Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 07.09.2010:
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Häupl: Wien investiert in seine Zukunft

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Brauner: Wachstumsschub durch Investitionen - Ludwig: Wiener Wohnbau schafft 23.000 Arbeitsplätze


Wien hat mit einem Konjunkturpaket in Höhe von 700 Millionen Euro, einer Wohnbauanleihe mit einem Volumen von 200 Millionen Euro und zahlreichen arbeits- und wirtschaftspolitischen Aktivitäten der Krise die Stirn geboten. "Kein Bundesland hat sich 2009 beim Wirtschaftswachstum so gut gehalten wie Wien. Kein Bundesland konnte der Arbeitslosigkeit 2009 so stark Einhalt gebieten wie Wien. Aber die Krise ist noch nicht vorbei. Unseren erfolgreichen Wiener Weg gehen wir am Sprung ins neue Jahrzehnt mit einer milliardenschweren Investitionsoffensive weiter", erklärten Vizebürgermeisterin Mag.a Renate Brauner und Vizebürgermeister Dr. Michael Ludwig heute Dienstag im Rahmen des Mediengesprächs des Bürgermeisters. "Nur eine Stadt, die investiert, ist dynamisch und hat eine gute Zukunft. Für die Wienerinnen und Wiener bringt das Arbeitsplätze. Für die Wiener Klein- und Mittelbetriebe Aufträge. Und mit den hohen Investitionen verfolgen wir das ehrgeizige Ziel, dass wir auch in den nächsten Jahren weltweit die Stadt mit der höchsten Lebensqualität bleiben. Denn alle Projekte der Investitionsoffensive sind nicht Selbstzweck, sondern wichtig für das alltägliche Leben der Wienerinnen und Wiener und wichtig für Wien als Wirtschaftsdrehscheibe", so Brauner und Ludwig unisono.

Städtische Unternehmen investieren 2011/12 2,5 Milliarden Euro

Alleine die Wiener Stadtwerke und die Wien Holding investieren in den nächsten Jahren mehrere Milliarden in und für Wien. Für die Jahre 2011 und 2012 bedeutet das ein gemeinsames Investitionsvolumen von ca. 2,5 Milliarden Euro. "Die Wiener Stadtwerke werden bis 2014 rund 4,4 Milliarden Euro für Investitionen aufbringen - das entspricht in etwa dem gesamten Budgetvolumen der Stadt Graz innerhalb von fünf Jahren. Die Unternehmen der Wien Holding werden bis 2012 fast 500 Millionen Euro in die Hand nehmen, mit ihren Partnern ist es sogar ein Volumen von 800 Millionen Euro. Das wird einen Wachstumsschub auslösen und der sich vorsichtig besser entwickelnden Konjunktur weiter auf die Sprünge helfen", so Vizebürgermeisterin Finanzstadträtin Mag.a Renate Brauner zur Dimension der Investitionsoffensive alleine in den städtischen Unternehmen.

Konjunkturmotor Wohnbau- und Sanierungsförderung

Mittel, die über die Wiener Wohnbauförderung bereitgestellt werden, lösen - bezogen auf die reinen Baukosten - Investitionen in mindestens dreifacher Förderhöhe aus. Die Stadt Wien ermöglicht somit alleine im Jahr 2010 in den Bereichen Neubau und Sanierung mit einem Fördervolumen von rund 473 Millionen Euro ein Bauvolumen von 1,5 Milliarden Euro. Dies stellt eine enorme wirtschaftspolitische und - aufgrund der Beschäftigungsintensität des Wohnbaus insbesondere in der Sanierung - bedeutsame arbeitsmarktpolitische Investition dar. Durch die neuen Sanierungsförderungen, die mit 15. Jänner 2009 in Kraft getreten sind, wird die Konjunktur in Wien verstärkt angekurbelt: "Bereits das Jahr 2009 zeigte, wie hervorragend die neuen Förderbestimmungen angenommen werden. Aufgrund der steilen Aufwärtskurve bei Einreichungen für besonders energieeffiziente thermisch-energetische Sanierungen konnte die Stadt Wien im vergangenen Jahr Förderungen für 145 Projekte mit rund 9.350 Wohnungen zusagen. Zum Vergleich: Im Jahr 2008 gab es Förderzusagen für die Thewosan-Sanierung von 125 Projekten mit rund 4.660 Wohnungen", erklärte Vizebürgermeister Dr. Michael Ludwig. Durch die Förderzusagen allein im Jahr 2009 wird ein Gesamtsanierungsvolumen von rund 201 Millionen Euro ausgelöst - bei Fördermitteln von rund 103 Millionen Euro. "Ein erfreulicher Trend, der sich auch heuer fortsetzt", wie Ludwig festhielt. "Bereits im ersten Halbjahr 2010 sicherte die Stadt Wien Fördermittel für die thermisch-energetische Sanierung von 97 Projekten mit rund 4.590 Wohnungen zu. Bei Gesamtkosten von 124 Millionen Euro unterstützt die Stadt Wien diese Thewosan-Sanierungen mit der enormen Förderleistung von 52 Millionen Euro."

