Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 25.10.2010:
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Fair-Play-Team-Bilanz: Gespräche und weniger Konflikte

Fair-Play-Team-Bilanz: Gespräche und weniger Konflikte

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Fair-Play-Team-Bilanz: Gespräche und weniger Konflikte

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Konfliktvermeidungsprojekt wurde von den NutzerInnen von Parks und öffentlichen Räumen gut angenommen


Bis zu 14.000 Gespräche führten die MitarbeiterInnen der Fair-Play-Teams pro Monat mit NutzerInnen von Parks und öffentlichen Plätzen. "Die Fair-Play-Teams sind aktiv an Menschen herangetreten und haben das Gespräch mit ihnen gesucht. So haben sie überhaupt von Problemen erfahren und konnten sie Großteils dann auch lösen", freut sich Jugend- und Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch nach der ersten erfolgreich abgeschlossenen Saison. Insgesamt 45 MitarbeiterInnen der Fair-Play-Teams waren in 16 Wiener Bezirken von Mai bis September in den Abend- und Nachstunden unterwegs. Ihre Aufgabe war, Konflikte in Parks und auf öffentlichen Plätzen durch Reden und Vermittlung schon im Vorfeld zu verhindern. "Die Erfolge der Teams sind schwer in Zahlen zu messen. Wir wissen aber auch, dass die Beschwerden zurück gegangen sind. Wir haben auch sonst ein sehr positives Rückmeldungen der BürgerInnen und viele Konflikte konnten aufgelöst werden", so der Floridsdorfer Bezirksvorsteher Heinz Lehner.

Mehr Männer als Frauen

Mit 62 % haben deutlich mehr Männer die Angebote der Fair-Play-Teams angenommen. 29 % der Kontakte erfolgten mit Kindern, 37% mit Jugendlichen und 34% mit Erwachsenen. "Das zeigt deutlich, dass die Fair-Play-Teams ein Angebot für alle Altergruppen und damit auch alle BenützerInnen der öffentlichen Räume ist", so Oxonitsch

Störendes gemeinsam ändern

Oft wurden die Fair-Play-Teams mit Anliegen über die Ausstattung oder den Zustand von Parkanlagen bzw. anderen öffentlichen Plätzen konfrontiert. Meist half das Verschieben von Parkbänken oder ähnliche unspektakuläre Veränderungen, um allen BenutzerInnen einen angenehmen Parkbesuch zu ermöglichen.

Auch Sauberkeit wurde regelmäßig thematisiert. Die Anliegen konnten meist sehr rasch in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Abteilungen gelöst werden. Fehlende Mistkübel wurden ergänzt oder der Sand in Sandkisten überprüft und sofort gereinigt. Viele konnten aber auch motiviert werden, selbst auf Sauberkeit zu achten und allen anderen mit gutem Beispiel voranzugehen.

Konflikte durch Reden lösen

"Sobald wir die Leute überzeugen konnten, einen respektvollen Umgangston anzuschlagen und sich auch die andere Seite einmal in aller Ruhe anzuhören, gab es bald eine gute Gesprächsbasis und es konnten viele Konflikte gelöst werden. Bei größeren Problemen haben wir auch mit anderen Einrichtungen zusammengearbeitet, wie beispielsweise wohnpartner oder der Wiener Jugendarbeit", fasst eine Fair-Play-Team-Mitarbeiterin aus dem 23. Bezirk zusammen. Als ein Beispiel brachte sie einen Konflikt rund um den Fridtjof-Nansen-Park, bei dem Jugendliche durch Lärm in den Abendstunden den Unmut der Anwohner erregten. Nach mehreren Gesprächen gab es bei den Erwachsenen Verständnis dafür, dass Jugendliche einen Treffpunkt brauchen und die Jugendlichen akzeptierten, dass Erwachsene in der Nacht Recht auf Ruhe haben. Das Ergebnis der Intervention der Fair-Play-Teams war, dass sich nun alle an die Spielregeln halten, bis 22.00 Uhr Lärm gemacht werden kann und danach Ruhe ist.

Einfach Zuhören können

In den Gesprächen mit den Fair-Play-Teams wurden auch sehr persönliche Anliegen zur Sprache gebracht, von Schwierigkeiten am Arbeitsplatz bis hin zu partnerschaftlichen Problemen. Oft konnten die MitarbeiterInnen der Fair-Play-Teams durch Vermittlung an entsprechende Angebote der Stadt Wien weiter helfen. Sie konnten die Betroffenen aber auch dazu motivieren, initiativ an der Lösung ihrer Probleme zu arbeiten. Manchmal konnte einfach dadurch geholfen werden, dass jemand sich dafür interessierte.

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