Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 22.10.2010:
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Vorankündigung: Glöckel-Ausstellung "Aufbruch in eine neue Zeit"

Stadtschulrat begeht 75. Todestag des Schulreformers Otto Glöckel

Am 2. Dezember 2010 wird in den Festsälen des Stadtschulrats für Wien aus Anlass des heuer 75. Todestags des ersten Wiener Stadtschulratspräsidenten Otto Glöckel eine große Ausstellung unter dem Titel "Aufbruch in eine neue Zeit" eröffnet. "Im Rahmen der Ausstellung wollen wir an das Leben und Wirken Glöckels erinnern und die von ihm initiierten wegweisenden Reformen vorstellen", stellte Wiens Amtsführende Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl fest.

Zur Geschichte: Als Wien 1922 endgültig von Niederösterreich getrennt wurde, wurde in Wien eine neue Schulbehörde geschaffen. Hierfür wurde der bereits bestehende Gemeindeschulrat mit dem gesetzlich vorgesehenen Landesschulrat zusammengelegt und so der Wiener Stadtschulrat gegründet. Dessen erster Leiter war Otto Glöckel, der mit seinem umfassenden pädagogischen Reformkonzept die Schulpolitik Wiens und Österreichs in der 1. Republik entscheidend prägte. Das wichtigste Ziel der Wiener Schulreform war die Schaffung eines der neuen Republik angemessenen Schulsystems mit demokratischem Erziehungsstil, einer Orientierung der Pädagogik auf die SchülerInnen sowie die Schaffung gleicher Bildungschancen für alle Kinder unabhängig von Geschlecht und Herkunft. Das von Otto Glöckel verkündete Schulerneuerungsprogramm (1920), sah bereits eine gemeinsame Schule für alle 10-14Jährigen vor (Allgemeine Mittelschule).

Brandsteidl: "Seit Glöckels Zeiten bis heute lässt sich mit Fug und Recht behaupten: Wien macht Schule. Der Wiener Stadtschulrat hat sich in seiner Geschichte niemals nur als Verwaltungsbehörde gesehen, sondern seine Tätigkeit immer als Auftrag zu Reformen im Interesse von Schülern und Eltern sowie im Geiste einer zeitgemäßen Pädagogik verstanden." Als Beispiele aus Vergangenheit und Gegenwart nannte sie die Glöckelsche Schulreform, den massiven Schulneubau, die Senkung der Klassenschülerhöchstzahlen, ein ausgeklügeltes Fördersystem, in den vergangenen Jahrzehnten auch den massiven Beitrag zur schulischen Integration von Kindern nicht-deutscher Muttersprache und die Entwicklung eines flächendeckenden Angebots an ganztägigen Schulformen.

"Die Wiener Schulpolitik war sich der besonderen Herausforderungen einer metropolitanen Gesellschaft an Bildung stets bewusst und hat beispielgebend Akzente gesetzt. Mit dieser Glöckel-Ausstellung möchten wir die Bildungsreformen der Vergangenheit ehren und zugleich mutig in die Zukunft blicken", so Brandsteidl.

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