Allein im Bereich der Sanierung werden jährlich rund 5.000 Arbeitsplätze gesichert bzw. geschaffen - und dies vor allem in Klein- und Mittelbetrieben, die in diesem Segment verstärkt tätig sind. "Die hohe Anzahl der Sanierungsprojekte, die 2009 für eine Förderung eingereicht wurden und die in naher Zukunft realisiert werden, gewährleisten eine kontinuierliche und nachhaltige Entwicklung, die der Wiener Wirtschaft, der finanziellen Entlastung und verbesserten Wohnqualität der Bewohnerinnen und Bewohner und nicht zuletzt - durch weiter reduzierte CO2-Emissionen - auch dem Klimaschutz zugute kommen", unterstrich Ludwig.

Durch geförderte Sanierungen wird aktuell ein Bauvolumen von jährlich 400 Millionen Euro ausgelöst. Das bedeutet 700 neue/zusätzliche Arbeitsplätze vor allem im Bereich der Klein- und Mittelbetriebe. Darüber hinaus werden durch umfangreiche Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen im Bereich der Wiener Gemeindebauten (allein dafür werden im Jahr 2010 mehr als 610 Millionen Euro aufgewendet) rund 5.000 Arbeitsplätze gesichert. Dazu kommen noch rund 1.000 Arbeitsplätze, die durch Investitionen im Baubereich der MA 34 (Bau- und Gebäudemanagement) gesichert werden.

Stadtwerke steigern Investment bis 2014 um 21 Prozent

Die Wiener Stadtwerke werden in den kommenden fünf Jahren rund 4,4 Milliarden Euro in Infrastrukturprojekte investieren. Die bis 2014 gesicherten Investitionsmittel steigen um 21 Prozent im Vergleich mit dem vorangehenden Fünf-Jahres-Zeitraum. Der Schwerpunkt liegt mit rund 2,4 Milliarden Euro bei den Wiener Linien. Der Großteil davon - 1,4 Milliarden Euro fließt bis 2015 in den weiteren Ausbau der Wiener U-Bahn. "Der U-Bahn-Bau sichert alleine 2010 im Schnitt etwa 7.000 Arbeitsplätze und war in den letzten beiden Jahren ein ganz zentraler Faktor bei der Stützung der Konjunktur", so Wirtschaftsstadträtin Brauner. Mehr als 400 Millionen Euro fließen bis 2014 in die Modernisierung des Fahrzeugparks der Wiener Linien.

Nur mit einem hohen Investitionsaufwand kann das hohe Niveau in der Versorgungssicherheit durch ein leistungsfähiges Netz bzw. ausreichende Erzeugungskapazitäten im Energiebereich gewährleistet werden. Dafür investiert Wien Energie bis 2014 rund zwei Milliarden Euro. Allein für die Strom-, Gas- und Fernwärmenetze gibt Wien Energie in den kommenden Jahren 1,2 Milliarden Euro aus. Davon entfallen mehr als 600 Millionen Euro auf das Stromnetz, rund 380 Millionen auf die Fernwärme und mehr als 200 Millionen Euro auf das Gasnetz.

Beispielhaft etwa der Bereich Fernwärme: In den kommenden zehn Jahren sollen 50 Prozent des Raumwärmebedarfs in ganz Wien ausschließlich mit Hilfe der umweltfreundlichen Fernwärme abgedeckt werden. Im Bereich der Wiener Bestattung und Friedhöfe wird in den nächsten beiden Jahren eine neue Zenrale bzw. ein KundInnen- und Servicezentrum am Gelände des Wiener Zentralfriedhofs gebaut, der Spatenstich erfolgte Ende August.

Nach einer WIFO/Joanneum-Research-Studie für die Wiener Stadtwerke kommen auf eine/n MitarbeiterIn der Stadtwerke drei Arbeitsplätze in den ausführenden Unternehmen - von klein- und mittelständischen Handwerksbetrieben bis hin zu Großbetrieben etwa im Bereich der Lieferung von neuen Fahrzeugen für die Wiener Linien. Die fast 16.000 MitarbeiterInnen der Wiener Stadtwerke sichern somit 62.000 weitere Arbeitsplätze in der ganzen Ost-Region.

Wirtschaftsfaktor Wien Holding sichert 15.000 Jobs

Mit ihren 75 Betrieben investiert der Wien-Holding-Konzern von 2010 bis 2012 insgesamt 476 Millionen Euro. Viele der Projekte werden gemeinsam mit Partnern realisiert, sodass das durch die Projekte der Wien Holding bewirkte Investvolumen inklusive der Investitionen der Partner bei rund 800 Millionen Euro im Zeitraum 2010 bis 2012 liegen wird. In den kommenden Jahren realisiert die Wien Holding eine Reihe von großen Projekten und investiert zum Beispiel in den weiteren Ausbau des Hafen Wien wie etwa in den Hochwasserschutz für den Hafen Albern. Unter dem Titel "Landgewinnung" im Hafen Freudenau werden neue Flächen gewonnen. Dabei soll das Hafenbecken um 20 Prozent verkleinert werden. Damit können 70.000 Quadratmeter Fläche für Betriebsansiedlungen und neue Umschlaganlagen gewonnen werden. Im Rahmen des Hafenausbauprogramms wird auch die Straßenverkehrsinfrastruktur komplett neu gestaltet. Dazu wird die Seitenhafenstraße verlegt und neu gebaut.

