Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 29.09.2010:
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Frauenberger prämiert beste "Sei dabei"-Projekte

Fest der Vielfalt und des guten Zusammenlebens im Wiener Rathaus

Ein Eckpfeiler der von Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger im Herbst des Vorjahres vorgestellten Initiative für ein gutes Zusammenleben ist das Projekt "Sei dabei". Mit "Sei dabei. Wien für Dich - Du für Wien" unterstützt die Stadt Wien verschiedenste Projekte von WienerInnen für WienerInnen, die zu einem guten Zusammenleben in unserer Stadt beitragen. Ziel ist, dass sich Menschen unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Alters treffen, ins Gespräch kommen, einander kennen lernen und Gemeinsamkeiten entdecken. "Sei dabei" ist eine Kooperation von MA 17 (Integrations- und Diversitätsangelegenheiten)und MA 13 (Bildung und außerschulische Jugendbetreuung). Insgesamt sind innerhalb eines Jahres weit über 100 Projekte zustande gekommen.

Frauenberger: "Sei dabei" leistet großen Beitrag zu gutem Klima und schafft neues "Wir-Gefühl".

Integrationsstadträtin Frauenberger zur Aktion "Sei dabei": "Für ein gutes Klima in unserer Stadt, im Grätzl, im Wohnhaus brauchen wir ein breites Bündnis aller Wienerinnen und Wiener. Ein Bündnis, das zum Ausdruck bringt: Wien zeigt Haltung für ein Klima des Miteinanders! Wien steht für Zivilcourage und nachbarschaftliche Solidarität!" Denn Ziel könne es nur sein, so die Integrationsstadträtin weiter, dass alle in Vielfalt respektvoll zusammenleben und eine gemeinsame Sprache sprechen - getragen von einer klaren Haltung gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.

"Die unglaublich vielen "Sei dabei"-Projekte machen jedenfalls ganz deutlich, dass den Menschen in unserer Stadt ein friedliches "Miteinander" ein zentrales Anliegen ist", zeigt sich Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger erfreut. Die Aktion leiste daher einen wichtigen Beitrag zu einem integrationsfreundlichen Klima und mache ein neues "Wir"-Gefühl erlebbar und spürbar, unterstrich Frauenberger. "Wenn man einander kennt", so die Stadträtin, "haben Vorurteile nämlich keine Chance".

Projekte für ein gutes Zusammenleben - eine Erfolgsbilanz

Insgesamt sind im Rahmen von "Sei dabei" 127 Projekte eingereicht worden. Dabei wurde miteinander gesportelt, Ausflüge wurden unternommen, und selbstverständlich wurde auch miteinander gefeiert.

Außerdem sind heuer 63 Projekte von Vereinen im Rahmen des "Kleinprojektetopfes" (Förderhöhe: bis 5.100 Euro) der MA 17 zum Förderschwerpunkt "Zusammenleben" genehmigt worden.

Prämierung der besten Projekte bei der großen "Sei dabei"-Gala im Rathaus

Am Mittwoch Abend hatte Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger alle Projekt - TeilnehmerInnen zu einer großen "Sei dabei"-Gala ins Wiener Rathaus eingeladen. Im Rahmen des Galaabends wurden auch die besten Projekte von Sandra Frauenberger, Ali Rahimi, Verein Wirtschaft für Integration, und Dr.in Judit Havasi von der Wiener Städtischen Versicherung prämiert. Die Wiener Städtische Versicherung unterstützte das Projekt als Sponsor.

Über den Sieg in der Kategorie "Privatinitiativen" konnte sich das Projekt "Silvestermenü für Gäste ohne festen Wohnsitz" freuen. Der zweite Platz ging an das Projekt "Gestaltung einer Malrolle" und den dritten Platz machte "Gartenkonzert". Informationen zu allen Projekten gibt es unter www.seidabei-wien.at.

