Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 14.08.2010:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Katastrophenregen in Wien: Nachteinsatz der Wiener Kanalarbeiter

Jahrhundertereignis: Spitzenwert von 40 Liter in einer Minute im 10. Bezirk - Klimawandel längst auch bei uns spürbar

Nach den katastrophalen Regenfällen in der Nacht von 13. auf 14. August waren die Mitarbeiter von Wien Kanal bis in die Morgenstunden im Dauereinsatz. Besonders betroffen von den sinnflutartigen Niederschlägen waren die Bezirke Favoriten, Simmering und Meidling. Innerhalb kürzester Zeit sind gestern 50 Liter (!!!) Regen pro Quadratmeter in 30 Minuten im Süden Wiens gefallen. Statistisch gesehen entspricht dies stellenweise einem bis zu 100jährigen Regenereignis. Dutzende Male mussten die Männer von Wien Kanal ausrücken, um Hausbewohnern Hilfe zu leisten, überflutete Keller leer zu pumpen oder Verstopfungen zu beheben.

7 Prozent der Jahresregenmenge in 30 Minuten gefallen

Ganz Europa leidet derzeit unter den extremen Wetterkapriolen und extremen Hochwasserereignissen, alle europäischen Städte sind mit dem Phänomen derartiger Extremereignisse konfrontiert. In Österreich zog die Gewitterfront gestern von Süden, über das Burgenland und Niederösterreich nach Wien, und hinterließ überflutete Straßen und Keller.

In seiner Intensität hat das Regenereignisse der vergangenen Nacht jenes vom 13. Mai 2010 bei weitem übertroffen. Noch kürzer und intensiver fielen unglaubliche Wassermengen. Gemessen wurden vor allem im 10. und 11. Bezirk extreme Niederschläge von 15 bis unglaubliche 40 Liter pro Minute und Quadratmeter. Im Vergleich dazu werden im Laufe eines ganzen Jahres rd. 700 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen. Somit sind gestern in 30 Minuten ganze 7 % der Jahresregenmenge gefallen.

Permanente Weiterentwicklung des Wiener Abwassermanagements - Reaktion auf den Klimawandel

Wien bleibt wie alle anderen europäischen Städte von diesen Extrem-Ereignissen nicht verschont. Wien Kanal reagiert auf Klimawandel und Wetterkapriolen schon seit einigen Jahren mit der Weiterentwicklung des Wiener Abwassermanagements. Absolute Sicherheit, wie das gestrige Extremereignis im Süden von Wien gezeigt hat, gibt es aber nicht, auch sind Kanäle keine Hochwasserschutzeinrichtung. Aufgrund der gewaltigen Wassermassen binnen kürzester Zeit gingen die Kanäle stellenweise unter Druck. "Wir verfolgen die extreme Wettersituation in Europa seit längerem, doch diese Wassermassen kann kein Kanalsystem der Welt abtransportieren. Es ist unmöglich Kanäle derart groß zu dimensionieren" erläutert DI Andreas Ilmer, Leiter von Wien Kanal.

Das Wiener Kanalnetz

Das Kanalnetz der Stadt Wien ist mehr als 2.400 Kilometer lang. Dies entspricht der Entfernung von Wien nach Kairo. Rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind täglich im Einsatz und arbeiten daran, das Kanalnetz funktionsfähig und sauber zu halten. Täglich wird etwa eine halbe Milliarde Liter Abwasser bei Trockenwetter zur ebsWien Hauptkläranlage - Simmering transportiert. Bei Regenwetter kann die zu transportierende Menge auf bis zu 1,6 Milliarden Liter Abwasser anschwellen.

24 Stunden Störungshotline

Bei WC- oder Hauskanalverstopfungen und Gebrechen an Hauskanalanlagen steht rund um die Uhr ein Wien Kanal Einsatzteam unter der Telefonnummer 4000-9300 bereit.

24h Störungshotline: +43 1 4000 9300

Rückfragehinweis für Medien