Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 03.08.2010:
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Vizebürgermeister Ludwig präsentiert Leistungsbilanz des Wiener Wohnbaus

"Der Wiener Wohnbau leistet einen ganz entscheidenden Beitrag zur ausgezeichneten Lebensqualität in unserer Stadt. Diese hohe Qualität nicht nur zu erhalten und abzusichern, sondern auch weiter zu steigern, das ist eines der zentralen Ziele der Wiener Wohnbaupolitik", so Wohnbaustadtrat Vizebürgermeister Dr. Michael Ludwig heute, Dienstag, im Rahmen des wöchentlichen Mediengesprächs des Bürgermeisters. Das wesentliche Instrument dabei ist die Wiener Wohnbauförderung. Mit Mitteln aus der Wiener Wohnbauförderung werden der Wohnungsneubau und die Wohnhaussanierung im Rahmen der Sanften Stadterneuerung forciert. Die Errichtung von jährlich durchschnittlich 5.000 bis 5.500 Wohnungen wurde bis zum Jahr 2007 gefördert. Vor dem Hintergrund der aktuellen Bevölkerungsprognosen, die für die Bundeshauptstadt ein Wachstum der Gesamtbevölkerung voraussagen, hat Wohnbaustadtrat Vizebürgermeister Dr. Michael Ludwig im Jahr 2007 angekündigt, die Neubauleistung deutlich zu erhöhen. "Durch längere Lebenserwartung, aber auch durch Zuzug, höhere Geburtenraten und die Zunahme an Single-Haushalten ist für die Zukunft mit einem höheren Wohnbedarf zu rechnen. Die Stadt Wien beobachtet diese Entwicklung sehr genau und setzt rechtzeitig die nötigen Maßnahmen, um die Nachfrage auch in den nächsten Jahren decken zu können. Daher haben wir im Jahr 2007 vorausschauend die Förderrate erhöht. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, in nur drei Jahren - also bis Ende 2009 - die Errichtung von rund 20.000 neuen Wohnungen zu fördern. Eine Zielsetzung, die wir sogar noch übertroffen haben", zog Vizebürgermeister Michael Ludwig heute Bilanz. "Wir konnten in den Jahren 2007, 2008 und 2009 die Errichtung von insgesamt 20.352 Wohneinheiten fördern und damit den geförderten Wohnungsneubau deutlich ankurbeln."

Die Erhöhung der Neubauleistung generell und auch die durch die Formulierung eines Drei-Jahres-Programms gewonnene Flexibilität erweisen sich aus heutiger Sicht als ganz besonders positiv, so der Wiener Vizebürgermeister. "Denn durch die vorausschauende und frühzeitige Anhebung konnten wir die Realisierung seitens der Bauwirtschaft - ohne rapide Preisanstiege - sicherstellen. Wir orientierten uns stets an den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und brachten die Neubauleistung damit in Einklang. So konnten wir in den vergangenen drei - aus gesamtwirtschaftlicher Sicht durchaus turbulenten - Jahren erfolgreich unseren Weg fortsetzen und stellten erneut unter Beweis, dass der geförderte Wiener Wohnbau vor allem auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein verlässlicher Partner ist", unterstrich Ludwig.

Wien schafft erschwinglichen Wohnraum

Trotz des weltweiten Einbruchs der Gesamtwirtschaft, der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise und aller damit verbundenen Auswirkungen kann heute eine mehr als positive Bilanz gezogen werden. "Durch eine Reihe von begleitenden Maßnahmen konnten wir den schwierigen Rahmenbedingungen erfolgreich entgegenwirken. So wurde der Wohnungsneubau durch eine hohe Dynamik am Grundstücksmarkt und eine damit einhergehende Kostensteigerung, durch generell gestiegene Baukosten und letztlich durch Finanzierungsprobleme von Projekten in Zusammenhang mit der Bankenkrise deutlich erschwert. Über das Inkrafttreten der Neubauverordnung im Jahr 2008, über die Bereitstellung von Grundstücken, die Einführung der 'sozialen Nachhaltigkeit' als vierte Säule in der Bewertung geförderter Wohnbauprojekte und nicht zuletzt über das Begeben einer eigenen Wohnbauanleihe durch die Stadt Wien haben wir hier wichtige Schritte gesetzt und den auftretenden Erschwernissen erfolgreich entgegen gewirkt", betonte Vizebürgermeister Ludwig.

