Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 12.05.2010:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Zwischen "Mariandl" und "Rösslwirtin": Hohe Ehrung für Waltraut Haas

Zwischen "Mariandl" und "Rösslwirtin": Hohe Ehrung für Waltraut Haas

Copyright: Schaub-Walzer / PID

Download (0.35 MB)


Unter entsprechend großem Publikumsandrang, darunter auch die beiden ehemaligen Wiener Kulturstadträte Franz Mrkvicka und Peter Marboe, wurde die bekannte Schauspielerin Waltraut Haas Mittwoch Vormittag mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien geehrt. Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny unterstrich die Verdienste von Haas, die insbesondere mit ihren zahlreichen, immer fröhlich wirkenden Auftritten in diversen Heimatfilmen der Nachkriegszeit "vielen Menschen wieder den Glauben an das Land zurückgegeben habe". Darüber hinaus, so der ehemalige ORF-Chef Thaddäus Podgorski in seiner humorvollen Laudatio habe Haas als "Mariandl" oder als "Rösslwirtin" ein "neues sympathisches Bild der jungen Österreicherin" in der Welt mitgeprägt. Haas, die öfters auch als österreichische Doris Day beschrieben wurde, sei für ihn ein wirklicher Star, im Unterschied zur inflationären, mediengerechten Prominenz der Gegenwart. Weiters erinnerte er auch an die schauspielerische Rettungsaktion von Haas und ihrem "siamesischen Zwilling" Erwin Strahl des vom Abriss bedrohten Raimundtheaters: Mit einer dort gespielten Produktion, die hundert Mal ausverkauft war, konnten sie die Stadt Wien davon überzeugen, dieses "heute längst wieder florierende Theaterhaus" (Podgorski) doch zu sanieren.

Waltraut Haas wurde am 9. Juni 1927 in Wien geboren. Nach Absolvierung einer Modeschule besuchte sie das Wiener Konservatorium, wo sie bei Julia Jansen Schauspielunterricht erhielt. 1948 kam sie ans Burgtheater, weitere Engagements gab es unter anderem am Theater in der Josefstadt und im Stadttheater. Ihr künstlerischer Durchbruch gelang ihr aber im Filmgeschäft, hier vor allem in der Rolle des "Mariandl" im Film "Der Hofrat Geiger" (1947), der zu den erfolgreichsten rotweißroten Heimatfilmen der Nachkriegszeit zählt (2,5 Millionen Zuschauer bis 1951). Weitere Rollen in ähnlichen Heimatfilmen, etwa in "Die Rose vom Wörthersee" und vor allem "Im weißen Rössl" machten sie sehr populär. 1964 heiratete sie den Schauspieler Erwin Strahl, mit dem sie erfolgreich auf Tournee ging. Auch ihr gemeinsamer Sohn Marcus Strahl ist den "großen Fußstapfen seiner Eltern" (Podgorski) gefolgt. Insgesamt wirkte Haas in 70 Filmen und bei 67 Theaterproduktionen mit. Im heurigen Sommer werden Haas und Strahl bei den Wachau-Festspielen in Weissenkirchen auftreten.

Haas ist bereits Trägerin mehrerer Auszeichnungen: 1988 wurde sie mit der Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold geehrt, 2003 kam das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst hinzu.

Rückfragehinweis für Medien

  • Mag. Hans-Christian Heintschel
    Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien (MA 53)
    Telefon: 01 4000-81082
    Mobil: 0676 8118 81082
    E-Mail: hc.heintschel@wien.gv.at