel Sprachkurse oder Gratis-Kindergarten.

Integration ist eine Querschnittsmaterie in allen Bereichen - in Österreich fehlt nach wie vor eine vertikale, abgestimmte Integrationspolitik mit definierten Aufgaben, Zielen und Kompetenzen, die geeignet ist, die verschiedenen Aktivitäten bei Bund, Ländern und Gemeinden auf ein gemeinsames Ziel hin auszurichten. Diese Verantwortung liegt eindeutig beim Bund, weil dort auch die wesentlichen Kompetenzen zur Gestaltung der Art und des Umfanges von Zuwanderung liegen.

"Umfassende nachhaltige Konzepte für Integrationsarbeit erfordern konkrete Zuständigkeiten und das notwendige Budget, sonst bleiben sie ein Wunsch ohne Umsetzung", so Weninger. "Integrationsarbeit ist eine Investition in die Zukunft, die langfristig ein Gewinn für unsere Gesellschaft ist", so Weninger abschließend.

Informationen über den Österreichische Städtebund

Etwa 65 Prozent der Bevölkerung und 71 Prozent der Arbeitsplätze befinden sich in Österreichs Ballungsräumen. Der Österreichische Städtebund ist die kommunale Interessenvertretung von insgesamt 250 Städten und größeren Gemeinden.

Der Verein wurde am 24. September 1915 gegründet und hat heute neben Wien und den Landeshauptstädten praktisch alle Gemeinden mit über 10.000 Einwohnern als Mitglied. Die kleinste Mitgliedsgemeinde zählt knapp 1.000 Einwohner.

Die Mitgliedschaft ist freiwillig, der Verein finanziert sich ausschließlich durch die Leistungen seiner Mitgliedsgemeinden. Neben dem Österreichischen Gemeindebund, der die kleineren Gemeinden vertritt, ist der Österreichische Städtebund Gesprächspartner für die Regierung auf Bundes- und Landesebene und ist in der österreichischen Bundesverfassung (Art. 115 Abs. 3 ) ausdrücklich erwähnt.

Mehr unter: www.staedtebund.gv.at

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