Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 08.09.2010:
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Sima eröffnet ersten biologischen Pflanzenschutzlehrpfad in Wien

Sima eröffnet ersten biologischen Pflanzenschutzlehrpfad in Wien

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"Die Stadt Wien setzt seit langem auf eine Zusammenarbeit mit biohelp, weil der Einsatz von Nützlingen gegen Schädlinge die Verwendung chemischer Mittel überflüssig macht", sagte Umweltstadträtin Sima anlässlich der heutigen Eröffnung des ersten Lehrpfades für biologischen Pflanzenschutz am Gelände der Firma biohelp in Wien Simmering. "Die Vorteile des biologischen Pflanzenschutzes für die Umwelt liegen klar auf der Hand: Bei der Bekämpfung von Schädlingen durch Nützlinge kann auf die 'chemische Keule' verzichtet werden, und es kommt zu keiner Resistenzbildung. Der Einsatz von Nützlingen ist für Mensch, Tier und Pflanze somit völlig unbedenklich", ergänzte Sima. "Am Weingut Cobenzl haben wir mit biohelp bei der biologischen Schädlingsbekämpfung beste Erfahrungen gemacht. Auch die Wiener Gärtnerinnen und Gärtner setzen schon seit langem auf biologischen Pflanzenschutz. Ich freue mich, dass die Vielfalt dieser Maßnahmen nun auch auf einem eigenen Lehrpfad für die Wienerinnen und Wiener anschaulich dargestellt wird", sagte Sima.

biohelp: Seit über 20 Jahren Vorreiter beim biologischen Pflanzenschutz

Mit der Methode "Nützlinge gegen Schädlinge" hat die Firma biohelp vor mehr als 20 Jahren ihre Arbeit begonnen und sich zum österreichischen Kompetenzzentrum für biologische Pflanzenschutzlösungen entwickelt. In der Landwirtschaft sind biologische Pflanzenschutzmaßnahmen bereits unentbehrlich. Um die Vorteile des biologischen Pflanzenschutz auch der breiten Öffentlichkeit bekannter zu machen will biohelp, als Vorreiter auf diesem Gebiet, mit dem heute eröffneten biologischen Pflanzenschutzlehrpfad vor allem auch interessierte Laien informieren. Für Michael Groß, Geschäftsführer von biohelp, ist es "beeindruckend, wie sehr sich die Methoden des ‚Fressen und gefressen werden’ oder der Einsatz von ‚Insektenparfums’ (Pheromonen) zum Schutz von landwirtschaftlichen Kulturen einsetzen lassen." Groß ergänzte, dass "Vertrauen und Innovationsbereitschaft der Landwirtschaft" Voraussetzung für die erfolgreiche Entwicklung dieser Techniken gewesen wären.

Spannende Infos zum biologischen Pflanzenschutz auf 1.500 m²

BesucherInnen erhalten auf einer Fläche von 1500 m², die in 20 Stationen unterteilt ist, interessante Infos rund um den biologischen Pflanzenschutz: Der Nützlingseinsatz im Gartenbau, die "Verwirrungstechnik" im Obst- und Weinbau, die "biologische Imkerei" und die biologische Stechmückenbekämpfung oder die Anwendung von Pflanzeninhaltsstoffen und Insektenpathogenen sind nur einige der vielen, spannenden Themen der 20 Stationen. BesucherInnen erfahren etwa, dass mit dem Einsatz von Nützlingen in Erwerbsgärtnereien die Verwendung chemischer Insektizide um 90 % reduziert werden konnte. Viele dieser Lösungen werden ständig für den Einsatz in Schau- und Privatgärten weiterentwickelt. Die wichtigsten Themen des biologischen Pflanzenschutzes werden auch unter den fachlichen Überbegriffen (Mikro-, Makroorganismen, pflanzliche Inhaltsstoffe und Pheromone) erläutert. Neben technischen Informationen werden auch zahlreiche Referenzprojekte, welche die Bedeutung des biologischen Pflanzenschutzes dokumentieren, präsentiert.

Lehrpfad als Ausbildungsstätte

Zukünftig soll dieser Lehrpfad auch als Ausbildungsstätte für LandwirtInnen, StudentInnen, Schulen, Kindergärten und natürlich allen Kunden von biohelp dienen und somit der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Für 2011 sind auch eine virtuelle Begehung des Lehrpfades über die biohelp-Homepage, sowie Info-Broschüren geplant.

Weingut Cobenzl: Langjährige Zusammenarbeit mit biohelp

Das Weingut Cobenzl setzt mit biohelp bereits seit Jahren erfolgreich auf biologische Schädlingsbekämpfung. So wird zum Beispiel der Traubenwickler, ein gefürchteter Schädling im Weinbau, nicht mit herkömmlichen Insektiziden, sondern mittels so genannter Verwirrungstechnik bekämpft. Bei dieser Methode wird das Pheromon des Schadschmetterlings mit Hilfe von Dispensern gleichmäßig im Weingarten verteilt. Die vorhandenen oder einfliegenden Männchen sind dadurch nicht mehr in der Lage, die Weibchen aufzuspüren, da sie sich in der großen Duftwolke (für den Menschen überhaupt nicht wahrnehmbar und völlig ungefährlich) nicht mehr orientieren können. So unterbleibt der Raupenschlupf und die Weintrauben können ohne Schädlingsbefall heranreifen. "Mittlerweile wird die Verwirrungstechnik in Wien auf rund 300 Hektar Weingärten eingesetzt - das ist beinahe die Hälfte des gesamten Weinbaugebiets. Für die Wiener Winzerinnen und Winzer bedeutet das effizienten und umweltschonenden Pflanzenschutz; für den Wiener Wein heißt das gesunde und rückstandsfreie Trauben", sagte Umweltstadträtin und Agrarlandesrätin Sima abschließend.

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