Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 09.06.2010:
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Vbgm. Ludwig: Vorstellung des Wohnprojekts "Raumwahrnehmung" mit Bauteil "Holzregal" in Liesing

Vbgm. Ludwig: Vorstellung des Wohnprojekts "Raumwahrnehmung" mit Bauteil "Holzregal" in Liesing

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Schlüsselübergabe an MieterInnen und Eröffnung von künstlerischen Interventionen auf dem Gelände der ehemaligen Brauerei Liesing

Der von Architekt Johannes Kaufmann für den Bauträger win4wien gestaltete "schwebende Schlangenbaukörper" mit 123 geförderten Wohnungen, zwei Geschäftsflächen und künstlerischen Interventionen, die von fünf KünstlerInnen gestaltet wurden, ergeben das Wohnprojekt "Raumwahrnehmung" auf dem ehemaligen Gelände der Brauerei Liesing im Zentrum des 23. Bezirks. Der Bauteil "Holzregal" mit Ateliers und Geschäfts- und Büroflächen wurde in nur sechs Monaten in Holzbausweise errichtet. Wohnbaustadtrat Vizebürgermeister Dr. Michael Ludwig und win4wien-GeschäftsführerInnen DI Johann Gruber, Bmst. Ing. Manfred Pagler, Mag. Heinz Honas und Mag.a Michaela Mischek-Lainer übergaben heute, Mittwoch, dieses innovative Wohnbauprojekt an ihre BewohnerInnen und eröffneten die künstlerischen Interventionen.

"Leistbares Wohnen in innovativer Architektur, verbunden mit einer guten Infrastruktur, ist der Wohntraum vieler Wienerinnen und Wiener. Deshalb legen wir im geförderten Wiener Neubau hohes Augenmerk auf Wohnprojekte, die diesen Wunsch erfüllen. Bei diesem Projekt, das heute übergeben wird, konnte das in hervorragender Weise umgesetzt werden. Die Stadt Wien förderte die Errichtung dieses Projekts bei Gesamtbaukosten von rund 24 Millionen mit 7,1 Millionen Euro", so Vizebürgermeister Michael Ludwig. "Kunst verbindet. Hier zu wohnen, lässt die Mieterinnen und Mieter Kultur täglich leben und erleben", ergänzte DI Johann Gruber, Geschäftsführer von win4wien.

Projektdarstellung "schwebender Schlangenbaukörper"

Der Sockelbaukörper umfasst 123 geförderte, flexible, qualitativ hochwertige 2- bis 6- Zimmerwohnungen mit Eigentumsoption sowie zwei geförderte Geschäftslokale. Individuelle Freiräume in Form von Patios, Loggien oder Terrassen sorgen für Licht, Luft und Sonne. Es entstanden ausschließlich durchgesteckte Wohnungen mit extrem kurzen Erschließungswegen. Insgesamt sechs Treppenhäuser durchdringen das Freigeschoss und erschließen den schwebenden Schlangenbaukörper. Das Wohnungsangebot ist vielfältig und enthält neben den durchgesteckten Wohnungen auch zwei- oder dreigeschossige Maisonettewohnungen. Alle Wohnungen sind bereits vermietet.

Die Südfassade bietet den NutzerInnen großzügige Außenräume in Form von Loggien oder Terrassen. Die Schiebe-Klapp-Läden in den oberen drei Geschossen sowie die größeren Schiebeläden im Sockelbaukörper, überlassen es den NutzerInnen, welchen Grad an Belichtung sie haben möchten. Mit denselben Materialien, aber weniger beweglich, wurde der nördliche Teil ausgebildet. Abwechselnd zu den Treppenhäusern durchstoßen trichterförmige Lichthöfe den Baukörper. Sie gewährleisten eine optimale Belichtung der Mittelzonen der Wohnungen. Nahezu alle Bäder und Küchen konnten somit natürlich belichtet werden.

Die Erschließung der Tiefgarage wurde durch diese Lichthöfe zusätzlich aufgewertet, da Tageslicht bis ins Untergeschoss gelangt. Zwischen Tiefgarage und Wohngeschossen sorgt eine horizontale Glasabschottung für entsprechenden Schutz vor Abgasen. Das Freigeschoss wurde von Bebauungen freigehalten - lediglich die Erschließungskerne wurden durch dieses zum oberen Baukörper weitergeführt. Sowohl öffentliche als auch halböffentliche Nutzungen dieser zweiten Platzebene führen zu einer Belebung, welche durch eine Brücke zum nördlichen Park mit Anschluss an das Holzregal noch verstärkt wurde. Die Brücke samt separatem Stiegenkern ermöglicht eine barrierefreie Verbindung des Freigeschosses, des Kulturplatzes und dem nördlich ansteigenden Platz.

