Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 13.09.2010:
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Vergabe des Centrope-Stiftungspreises im Rathaus: "Daham in Centrope"

Vergabe des Centrope-Stiftungspreises im Rathaus: "Daham in Centrope"

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Er fühle sich "daham in Centrope", so zitierte der Gewinner des heurigen Centrope-Stiftungspreises Hannes Brauner einen tschechischen Teilnehmer bei einer seiner Veranstaltungen.

Wiens Planungsstadtrat und Centrope-Mitinitiator Rudi Schicker und Vorstandsdirektor Reinhard Karl von der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich Wien konnten den Preis heute im Steinsaal des Wiener Rathauses in Anwesenheit der Botschafter der Republiken Slowakei, Tschechien und Ungarn überreichen.

Hannes Brauner, dessen familiäre Wurzeln in Südmähren, Bratislava und Ungarn liegen, hat die Veranstaltungsserie "Zukunftsbezirk Donaustadt" begründet und dabei Schüler und Wirtschaftsbetriebe zusammengeführt. In engen Kontakten mit den Botschaftern und Handelsdelegierten initiierte er immer wieder Veranstaltungen in den Städten der Centrope-Region und brachte damit "die Leut z'samm". Für die nächsten Monate und 2011 sind weitere Aktivitäten geplant.

CENTROPE-Stiftungspreis

Die Initiative vergibt jährlich einen Scheck in der Höhe von 10.000 Euro an Institutionen oder Personen für "herausragende Leistungen im Bereich der grenzüberschreitenden Regionsarbeit". Dabei wird der "CENTROPE-Preis" von einer Jury - bestehend aus den Botschaftern der Länder Tschechische Republik, Slowakei und Ungarn, der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien, dem ORF-Publikumsrat Karl Hanzl und dem Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien (PID) - vergeben. Stadtrat Schicker erinnerte daran, dass der Name "Centrope" aus einem Schülerwettbewerb in der grenzübergreifenden Region hervorgegangen war. Er unterstrich die Notwendigkeit, sich mit diesem Zusammenschluss von Städten und Regionen gemeinsam in der globalisierten Welt zu präsentieren und die Stärken in den verschiedensten Bereichen zu bündeln.

In Anbetracht der Herkunft des Preisträgers aus dem Wiener Bezirk Donaustadt wies Schicker auf die einmalige Lage der künftigen "Seestadt Aspern" hin, die - nach Reisezeiten im öffentlichen Verkehr - exakt in der Mitte zwischen den Zentren von Bratislava und Wien läge.

"Centrope - als eine in den kommenden Jahren wieder von deutlichem Wirtschaftswachstum geprägte Region - weiter zu fördern, ist die Herausforderung für Verantwortungsträger aus Politik und Wirtschaft", zeigt sich Vorstandsdirektor Karl der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien - verantwortlich für die Geschäftsgruppe Kommerzkunden - überzeugt. "Darüber hinaus ist jedoch vor allem das konkrete Engagement von einzelnen Menschen, die neben dem Wirtschafts- auch den Lebensraum Centrope aktiv mit gestalten, gefragt. Der Centrope-Preis 2010 an Hannes Brauner streicht gerade diese Dimension besonders hervor", so Karl.

In Centrope, der Europa Region Mitte, leben und arbeiten rund 6,5 Mio. Menschen. Um aus diesem Raum eine prosperierende Region im Herzen Europas zu machen, in der die vorhandenen Stärken in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik sowie die Vielfalt an Sprachen und Kultur gemeinsam für eine dynamische Entwicklung genutzt und gebündelt werden, haben die politischen Entscheidungsträger im Jahr 2003 in einer politischen Willenserklärung (Vertrag von Kittsee) vereinbart, den Aufbau der Europa Region Mitte - Centrope zu initiieren und zu unterstützen. Centrope ist das Leitprojekt, das für die Europa Region Mitte einen multilateralen, verbindlichen und nachhaltigen Kooperationsrahmen für die Zusammenarbeit von Gebietskörperschaften, Unternehmen und gesellschaftlichen Einrichtungen schafft. Die Centrope -Initiative befasst sich mit Forschung und Ausbildung ebenso wie mit Wirtschaft und Arbeitsmarkt, Regionalentwicklung, Infrastruktur, Kultur, Standortmarketing und Öffentlichkeitsarbeit.

Die Preise in den letzten Jahren

2007 ging der Preis an den Wolfsthaler Bürgermeister Gerhard Schödinger. Der Bürgermeister der an der Grenze zur Slowakei gelegenen 700 Einwohner-Gemeinde Wolfsthal erhielt für seine jahrelangen Integrationsbemühungen und die intensive Zusammenarbeit mit der slowakischen Hauptstadt Bratislava den ebenfalls mit 10.000 Euro dotierten Preis 2007. Das Preisgeld investierte die Gemeinde Wolfsthal in mehrere Projekte: Durch ein Schulmilchprojekt werden seit April 2008 rund 2.000 SchülerInnen mehrerer Grundschulen in Bratislava mit Schulmilch eines Wolfsthaler Betriebs versorgt. Seit 24. Mai 2008 ist die Gemeinde durch die Buslinie Bahnhof Wolfsthal - Neue Brücke/Bratislava an das lokale Busnetz von Bratislava angeschlossen. Nächstes Ziel ist die Verlängerung der S7 von Wolfsthal nach Bratislava, womit Wien und Bratislava eine direkte Schnellbahnverbindung hätten. Ein grenzüberschreitendes Kulturprojekt soll bis 2009 realisiert werden: In Wolfsthal wird ein Gebäude für das Konservatorium Bratislava adaptiert. www.wien.gv.at/rk/msg/2007/0919/019.html

2008 ging der Preis an zwei Bürgermeister: Einerseits an Boris Šimkovic, Bürgermeister der 1.600 Einwohner zählenden Grenzgemeinde Záhorská Ves. Die Gemeinde liegt direkt an der Grenze zu Österreich, gegenüber Angern an der March. Zwischen Angern und Záhorská Ves befindet sich ein Grenzübergang, der von einer Fähre überquert wird, die auf Initiative von Bürgermeister Šimkovic als "Behelfsbrücke" über die March eingerichtet wurde. Zur Zeit ist er bemüht, die "Behelfsbrücke" durch eine ständige Brücke zu ersetzen. Spätestens 2010 soll mit dem Bau begonnen werden, 2013 bis 2014 die Inbetriebnahme folgen. Das 4 bis 5 Mio. Euro teure Projekt wird zu 50% aus dem EU-Programm INTERREG III A finanziert.

Lajos Horváth, Bürgermeister der Gemeinde Bük, ist maßgeblich am Aufbau eines Regions-Thermal-Clusters, eines Regions-Net und des City-Net, dem regelmäßigen, grenzüberschreitenden ExpertInnenaustausch auf Verwaltungsebene, beteiligt. www.wien.gv.at/rk/msg/2008/1113/018.html

2009 ging der Preis an Dir. Eduard Harant aus Wien. www.wien.gv.at/rk/msg/2009/1021/016.html

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