In der Kategorie "Vereinsprojekte" ging der 1. Preis an den Verein "KUS - Kultur- und Sportverein der Wiener Berufsschulen" für das Projekt "Undoing Romeo und Juliette", die Plätze 2 und 3 belegten der Verein "Gartenpolylog" mit dem Projekt "Gemeinschaftsgarten im Macondo" und der Verein "ARGE Schöpfwerk" mit dem Projekt "Salam & Servus Am Schöpfwerk".

Die "Sei dabei"-Siegerprojekte

Eine Gruppe Jugendlicher servierten unter dem Motto "Zuerst ein Fest für die anderen, dann die eigene Party" im festlich geschmückten Hortspeisesaal in der De La Salle Schule im 15. Bezirk 75 Gästen ein 3-gängiges Menü. Eingeladen waren Menschen ohne festen Wohnsitz und die AnrainerInnen.

Die Initiatorin der "Malrolle", Michaela Lentsch, ist Elternvertreterin in der Volksschule Petrusgasse im 3. Bezirk und wollte mit dem Projekt das gegenseitige "Fremdeln" der Eltern überwinden. Rund 80 Kinder bemalten eine 30 m lange Malrolle - und die Eltern kamen miteinander ins Gespräch.

Der graue Hof eines Wohnhauses im 19. Bezirk wurde durch die MieterInnen in einen Garten verwandelt - ein Abendkonzert im gemeinsamen Garten brachte auch bisher weniger aktive BewohnerInnen dazu, dass sie sich jetzt an gemeinsame Aktivitäten beteiligen und den Garten mit allen Mitgliedern der Hausgemeinschaft entsprechend nutzen.

Unter den Vereinsprojekten wurden folgende Initiativen von der Jury herausragend bewertet: Im Rahmen des Projektes "Undoing Romeo und Juliette" des Kultur- und Sportverein der Wiener Berufsschulen (KUS) wurde SchülerInnen Abschlussklasse der Berufsschule für Frisur, Maske und Perücke die Möglichkeit geboten, in gemeinsamer, kreativer Arbeit neue Wege zur Überwindung von Klassenunterschieden, Unterschieden der Religionszugehörigkeiten, "ethnische" Zugehörigkeiten und dgl. zu finden. Der Ausgangspunkt für das Projekt war das Kunsthistorische Museum Wien. Anhand alter Meisterwerke wurden gemeinsam Beziehungsmuster und Rollenklischees erkundet. Durch das Erzählen und Thematisieren der unterschiedlichen kulturellen bzw. religiösen Regeln und Traditionen für Partnerschaft wurde versucht, neue Modelle für ein Zusammenleben in Zukunft zu entwerfen.

In Macondo, in Wien Simmering, wurden im Rahmen der Initiative "Gartenpolylog" für und mit den BewohnerInnen, durchwegs Asylberechtigte, gemeinschaftliche Orte und Plätze gestaltet. Das reichte von Blumen- und Gemüsebeeten für Groß und Klein bis hin zu einem großer Begegnungsbereich mit Tischen und Bänken. So soll Nachbarschaft über soziale und ethnische Barrieren hinweg gepflegt werden können. Damit ist auch eine wichtige Grundlage für ein funktionierendes Zusammenleben in- und außerhalb von Macondo geschaffen.

Am Schöpfwerk werden rund 26 verschiedene Muttersprachen gesprochen. Das führt manchmal zu Herausforderungen im Zusammenleben. Um die Menschen einander näher zu bringen, wurde von der ARGE Schöpfwerk das Projekt "Salam und Servus" organisiert: Dazu wurden weit über 300 verschieden große Stoffbahnen mit Begrüßungsworten in den verschiedenen Muttersprachen, die in dieser Siedlung gesprochen werden, künstlerisch gestaltet. Diese wurden dann von den BewohnerInnen an Balkonen und Fenstern gut sichtbar angebracht.

Nähere Informationen für alle Interessierten, die auch 2011 dabei sein wollen gibt es an der "Sei dabei"-Hotline unter 01/4000-03919 und auf www.seidabei-wien.at.

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