Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 22.04.2010:
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Erfolgreiche Einführung der OrdnungsberaterInnen in den Wiener Gemeindebauten

Erfolgreiche Einführung der OrdnungsberaterInnen in den Wiener Gemeindebauten

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Wien (RK). Die Einhaltung der Hausordnung ist ein wesentliches Fundament für ein reibungslos funktionierendes Zusammenleben. Um verstärkt auf die Hausordnung aufmerksam zu machen, die Einhaltung dieser - für alle gültigen - Spielregeln einzumahnen sowie Übertretungen der Hausordnung zu ahnden, sind seit 8. Oktober ...

Wien (RK). Die Einhaltung der Hausordnung ist ein wesentliches Fundament für ein reibungslos funktionierendes Zusammenleben. Um verstärkt auf die Hausordnung aufmerksam zu machen, die Einhaltung dieser - für alle gültigen - Spielregeln einzumahnen sowie Übertretungen der Hausordnung zu ahnden, sind seit 8. Oktober 2009 die neuen Ordnungsberaterinnen und Ordnungsberater in den Städtischen Wohnhausanlagen unterwegs. Heute, Donnerstag, präsentierte Wohnbaustadtrat Vizebürgermeister Dr. Michael Ludwig die Bilanz über deren Einsatz in den ersten sechs Monaten.****

"Mit der Einführung der Ordnungsberaterinnen und -beratern haben wir eine weitere gezielte Maßnahme gesetzt, um die Einhaltung der gemeinsamen Spielregeln in den Wiener Gemeindebauten verstärkt einzufordern und das harmonische Miteinander zu unterstützen." Ein Schritt, der sich überaus bewährt und der von den Bewohnerinnen und Bewohnern der Wiener Gemeindebauten äußerst gut angenommen wird, wie Vizebürgermeister Michael Ludwig betonte. So wurden alleine in den letzten sechs Monaten insgesamt knapp 8.800 Besuche und Kontrollen in den Wohnhausanlagen durchgeführt. Durchschnittlich also mehr als 4 Kontrollgänge pro Gemeindebau, wobei der Fokus speziell auf größeren Anlagen und auf Wohnhäusern mit vermehrten Übertretungen der Hausordnung liegt. Hier wurden in den vergangenen Wochen und Monaten besondere Schwerpunktaktionen und laufende Kontrollgänge mit weit mehr als einem Dutzend Besuchen durchgeführt. "Das Hauptaugenmerk wurde dabei auf das direkte Gespräch und auf mündliche Abmahnungen gelegt. Die Reaktionen der Bewohnerinnen und Bewohner sind durch die Bank positiv und wir können durch die verstärkte Präsenz vor Ort eine hohe Präventivwirkung erzielen", so Ludwig. Besonders auffällig sei der Umstand, dass, sollte jemand angetroffen werden, der/die gegen das Wiener Reinhaltegesetz oder die Hausordnung verstößt, sich diese Personen durchwegs einsichtig zeigen. Ein Umstand, der ganz besonders auf Kinder und Jugendliche zutrifft.

Knapp 10.000 Interventionen in den vergangenen sechs Monaten

Die OrdnungsberaterInnen, welche sowohl die Einhaltung der Hausordnung in den 2.000 städtischen Wohnhausanlagen kontrollieren, als auch Kontrollen nach dem Wiener Reinhaltegesetz durchführen, haben in den ersten sechs Monaten ihrer Tätigkeit insgesamt 9.611 Interventionen gesetzt. Die am häufigsten festgestellten Missstände waren mit Abstand herrenlose Einkaufswagerln sowie illegale Sperrmüllablagerungen. Auch die Themen Hunde und Hundekot dominierten als "Aufreger" bei den Rundgängen.

Wurden die VerursacherInnen des Missstandes vor Ort angetroffen oder konnten diese namhaft gemacht werden, wurden sie im persönlichen Gespräch auf den Verstoß aufmerksam gemacht und auf Basis der gesetzlichen Grundlagen aufgefordert, den Missstand zu beseitigen. Bei uneinsichtigem Verhalten bzw. bei besonders groben Verstößen wurden insgesamt 82 Amtshandlungen durchgeführt. In Summe wurden 55 Ermahnungen nach dem Wiener Reinhaltegesetz ausgesprochen, 13 Organmandate ausgestellt und 14 Anzeigen erstattet.

