Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 26.05.2010:
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Jüdisches Museum zeigt Ausstellung "Die Türken in Wien"

Das Jüdische Museum Wien zeigt von 12. Mai bis 31. Oktober "Die Türken in Wien", eine umfassende Ausstellung, die sich mit den Auswirkungen der Vertreibung der Juden aus Spanien im 15. Jahrhundert beschäftigt, welche vor allem im Osmanischen Reich Asyl fanden. Die Schau wird von einem umfassenden Begleitprogramm mit zahlreichen Veranstaltungen umrahmt. Der nächste Termin findet bereits morgen, den 27. Mai um 18.30 Uhr, im Jüdischen Museum Wien statt:

  • ALLES JÜDISCH, ODER WAS?
    Aschkenasische und sefardische Juden unterscheiden sich in ihrem Ritus, Brauchtum und in ihrer ästhetischen Tradition. Gabriele Kohlbauer-Fritz, Jüdisches Museum Wien, erläutert diese Unterschiede anhand von ausgewählten, kostbaren Objekten aus internationalen Sammlungen

Die Veranstaltung findet im Jüdischen Museum Wien, 1., Dorotheergasse 11, statt. Der Eintritt ist frei!

"Die Türken in Wien" - eine Dokumentation zur Bedeutung der Sefarden in Zentraleuropa und Wien

Durch die Ansiedlung im Osmanischen Reich konnten die Juden spanischer Herkunft, die sogenannten Sefarden, kulturell und wirtschaftlich wichtige Gemeinden auf dem Balkan gründen. Die sefardischen Juden, die sich in Wien niederließen, waren in vielfacher Weise - wirtschaftlich, kulturell und religiös - Vermittler zwischen Ost und West, zwischen Orient und Okzident, zwischen Asien und Europa. Wesentliche Impulse zur Weiterentwicklung der rabbinischen Tradition gingen von sefardischen Juden aus. Die reiche, mittelalterlich spanisch-jüdische Poesie wurde weiter tradiert und übersetzt, und es waren die Sefarden, die die Entwicklung der jüdischen Mystik vorantrieben. Sie waren es auch, die die arabische Philosophie und Medizin für die westliche Welt erfahrbar machten. Sefardische Publizisten veröffentlichten ihre Schriften in der ganzen Ladino-sprachigen Welt und sie brachten Schriftsteller vom Range eines Elias Canetti hervor.

Die Ausstellung orientiert sich an den für die Wiener Gemeinde relevantesten geografischen Räumen der sefardischen Diaspora und setzt sich in sechs Stationen mit dem Beitrag der türkisch-jüdischen Gemeinde für das Wirtschafts-, Kultur- und Geistesleben der jeweiligen Regionen auseinander. Dabei wird - ausgehend von der Vertreibung aus Spanien über die Stationen Nordwesteuropa, Italien, Osmanisches Reich und Balkan bis nach Wien - anhand von Dokumenten, Kultgegenständen, Fotos, Erinnerungsstücken und weiteren Objekten die Geschichte der sefardischen Gemeinden in diesen Regionen dokumentiert und deren Bedeutung für die Geschichte der Wiener jüdischen Gemeinde und des Wiener Wirtschafts-, Kultur- und Geisteslebens aufgezeigt.

"Die Türken in Wien. Geschichte einer jüdischen Gemeinde" ist von 12. Mai bis 31. Oktober 2010 im Jüdischen Museum Wien (1., Dorotheergasse 11) zu sehen. Das zu den Kulturbetrieben der Wien Holding zählende Jüdische Museum ist von Sonntag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 6,50/4,- Euro ermäßigt. Schulklassen haben freien Eintritt, Führungen und pädagogische Programme: Tel.: +43-1-535 04 31-130, 131 bzw. kids.school@jmw.at. Weitere Informationen unter www.jmw.at.

Rückfragehinweis für Medien

  • Alfred Stalzer
    Mediensprecher des Jüdischen Museums
    Mobil: 0664 506 49 00
  • Claudia Nebenführ
    Medienbetreuung
    Telefon: 01 505 31 00
    E-Mail: pr@stalzerundpartner.com