Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 10.09.2010:
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Hernals mit ganzem HerZen

Hernals mit ganzem HerZen

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StR Rudi Schicker und BV Ilse Pfeffer eröffnen letzten Teil der HerZ-Neugestaltung


Die mehrjährige Umgestaltung des Hernalser Zentralraumes (HerZ) ist mit der Vollendung des St.-Bartholomäus-Platzes nun komplett. Heute, Freitag, eröffneten Verkehrs- und Planungsstadtrat Rudi Schicker, Bezirksvorsteherin Ilse Pfeffer und der beauftrage Gestaltungsplaner und Leiter der Gebietsbetreuung im 17. und 18. Bezirk, Architekt Timo F. Huber, mit dem St.-Bartholomäus-Platz das letzte HerZstück der Umgestaltung.

Stadtrat Schicker zeigt sich über das Projektergebnis erfreut: "Wien ist Doppel-Weltmeister der Lebensqualität - damit das so bleibt, investieren wir aktiv in den öffentlichen Raum: für mehr Verkehrssicherheit und eine bessere Aufenthaltsqualität. Bestes Beispiel dafür ist die nun fertig gestellte Neugestaltung des Hernalser Zentralraums. Hier haben wir in den letzten Jahren, unter Einbeziehung der Hernalser Bürgerinnen und Bürger, die Lebensqualität noch einmal ein ganzes Stück gesteigert und konnten gleichzeitig sämtliche Anforderungen unter einen Hut bringen: vom schönen Platz, über die Einkaufsstraße bis hin zu den Verkehrsflächen."

Für die Bezirksvorsteherin des 17. Bezirks, Ilse Pfeffer, stellt vor allem der durch die Umgestaltung erzielte Platzgewinn für die Menschen in Hernals eine massive Aufwertung dar: "Die Neugestaltung des Hernalser Zentralraums schafft mehr Platz zum Leben. Mehr Platz für Alle, für jung und alt, für beiderlei Geschlecht. Wichtig ist die Übereinkunft mit den Anrainerinnen und Anrainern, dass der St.-Bartholomäus-Platz nun fast autofrei ist. Das ermöglicht neue Durchblicke und Querungen am Platz und macht den Aufenthalt attraktiv. Es erhöht auch die Sicherheit, unterstützt durch die neue Beleuchtung am Platz und in der Kalvarienberggasse. Wichtig war auch Vorkehrungen für den Fastenmarkt zu treffen. Für diesen sind nun moderne technische Voraussetzungen geschaffen worden."

Mehr Lebensqualität im "HerZ"

Mit der Neugestaltung des St.-Bartholomäus-Platzes ist die dritte und letzte Bauphase zur Aufwertung und Attraktivierung des Hernalser Zentralraumes (HerZ) abgeschlossen. Der ehemals als Parkplatz genutzte Kirchenvorplatz erstrahlt in neuem Glanz und lädt zum Verweilen ein.

"Die Gestaltung der kleinen Plätze im Wohn- und Arbeitsumfeld macht einen Teil der Lebensqualität der Bevölkerung aus. Es ist eine große Chance, durch gezielte Investitionen in diese Freiräume ein Gebiet nachhaltig aufzuwerten. Mit dem neuen Funktionskonzept und einigen wenigen Gestaltungselementen wurde die Aufenthaltsqualität am St.-Bartholomäus-Platz deutlich verbessert. Planungsansatz war die Gestaltung des gesamten Platzes, von Hauskante zu Hauskante, trotz Trennung in Aufenthalts- und Verkehrsflächen. Wesentlich war auch, die Multifunktionalität des Platzes zu gewährleisten. Der regelmäßig stattfindende Kalvarienbergmarkt wurde in die Planung einbezogen, auch die Infrastruktur dafür verbessert", erklärt Gebietsbetreuungsleiter Architekt Huber.

Verkehrssicherheit und Aufenthaltsqualität im Vordergrund

Der zentrale Bereich von Hernals war in die Jahre gekommen. Obwohl die vielen hier vorhandenen öffentlichen Institutionen, die kommerzielle Einrichtungen, die Kalvarienbergkirche und der Fastenmarkt vor Ostern über die Grenzen des Bezirkes hinaus einen Anziehungspunkt bildeten, entsprach dieser Bezirksteil sowohl gestalterisch als auch funktionell nicht mehr einem zeitgemäßen urbanen Zentrum.

Bei der Umgestaltung stand v.a. im Vordergrund:

  • Verbesserung der Verkehrssicherheit, vor allem für zu Fuß Gehende
  • Verbesserung der Aufenthalts- und Gestaltungsqualität des öffentlichen Raums
  • Identitätsstiftende Maßnahmen um die Besonderheit des Ortes hervorzuheben.

Das großangelegte Leitprojekt umfasste den Elterleinplatz mit den Anschlussbereichen der Jörgerstraße, Hernalser Hauptstraße und Hormayrgasse, den St.-Bartholomäus-Platz, die Kalvarienberggasse von Rötzergasse bis Geblergasse und Verkehrsmaßnahmen in der Rötzergasse.