Die Interventionen im Detail

Nach dem Wiener Reinhaltegesetz:

  • Hundekot 101 Meldungen
  • Sperrmüll 2.656 Meldungen
  • Kleinmüll 473 Meldungen
  • Einkaufswagerl 4.496 Meldungen

Nach der Hausordnung:

  • abgestellte Gegenstände im Haus 521 Meldungen
  • abgestellte KFZ 202 Meldungen

Nichteinhalten nach der Hausordnung inkl. Gesprächen mit dem/der VerursacherIn:

  • Leinenpflicht 335 Verstöße
  • Radfahrverbot 41 Verstöße

Mietergespräche, Gebrechen, Feststellungen:

  • 1.472 Mietergespräche geführt
  • 8 Gebrechen
  • 146 Sachbeschädigungen
  • 651 Graffiti erfasst
  • 69 Meldungen über "Gefahr in Verzug"

Einhaltung der Spielregeln - von 97 Prozent der BewohnerInnen gefordert

"Die Einhaltung der gemeinsamen Spielregeln in unserer Stadt und insbesondere in den Wiener Gemeindebauten ist mir und der überwältigenden Mehrheit der Bewohnerinnen und Bewohner ein ganz besonderes Anliegen. Dies wurde auch von 97 Prozent der Befragten im Rahmen der größten Mieterinnenbefragung eingefordert. Wir werden daher auch in Zukunft ganz verstärkt auf die Einhaltung der Hausordnung achten und dies auch einfordern. Wann immer möglich, auf gütliche Weise. So notwendig, aber auch durch konsequentes Einschreiten. Denn ich sehe absolut nicht ein, dass sich Einzelne zum Leidwesen aller über die geltenden Regeln hinwegsetzen und damit die Mehrheit einer Hausgemeinschaft unter einigen wenigen Uneinsichtigen leiden soll", unterstrich der Wiener Vizebürgermeister.

Daher wird das Team der OrdnungsberaterInnen, welches mittlerweile von 13 auf 23 MitarbeiterInnen aufgestockt wurde, weiter schrittweise personell verstärkt werden. Ludwig betonte zudem, dass die OrdnungsberaterInnen Teil eines ganzen Maßnahmenpakets sind, das u.a. die Neustrukturierung und personelle Aufstockung der ehemaligen Gebietsbetreuungen Städtische Wohnhausanlagen zur neuen Nachbarschaftseinrichtung "wohnpartner", die Ausweitung von "wohnpartner unterwegs" (ehemals "Nigthwatch") auf alle Wiener Bezirke und die Ausweitung des Serviceangebotes - im Speziellen von "Wiener Wohnen unterwegs" - umfasse. Außerdem sind auch die MitarbeiterInnen von Wiener Wohnen verstärkt in den Wohnhausanlagen unterwegs und präsent sein. Durch regelmäßige Rundgänge in den Gemeindebauten wird die Einhaltung der Hausordnung, die mit Abschluss des Mietvertrages für alle BewohnerInnen auch rechtlich bindend ist, überprüft. Meldungen und Beschwerden wird verstärkt und rasch nachgegangen. Und auch die knapp 2.200 HausbesorgerInnen sind in diesem Zusammenhang nicht zu vergessen.

Die OrdnungsberaterInnen und ihre Ausrüstung

Die OrdnungsberaterInnen sind von 6 bis 21.30 Uhr in den Städtischen Wohnhausanlagen in ganz Wien im Einsatz. Derzeit besteht die OrdnungsberaterInnen-Einheit aus einem Leiter, zwei StellvertreterInnen und zehn Teams zu je zwei Personen.

Die OrdnungsberaterInnen sind Vertragsbedienstete der Stadt Wien und bilden eine eigene Organisationseinheit der Direktion von Wiener Wohnen.

Grundsätzlich ist das Tragen eines Dienst-Gilets vorgesehen, die OrdnungberaterInnen werden jedoch - in bestimmten Anlassfällen - auch in zivil unterwegs sein. Die OrdnungsberaterInnen verfügen über eine Ausrüstung, die u.a. Diensthandys, Digitalkameras, Handschuhe, Taschenlampen, Absperrbänder, Hundekotsackerln sowie Empfangsbestätigungs- und Organstrafverfügungsblöcke umfasst.