Mit Hilfe der in der Neubauverordnung festgeschriebenen neuen Förderkriterien konnten vor allem die gestiegenen Baukosten deutlich abgefedert werden. So sind die zulässigen Gesamtbaukosten erhöht und im selben Umfang auch die Förderungen entsprechend ausgeweitet worden. Damit konnte sichergestellt werden, dass die höheren Kosten nicht auf die BewohnerInnen abgewälzt werden. Durch die Begabe eigener Wohnbauanleihen in der Höhe von 200 Millionen Euro brachte die Stadt Wien zudem zusätzliches Geld in den Wohnbaufinanzmarkt ein. Damit konnte Finanzierungsengpässen von Bauträgern entgegengewirkt werden.

"Zusammenfassend können wir heute auf eine Leistungsbilanz schauen, die in erster Linie dafür verantwortlich ist, dass den Wienerinnen und Wienern ausreichend Wohnraum zur Verfügung steht. Wohnraum, der sich durch ein vielfältiges Angebot für alle Ansprüche auszeichnet und der vor allem auch erschwinglich ist. Durchaus mit Stolz möchte ich festhalten, dass dies das Ergebnis der vorausschauenden Wohnbaupolitik der Stadt Wien ist", betonte Wohnbaustadtrat Vizebürgermeister Michael Ludwig. "Und so werden wir auch weiter daran arbeiten, dass Wohnen in Wien auch in Zukunft erschwinglich bleiben wird."

Noch mehr Wohnungen mit Superförderung

Gegenwärtig bewege sich daher die Neubauleistung auf vergleichbar hohem Niveau der vergangenen drei Jahre. Um die Leistbarkeit der Wohnungsangebote speziell für Wohnungssuchende mit geringem Einkommen weiter abzusichern, werde die Stadt Wien das Angebot an Wohnungen mit Superförderung weiter ausbauen, erklärte Ludwig. Bei supergeförderten Wohnungen sind von den MieterInnen nur äußerst geringe Eigenmittel aufzubringen.

Bis 2007 lag das Angebot an supergeförderten Wohnungen bei rund 280 jährlich. Im Jahr 2008 wurden 841 Wohneinheiten, im Jahr 2009 bereits 1.026 Wohnungen supergefördert. "Künftig werden wir diesen Anteil noch weiter steigern. Allein im heurigen Jahr werden 1.500 Wohnungen mit Superförderung errichtet. Für das kommende Jahr wollen wir das Angebot auf 2.000 Wohnungen mit Superförderung bzw. ein Drittel der gesamten geförderten Neubauleistung erhöhen", kündigte Ludwig an. Zudem werden durch das Inkrafttreten der WWFSG-Novelle (voraussichtlich Ende September) zahlreiche weitere Verbesserungen erreicht. Neben der teils deutlichen Anhebung und der Vereinheitlichung der Einkommensgrenzen wird auch der Zugang zu gefördertem Wohnraum deutlich ausgeweitet. "Gerade für junge Familien ergibt sich so die Möglichkeit, trotz geringen Startkapitals ihre Wunschwohnung zu finanzieren", hielt Ludwig fest.

9 von 10 Wohnungen werden mit Wohnbauförderungsmitteln erreichtet

Europaweit einzigartig ist zudem die Tatsache, dass neun von zehn neuen Wohnungen in Wien mit Hilfe der Wiener Wohnbauförderung errichtet werden. Nur so können auch Durchschnittsverdiener gut ausgestattete neue Wohnungen bezahlen. Ohne Wohnbauförderung und den damit verbundenen Kostendeckelungen für die Errichtung und die monatliche Belastung wären die Kosten sofort um ein Drittel höher. Durch die daraus resultierende geringere Neubauleistung würden die Wohnkosten in allen Bereichen des Wohnungsmarktes weiter ansteigen. Aufgrund der jahrzehntelangen enormen Investitionen der Stadt Wien am Wohnungssektor wohnen heute bereits rund 60 Prozent der WienerInnen im geförderten Wohnbau.

