Fiaker: laufend strenge Kontrollen

Schattenstandplatz beim Burgtheater für Sommermonate

Während des gesamten Sommer und besonders intensiv an allen Tagen über 30 Grad führt die MA 60 (Veterinäramt) strenge Kontrollen bei den Fiakern durch.

Kontrolliert wird etwa die Einhaltung der Arbeitszeiten (9 bis 23 Uhr), die Fütterung (dreimal täglich mit Rauhfutter), das regelmäßige Kühlen und Tränken der Tiere sowie der gesundheitliche Gesamtzustand der Pferde (z.B. Vorhandensein von Scheuerwunden durch zu eng sitzendes Geschirr). Überprüft wird übrigens auch das Schweifanbinden, das die Tiere gerade im Sommer in ihrer Bewegungsfreiheit einschränkt. Bei Verstößen drohen Anzeigen, in besondern schwerwiegenden Fällen kann das bis zum Konzessionsentzug führen. Genau kontrolliert werden auch die KutscherInnen. So gilt bei Alkoholisierung Null-Toleranz.

Gesundheit und Wohlbefinden der Tiere haben Priorität

Tierschutzstadträtin Sandra Frauenberger: "Die Fiaker sind ohne Zweifel eine Tourismusattraktion in Wien. Das kann aber nicht bedeuten, die Augen vor den Belastungen zu verschließen, denen die Tiere oftmals ausgesetzt sind. Ich sehe es daher als Verpflichtung der Stadt an, alles zu unternehmen, um die Tiere bestmöglich zu schützen und Stressfaktoren soweit wie möglich zu reduzieren. Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Pferde hat absolute Priorität. Schwerwiegende Fehler in der Haltung der Fiakerpferde haben daher Konsequenzen."

Ergebnis der letzten Kontrollen

Alleine im Monat Juni sind 151 Kutschen kontrolliert worden. Geringfügige Mängel, wie z.B. verrutschte Geschirre, wurden sofort behoben. Ein Fiaker wurde wegen mangelhaften Hufbeschlages seiner Tiere angezeigt. Im Zuge der Kontrollen wurden auch Fiakerbetriebe überprüft, etwa ob sie das Verbot der Anbindehaltung einhalten. Dabei gab es keine Beanstandungen.

Übrigens hat die Veterinärmedizinische Universität im Auftrag der Stadt Wien eine Studie über die Hitzebelastung der Fiakerpferde bereits im Sommer 2008 durchgeführt. Wesentliches Ergebnis der Studie: Es wurde zwar bei keinem der im Rahmen der Studie getesteten und untersuchten Fiakerpferde Hitzestress festgestellt, aber die Studie weist darauf hin, dass es Rahmenbedingungen braucht, um Überforderung und Stress-Situationen wirksam vorzubeugen. Und die Einhaltung dieser Rahmenbedingungen werden vom Veterinäramt streng kontrolliert.

Burgtheater: Schattenstandplatz für Fiakerpferde

Fakt ist, dass sich die Tiere nach einer Rundfahrt im Schatten schneller erholen als unter direkter Sonneneinstrahlung. Da der Standplatz beim Burgtheater den ganzen Tag der Sonne ausgesetzt ist, wird es ab sofort möglich sein, auf den nahe gelegenen schattigen Bereich in der Löwelstraße auszuweichen. Diese temporäre Maßnahme gilt in den beiden Hochsommermonaten von 9 bis 19 Uhr, und zwar bis zur Neugestaltung des gesamten Josef Meinrad Platzes im Jahr 2012. Im Zuge dessen wird am jetzigen Standplatz ein Sonnendach für die Fiakerpferde mitgeplant und im Rahmen der Umgestaltungsarbeiten installiert.

Frauenberger appellierte abschließend an alle Wiener TierfreundInnen, sofort der Tierschutzhelpline (4000 80 60) zu melden, wenn sie beobachten, dass Fiakerpferde nicht tiergerecht behandelt werden.

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