Kunst am Bau

Eingebunden in den vorgelagerten Kulturplatz werden bereits die in der Hofbegrünung angeordneten Kunstobjekte - "Segel" von Martin Walde auf die kulturellen Aktivitäten hinweisen. Mit Eva Schlegel, Heimo Zobernig, Esther Stocker und Marcus Geiger gestalteten weitere bekannte KünstlerInnen Teile der angrenzenden Wohnanlage. "Es sind nicht zuletzt Kunstwerke, die einem Wohnbau einen außergewöhnlichen Charakter verleihen, der zur Identifikation der Bewohnerinnen und Bewohner mit ihrem Zuhause beiträgt. Neben der qualitätsvollen und bedarfsgerechten Architektur spielt daher auch 'Kunst am Bau' bei der Gestaltung einer lebenswerten und ansprechenden Wohnumgebung eine wichtige Rolle. Als Element der Alltagskultur erfüllt sie eine maßgebliche Funktion. Denn achtsam gestaltete, kunstvolle Räume wirken sich positiv auf das Wohlbefinden ihrer Nutzerinnen und Nutzer aus und heben deren Lebensqualität und Wohnzufriedenheit. Kunstwerke in Wohnbauten stellen somit ein weiteres, sichtbares Zeichen für die hohe Wertschätzung, die den Bewohnerinnen und Bewohnern entgegengebracht wird, dar", erklärte Vizebürgermeister Ludwig.

"Raumwahrnehmung" erschien dem Bauträger win4wien als das wichtigste Element, die dieses Projekt zusammenhält. Die Arbeiten der KünstlerInnen und des Architekten sollen zur Wahrnehmungsbildung der BewohnerInnen und BesucherInnen beitragen. Einblicke, Ausblicke, Eindrücke, Ersichtlichmachungen und Neudefinitionen gewohnter Elemente ermöglichten ein Wohnbauprojekt der ganz anderen Art - ein Wohnbauprojekt unter dem Titel "Raumwahrnehmung".

Heimo Zobernig hat für jedes der Treppenhäuser ein farbliches Konzept gewählt und auf diese Weise unterschiedlich, aber formal in der gleichen Schlichtheit gestaltet. Dadurch ergibt sich einerseits ein Wiedererkennungseffekt mit einer guten Orientierungsmöglichkeit, andererseits Individualität für jedes Stiegenhaus.

Esther Stocker verwendet eine geometrische Gitterstruktur in Schwarz und Weiß, mit der sie die Unterseite des schwebenden Schlangebaukörpers überzieht. Das Raster nimmt eine scheinbare Stereotypie auf, die jedoch aufbricht und das Auge beschäftigt, den Verlauf der schlängelnden Gegebenheit des Gebäudes nachvollzieht und der Räumlichkeit zusätzliche Lebendigkeit vermittelt.

Mittels drei Spiegeln, die in unterschiedlichen Winkeln am Boden der Innenhöfe angebracht sind, gestaltete Eva Schlegel ihre Intervention. Nicht nur die Architektur wird reflektiert und multipliziert, auch das Sonnenlicht wird eingefangen und an die Wände der Innenfassade geworfen, was diese zusätzlich erhellt und so die Lebensqualität steigert.

Marcus Geigers Konzept war, eine konkrete Wohnung zu gestalten, die er leer beließ. Es ergibt sich ein großzügiger Ausschnitt im Gebäude, ein tunnelartiger Leerlauf, der Ruhe, Raumgefühl und -struktur sowie den uneingeschränkten Ausblick auf das Umfeld ermöglicht.

Dem Raum um das Gebäude nahm sich Martin Walde an. Die sechs bunten Fahnen agieren als lebendige Stützpunkte innerhalb des Parkgeländes - signalfarbene Segel, die den Freiraum einteilen, den natürlichen Gegebenheiten wie Wind und Regen widerstehen und den PassantInnen Schatten und Schutz spenden.

Die kuratorische Auswahl der KünstlerInnen wurde von Eva Schlegel und Michaela Mischek-Lainer aus 28 künstlerischen Vorschlägen getroffen. Die Kunstinterventionen waren Teil des Bauträgerwettbewerbs, der von der Jury sehr positiv bewertet wurde.