Aufgaben & Befugnisse

Der Aufgabenbereich der OrdnungsberaterInnen umfasst:

  • den Vollzug des Wiener Reinhaltegesetzes auf den öffentlich
    zugänglichen Flächen in den Wohnhausanlagen von Wiener Wohnen
  • die Kontrolle basierend auf der gültigen Hausordnung auf den
    nicht öffentlichen Flächen in den Wohnhausanlagen und in den
    Stiegeneingangsbereichen von Gemeindebauten
  • regelmäßige Kontrollgänge in Gemeindebauten
  • die Kontrolle der im Freien liegenden Bereiche und allgemein
    zugänglichen Flächen der Gebäude und Wohnhausanlagen auf
    Verunreinigungen jeglicher Art (Vandalismus, Ablagerungen,
    Sperrmüll etc.)
  • Abmahnungen bei Übertretung der Hausordnung: Wenn Verstöße gegen
    die Hausordnung "auf frischer Tat" festgestellt werden, so
    werden die Betreffenden auf ihr falsches Verhalten aufmerksam
    gemacht, abgemahnt bzw. wird für weitere Maßnahmen durch die
    Hausverwaltung gesorgt.
  • Die textliche und bildliche Dokumentation von Verstößen gegen
    die Hausordnung (z.B. Lärm, Hundekot, Graffitis,
    Sachbeschädigung und unerlaubte Müllablagerung).
  • Bei öffentlich zugänglichen Grünflächen und Strassen sind die
    OrdnungsberaterInnen Organe der öffentlichen Aufsicht gemäß dem
    Wiener Reinhaltegesetz. Damit haben sie die Befugnis,
    Strafmandate zu erteilen bzw. Anzeige zu erstatten. Zugleich
    sind sie aber auch als Vertreter des Hauseigentümers tätig.

Bei Einschreitungen müssen die OrdnugsberaterInnen das Dienstabzeichen sichtbar tragen. Bei Amtshandlungen wird zudem auf Verlangen der Dienstausweis vorgewiesen. Anzeigen werden bei der Strafbehörde - MA 58 erstattet. Das gesamte Strafverfahren, bis hin zur Exekution, wird von der MA 58 durchgeführt. Nachdem das Strafverfahren rechtskräftig abgeschlossen wurde, erfolgt seitens der MA 58 die Mitteilung über das rechtskräftig abgeschlossene Strafverfahren. Die Mitteilung wird bei der Ordnungsberatung gespeichert und ist somit jederzeit abrufbar.

Bestens geschult

Alle OrdnungberaterInnen haben erfolgreich eine spezielle Ausbildung absolviert, die den rechtlichen Hintergrund und die Umsetzung des Wiener Reinhaltegesetzes, der Grünanlagenverordnung, des Verwaltungsstrafgesetzes (insbesondere von §§ 21 und 50, die den rechtlichen Hintergrund für die Organstrafverfügung und die mündliche Ermahnung bilden) beinhaltet. Darüber hinaus wurden die OrdnungsberaterInnen umfassend in den Bereichen Konfliktmanagement, Mietermitbestimmungsstatut, Hausordnung sowie Brandschutz geschult und verfügen selbstverständlich auch über eine Erste-Hilfe-Ausbildung.

Tourenpläne und Schwerpunktaktionen

Die Tourenpläne werden von den Teamleitern immer für einen Monat im voraus erstellt. Grundlage für die flexiblen Tourerstellung sind die Auswertungen aus dem Beschwerdemanagement sowie Mitteilungen der Kundendienstzentren. Zudem werden die OrdnungsberaterInnen auch anlassbezogen zum Einsatz kommen. Darüber hinaus werden auch in Zukunft verstärkt Schwerpunktaktionen - zum Teil auch gemeinsam mit anderen Dienststellen (bspw. den WasteWatchern) - durchgeführt. Die OrdnungsberaterInnen sind von 6 bis 21.30 Uhr unterwegs.

rk-Fotoservice:

(Schluss) csi

Rückfragehinweis für Medien:

(RK vom 22.04.2010)