Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 26.02.2010:
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Wiener Gemeinderat (8)

Wien (RK). Die Dringliche betraf die laufende Ausstellung von Christoph Büchel, bei der auch ein Swingerclub in der Secession gastiert. GR Mag. Gerald Ebinger (FPÖ) kritisierte in seiner Begründung die Ausstellung insofern, als dafür öffentliche Gelder verwendet würden. Steuergelder müssten sorgfältig verwendet und ...

Wien (RK). Die Dringliche betraf die laufende Ausstellung von Christoph Büchel, bei der auch ein Swingerclub in der Secession gastiert.

GR Mag. Gerald Ebinger (FPÖ) kritisierte in seiner Begründung die Ausstellung insofern, als dafür öffentliche Gelder verwendet würden. Steuergelder müssten sorgfältig verwendet und geförderte Projekte dementsprechend überprüft werden. Die Politik spiele bei der Subventionsvergabe eine wichtige Rolle. Angesichts "der vielen Sozialhilfe-EmpfängerInnen in Wien" verstehe er die Förderung von "Gruppensex" nicht. Er frage sich auch, ob alle Steuern entrichtet und alle nötigen Genehmigungen eingeholt wurden.

StR Dr. Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) hielt fest, dass es im Auge des Betrachters liege, was ein Skandal sei. Die Secession sei eine unabhängige Einrichtung und im Jahr 2010 seien "noch keine Förderungen geflossen". Kunst sei in Wien eben nicht genehmigungspflichtig. Im Gegenteil, die Stadt sei offen und liberal. Es sei Teil des Kunstkonzepts öffentlich zu irritieren. Der echte Skandal sei die Vernichtung von Steuergeld im Fall Hypo- Alpe-Adria. Das Secessions-Projekt sei wirtschaftlich unabhängig.

GR Mag. Wolfgang Jung (FPÖ) hielt fest, dass sich alle Medien gegen das Projekt gerichtet hätten. Die Kunstaktion in der Secession "stinke". Die ÖVP "eiere" bei dem Thema herum und könne sich nicht festlegen. Es sei eine Provokation gegen die Bürger solch ein Projekt zu fördern. Ein Swinger-Club hätte nichts mit Kunst zu tun, unterstrich Jung. Insgesamt würde die Stadt "Millionen aus dem Fenster schmeißen".

GR Marco Schreuder (Grüne) fand die Diskussion "lustig". Nun sei auch der Gemeinderat Teil des Kunstwerkes. Er kritisierte seinen Vorredner heftig, da dieser nicht entscheiden dürfe, was Kunst sei und was nicht. Mit der Doppelmoral der FPÖ komme man nicht weiter. Kunst müsse thematisieren dürfen. Sexualität "ist und war immer ein wichtiges Thema in der Kunst", so Schreuder. (Forts.) cwk/bom

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(RK vom 26.02.2010)