Projektdarstellung "Holzregal"

Neben den schwebenden Schlangenbaukörper entstand das Holzregal in vorgefertigter Holzbauweise in nur sechs Monaten Bauzeit. Das Gebäude wurde viergeschossig vollständig in Holzbauweise errichtet uns stellt somit eine Pionierprojekt dar. Die Stadt Wien machte es durch eine Novelle der Bauordnung im Jahr 2001 möglich, Holz auch im mehrgeschossigen Wohnbau als Baustoff einzusetzen. Bis zu vier Geschosse in reiner Holzbauweise sind zulässig. Ein Holzskelettsystem übernimmt alle statischen Funktionen und gewährleistet hohe Flexibiliät. Die einzelnen Einheiten konnten so direkt auf NutzerInnenwünsche abgestimmt werden. Die Errichtung der Außenwände erfolgte mit hochgedämmten Holzwandelementen, welche den Niedrigenergiestandard gewährleisten. Das Holz bleibt auch im Inneren durch Holzsichtdecken und Holzstützen für die NutzerInnen erlebbar und trägt zu einer natürlichen und ökologischen Atmosphäre bei.

Im Erdgeschoss befinden sich sieben Geschäfts- und Büroflächen mit Loggien. In den Obergeschossen bieten 16 Ateliers/Studios mit Balkonen, Loggien bzw. Terrassen architektonisch hochwertige und funktionsgerechte Arbeits- und Lebensrräume. Alle 23 Einheiten sind zu günstigen wohnbaugeförderten Konditionen mit Eigentumsoption zu mieten.

Ein weiteres Highlight dieses Projektes bildet der am Dach aufgesetzte Ausstellungsraum, in dem die Werke der NutzerInnen, von Freunden, Bekannten oder Verwandten einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden können.

Angebot freier Ateliers/Studios im Holzregal

  • Beispiel: Atelier/Studio mit 2 Zimmern:
    Nutzfläche inkl. Loggia: ca. 92 m2
    Balkone: ca. 4 m2

  • Finanzierungsvariante mit Eigenmittelanteil:
    Eigenmittelanteil: Euro 45.067,65
    Monatsmiete brutto inkl. BK und Mwst.: Euro 598,91

  • Finanzierungsvariante mit Kaution, ohne Eigenmittelanteil:
    Kaution: ca. Euro 2.380,00
    Monatsmiete brutto inkl. BK und Mwst. ca. Euro 775,00

Nähere Informationen zu den noch freien Ateliers/Studios finden Sie unter www.win4wien.at.

Infrastruktur

Hervorragende soziale Infrastruktur ist durch die Errichtung eines privaten Kinderbetreuungsvereins im Erdgeschoss des Holzregals gegeben. Unmittelbar außerhalb der Anlage befinden sich eine öffentliche Volks- und Hauptschule, jeweils mit angeschlossenem Kindergarten, sowie das BRG 23. Das im Bau befindliche Einkaufszentrum in der Anlage mit Geschäften für Waren des täglichen Bedarfs ist fußläufig erreichbar. Weitere Nahversorgungseinrichtungen sind am "Liesinger Platz" zu finden. Mit den Buslinien 66A, 254 und 255, den Schnellbahnlinien S1, S2 u. S3 und der Südbahn ist das Wohnbauprojekt hervorragend an den öffentlichen Verkehr angebunden. Die Anbindung für den Individualverkehr erfolgt über die Breitenfurter Straße. Für Naherholung sorgt der angrenzenden Park, einen Katzensprung vom Liesingbach-Ufer entfernt. Auch der Georgenberg mit der bekannten Wotrubakirche ist schnell erreichbar.

Der Bauträger

Die win4wien Bauträger GmbH ist eine seit knapp sechs Jahren bestehende Projektgesellschaft von vier Bauträgern, davon drei gemeinnützige (EBG, Neue Heimat, Neues Leben) und ein gewerblicher (Mischek Liegenschaften). Die Gesellschaft ist dem innovativen geförderten Wohnbau in Wien verpflichtet. Nach Fertigstellung der Wohnhausanlage "Gemeinsam in die Zukunft" in Wien 11., Kaiser-Ebersdorfer Straße 79+85, ist "Raumwahrnehmung" mit dem Bauteil "Holzregal" das zweite Projekt der Gesellschaft. In Vorbereitung sind zwei weitere Projekte mit rund 800 Wohnungen in Wien 10., Raxstraße/Gussriegelstraße/Brunnweg sowie in Wien 10., Sonnwendgasse - Hauptbahnhof.

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