Im Immobilienbereich startet der Konzern noch heuer mit dem Bau des Wirtschaftspark Breitensee. Auf sechs Etagen entstehen 10.000 Quadratmeter zusätzliche Fläche für Büros, Gewerbe und Handwerk. Mit dem Projekt STAR22 in Stadlau werden auf dem ehemaligen Betriebsgelände von Waagner-Biró zwei neue Bürogebäude errichtet. Die Fertigstellung erfolgt bis 2013. Auch das Stadthallenbad wird nach 35 Jahren erfolgreichem Betrieb mit einem Investitionsvolumen von 17 Millionen Euro generalsaniert. Im Bereich der Technologieimmobilien wird das Vienna Biocenter im 3. Bezirk um die Marxbox erweitert bzw. das BOKU BioTech Zentrum oder das Vienna Life Center WHITE SPACE in der Muthgasse ausgebaut.

Allein heuer investiert der Konzern über 166 Millionen Euro in Projekte wie die neue Schiffstation City am Schwedenplatz, den Hafenausbau, die Neue Therme Wien sowie zahlreiche Immobilienprojekte. Für die Jahre 2011 und 2012 ist ein Investitionsvolumen von 150 bzw. 160 Millionen Euro vorgesehen.

200 Millionen Wohnbauanleihe der Stadt Wien

Der geförderte Wiener Wohnbau finanziert sich im Wesentlichen durch die Fördermittel, die von der Stadt Wien investiert werden und durch langfristige Kredite von Spezialbanken, die den restlichen Finanzierungsbedarf abdecken. Während die in Summe 475 Millionen Euro Fördermittel (Wohnbau und Sanierung, ohne Subjektförderung), die im Rahmen der Wiener Wohnbauförderung zur Verfügung gestellt werden, auf einem sicheren Fundament stehen, blieben die Wohnbaubanken und Bausparkassen von der weltweiten Finanzkrise nicht unberührt. Die Langfristfinanzierung von Darlehen am aktuellen Kapitalmarkt verzeichnete auch in Österreich erste Einbrüche. Daher war es das Ziel der Stadt Wien, die Finanzierungssituation im Wohnbau für alle Bereiche sicherzustellen und für eine entsprechende, durch die Bonität der Stadt Wien, gesicherte Refinanzierung der Darlehen zu sorgen. Wien hat deshalb Anleihen im Ausmaß von 200 Millionen Euro begeben. Diese, mit der Bonität der Stadt Wien gesicherten Anleihen werden von den Banken als Basis für die Emission von Wohnbauanleihen eingesetzt.

"Alleine über diese zusätzliche konjunkturankurbelnde Maßnahme konnte die Errichtung von rund 500 neuer Wohnungen sowie die Sanierung von Wohngebäuden mit rund 4.500 Wohnungen angestoßen und realisiert werden", konkretisierte Wohnbaustadtrat Ludwig die positiven Effekte der Wohnbauanleihe.

Hohe Investitionen in die Gemeindebauten

Die Wiener Gemeindewohnungen bieten ihren BewohnerInnen hohe Wohnqualität zu besonders leistbaren Mieten. Um diesen erfolgreichen, jahrzehntelang beschrittenen Weg auch in Zukunft abzusichern und die Wohn- und Lebensqualität weiter auszubauen, investiert die Stadt ganz speziell auch in den Erhalt, die Sanierung und die Aufwertung der knapp 220.000 Gemeindewohnungen. 184 Millionen Euro wurden 2009 für die Sanierung von Wohnhausanlagen mit insgesamt 8.500 Wohnungen aufgewendet. Im Rahmen der Sanierungsoffensive wird diese Leistung 2010 weiter gesteigert: 2010 investiert Wiener Wohnen die Rekordsumme von 251 Millionen Euro in Revitalisierungsmaßnahmen von Gemeindebauten mit insgesamt 10.000 Wohnungen. 2010 werden insgesamt 90 Projekte fertig gestellt, abgewickelt bzw. neu begonnen, die rund 19.020 Mieteinheiten umfassen und die ein gesamtes Investitionsvolumen von Euro 468,3 Millionen Euro erfordern."Für die Jahre 2011 und 2012 ist der Sanierungsstart für mehr als 130 Projekten mit mehr als 16.000 Wohnungen - die Gesamtinvestitionen dafür werden rund 430 Millionen Euro betragen - in Vorbereitung", erläuterte Ludwig die Pläne für die nahe Zukunft.

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