Das EU-geförderte Leitprojekt in drei Bauabschnitten

Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 3,8 Millionen Euro. Diese Summe wird über das Bezirksbudget Hernals, das Zentralbudget der Stadt Wien und eine Förderung der Europäischen Union finanziert. Im Rahmen des Projektes UTN II werden 50% der Gesamtkosten von der Europäischen Union übernommen.

Beim ersten der drei Bauabschnitte im Jahr 2006 wurden Fahrbahnanhebungen bei den Haltestelleninseln der Linie 9 in der Hormayrgasse errichtet und zwischen Fahrbahn und Grünfläche vom Elterleinplatz bis zur Haltestelleninsel der Linie 9 in der Hormayrgasse ein Gehsteig hergestellt. Auch die Rötzergasse wurde umgebaut. Sie ist nun im Gegenverkehr befahrbar. Hierdurch wurde die Kreuzung Kalvarienberggasse/Elterleinplatz vom starken Rechtsabbiegestrom aus der Kalvarienberggasse zum Elterleinplatz entlastet.

Der zweite Bauabschnitt von 2007-2008 umfasste die Neugestaltung des Elterleinplatzes und der Kalvarienberggasse bis zur Rötzergasse. Im Detail wurden der Bereich um den Alszauberbrunnen umgestaltet, der Vorplatz vor dem Bezirksamt ebenso verbreitert wie die Haltestelleninsel der Linie 43 (in Fahrtrichtung stadtauswärts). Eine Fahrbahnanhebung erleichtert den Zugang von der Haltestelle zum Bezirkszentrum. Großzügige wettergeschützte Sitzbereiche sowie attraktive Oberflächenbeläge und eine Neuordnung der Grünflächen tragen zu mehr Aufenthaltsqualität am Platz bei. Ein taktiles Blindenleitsystem führt mit eindeutigen Zuordnungen über den Platz, erweiterte Aufstellflächen vor den Schutzwegen bieten zusätzliche Sicherheit für FußgängerInnen.

Die dritte und letzte Bauphase in den Jahren 2009 und 2010 brachte in der Kalvarienberggasse, mit der Anhebung der Fahrbahn zwischen Rötzergasse und Elterleinplatz, den Taxistandplatz und die Parkspuren auf Gehsteigniveau. Werden diese Flächen nicht als Parkraum benötigt, können sie je nach Bedarf als erweiterter Gehsteig und Aufenthaltsbereich, für Anlieferung, mobile Bepflanzung oder für Schanigärten genutzt werden, zudem ist das Überqueren der Fahrbahn für FußgängerInnen wesentlich komfortabler.

Freiraum statt Parkplatz am St.-Bartholomäusplatz

Noch vor einem Jahr war der St.-Bartholomäus-Platz mit Autos zugeparkt und in der Kalvarienberggasse drängten sich Schülergruppen auf einem viel zu schmalen Gehsteig. Nun lädt der Vorplatz der Kalvarienbergkirche zum Verweilen ein und die Kalvarienberggasse bietet nun bis zur Geblergasse mehr Raum und Sicherheit für zu Fuß Gehende.

Wesentliches Element bei der Neugestaltung des St.-Bartholomäus-Platzes war, einen Platz zu schaffen, der viele, teils sehr unterschiedlichen Nutzungen wie Aufenthalts- und Erholungsfläche, Veranstaltungsfläche bei Festen und Fastenmarkt, Erschließungsfläche für die angrenzenden Liegenschaften, Vorfeld für die Kirche, etc. ermöglicht.

Seit der Umgestaltung ist das Vorfeld der Kirche verkehrsfrei. Die Zufahrten zu und die Stellplätze vor den Liegenschaften am Platz blieben bestehen. Mit der Eröffnung der Volksgarage am Parhamerplatz im Oktober 2006 wurden 137 Tiefgaragenstellplätze in unmittelbarer Nähe geschaffen. Weiters stehen nach dem Umbau ein Trinkbrunnen, viele Fahrradbügel, Mistkübel und Hundeset-Spender zu Verfügung. Und bei der neuen Citybike-Station Ecke Elterleinplatz kann man sich rund um die Uhr Fahrräder ausleihen.

Mitarbeit der Bürgerinnen und Bürger

Die Grundlage für die Neugestaltung entstand in einem Bürgerbeteiligungsverfahren, bei dem AnrainerInnen, die lokalen Akteure, Bezirk und Magistrat gemeinsam ein Funktionskonzept erarbeitet haben. Dieses Funktionskonzept wurde in zwei Bauabschnitten zwischen September 2009 und Juni 2010 umgesetzt. Es entstand ein verkehrsberuhigter, urbaner Platz, der Flexibilität für unterschiedliche Nutzungen bietet.

Gebietsbetreuung als Anlaufstelle für Fragen zur Stadterneuerung

Bei Fragen zu Projekten der Stadterneuerung in Hernals und Währing können sich Bürgerinnen und Bürger einfach und unkompliziert an die Gebietsbetreuung wenden. Im Lokal in der Lacknergasse 27 (Tel: 485 98 82) erhalten sie Auskunft zu aktuellen Planungen. Die Gebietsbetreuung Stadterneuerung im 17. und 18. Bezirk wirkte von Beginn an aktiv am Stadterneuerungsprojekt Hernalser Zentralraum mit.

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