Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 10.06.2010:
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Frauenberger begrüßt grundsätzlich Expertenrat für Integration

"Hoffe, dass es in Richtung klarer, transparenter Regeln geht"

Wiens Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger begrüßte heute Donnerstag grundsätzlich die Einrichtung eines Expertenrates für Integration. Sie, Frauenberger, hoffe, dass seine Installierung Auftakt zu einer ernsthaften Befassung mit der Gesamtthematik ist und es sich damit auch in Richtung transparenter Regeln für Zuwanderung bewegt. Die Wiener Zuwanderungskommmission arbeite hier bereits sehr erfolgreich, betonte sie. So entwickelt die Zuwanderungskommission aktuell ein neues Kriterien geleitetes Zuwanderungsmodell, das auch als Empfehlung für den Bund gelten wird. Wien werde mit den Ergebnissen der Zuwanderungskommission jedenfalls gerne dem Expertenrat zur Verfügung stehen, unterstrich sie.

Dass auf Bundesebene jetzt ähnlich wie bei der Wiener Zuwanderungskommission ein Gremium von unabhängigen ExpertInnen installiert werde, bestätige auch einmal mehr, dass Wien in der Integrationspolitik Vorbildfunktion für Österreich hat, so die Stadträtin. Frauenberger wies in diesem Zusammenhang auch auf das erfolgreiche Programm zur Niederlassungsbegleitung, "StartWien" hin, das Montag Abend mit dem ersten österreichischen Integrationspreis ausgezeichnet worden ist.

Kritik an Deutsch vor Einreise - gleiche Chancen für alle beim Spracherwerb

Kritik übte die Wiener Stadträtin an den Fekterplänen, Deutschkenntnisse vor Einreis verpflichtend zu verlangen: "Hier geht es nicht darum, dass die Menschen schneller und besser Deutsch lernen, sondern es wird eine neue Hürde aufgebaut, die massiv der Chancengleichheit widerspricht. Denn in vielen Herkunftsregionen von ZuwanderInnen fehlt dazu die Infrastruktur. Vernünftige Integration muss aber darauf abzielen, dass alle unabhängig vom Bildungszugang- und -niveau die gleichen Voraussetzungen haben. Außerdem lernt man eine Sprache am besten dort, wo sie gesprochen wird. Wien setzt daher auf kostengünstige und leicht zugängliche Deutschkurse. Wir stehen dafür, dass alle ZuwanderInnen Deutsch lernen, aber auch alle die gleichen Chancen dabei haben. Für immer neue Hürden, die in Wahrheit genau das Gegenteil bewirken, sind wir daher nicht zu haben."

Die Wiener Integrationsstadträtin forderte auch einmal mehr die Entkoppelung von Sicherheit und Integration auf Bundesebene. "Die Einrichtung des Expertenrates sei zwar ein richtiger und wichtiger erster Schritt. Fakt bleibt aber, dass die Integrationsagenden im Innenressort nicht gut aufgehoben sind," schloss Frauenberger.

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