Wiener Wohnbauförderung wirkt preisdämpfend und stabilisierend

Ein Umstand, der sich ganz wesentlich auf den gesamten Wiener Wohnungsmarkt auswirkt. Vizebürgermeister Ludwig dazu: "Über die Investitionen, die wir im Bereich des geförderten Wohnbaus, sowohl in der Sanierung, als auch im Wohnungsneubau tätigen, wirken wir preisdämpfend und stabilisierend auf den gesamten Wiener Wohnungsmarkt. Damit bleiben die Mieten auch am privaten Wohnungsmarkt stabil. Massive Preissteigerungen, wie wir sie aus anderen Metropolen kennen, gibt es in Wien nicht. So stellen wir sicher, dass Wohnen eben für alle Wienerinnen und Wiener erschwinglich ist."

Stadterneuerung und Wohnhaussanierungen als tragender Pfeiler

Wesentlich trägt dazu auch die Wohnhaussanierung über den geförderten Wohnbau bei. Mehr als 100.000 WienerInnen wohnen in einem mehrgeschossigen Haus, das in den vergangenen dreieinhalb Jahren mit Fördermitteln der Stadt Wien saniert wurde, mehr als 55.000 in einem Gebäude, das zurzeit gefördert saniert wird.

"Immer mehr private Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer nehmen dank der attraktiven Förderungen der Stadt Wien eine Revitalisierung ihrer Immobilie in Angriff. Dadurch wird nicht nur der Wohnqualität von Tausenden Wienerinnen und Wienern deutlich verbessert, sondern auch der Heizwärmebedarf der Haushalte und die damit verbundenen Kosten werden beträchtlich gesenkt. Auch für die Konjunktur und die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen stellen Sanierungen einen entscheidenden Motor dar", unterstrich Vizebürgermeister Dr. Michael Ludwig.

Wiener Wohnbau als Konjunkturmotor

Nicht zuletzt in Zusammenhang mit der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise zeigt sich auch die Bedeutung des Wiener Wohnbaus im Bereich der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes. Hinsichtlich der Produktionswerte im Wohnungs- und Siedlungsbau war österreichweit im Jahr 2009 ein Rückgang um knapp 2,2 Prozent auf 3,46 Mrd. Euro zu verzeichnen. Vor allem beim freifinanzierten Wohnbau kam es in Österreich aufgrund von Finanzierungsengpässen zu Einschnitten. Anders in der Bundeshauptstadt: Entgegen dem nationalen Trend konnte in Wien ein Zuwachs um 3,3 Prozent auf 758 Mio. Euro verzeichnet werden. Das zentrale Instrument zur Sicherung dieser hohen Leistung und zur Schaffung neuer hochwertiger, aber dennoch erschwinglicher Wohnformen, ist die Wiener Wohnbauförderung.

"Die Wiener Wohnbaupolitik wird ihrer Verantwortung auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten voll gerecht. Während in den meisten Bundesländern 2009 die Bauproduktion im Neubau massiv einbrach, wurden in Wien 6.937 neue Wohnungen gefördert. Insgesamt kamen den Wienerinnen und Wienern im vergangenen Jahr 629 Mio. Euro, die in Neubau, Sanierung und direkte Unterstützungen investiert wurden, zu Gute. Vor allem in der Sanierung konnte ein neuer Spitzenwert erreicht werden. 2009 wurden für Sanierungsprojekte mit 17.000 Wohnungen Förderzusagen erteilt. Der Wiener Wohnbau ist ein starker und verlässlicher Partner für die Wienerinnen und Wiener und die Bau- und Baunebenbranche und ihre Beschäftigten", erklärte Vizebürgermeister Wohnbaustadtrat Dr. Michael Ludwig.

Die regulären Investitionen lösten 2009 ein Bauvolumen von rund 1,5 Mrd. Euro aus und sicherten zusammen mit den Investitionen von Wiener Wohnen und der MA 34 direkt insgesamt 23.000 Arbeitsplätze. "Der Wiener Wohnbau zeichnet sich auch hier als verlässlicher Partner aus."

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