Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 11.01.2010:
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Kritik an Aktionstag privater Gesundheits- und Sozialbediensteter

Wien (RK). "Natürlich mische ich mich in arbeitsrechtliche Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft und den Arbeitgebern nicht ein", schickt der Wiener Pflegeanwalt Konrad Brustbauer voraus, "aber ich habe kein Verständnis dafür, wenn pflege- und betreuungsbedürftige Menschen an diesem Tag womöglich ohne Versorgung ...

Wien (RK). "Natürlich mische ich mich in arbeitsrechtliche Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft und den Arbeitgebern nicht ein", schickt der Wiener Pflegeanwalt Konrad Brustbauer voraus, "aber ich habe kein Verständnis dafür, wenn pflege- und betreuungsbedürftige Menschen an diesem Tag womöglich ohne Versorgung ausharren müssen."

Der Wiener Pflege- und PatientInnenanwalt bringt damit auf den Punkt, was Sache ist: "Weil sich Gewerkschaft, Dienstgeber und Fördereinrichtungen nicht über die Kollektivvertragslöhne einigen können, wird der Streit einfach auf dem Rücken jener ausgetragen, die auf pflegerische Leistungen und Betreuungsleistungen angewiesen sind."

Versorgung nur in "dringenden Fällen" oder "Notfällen" geht am Bedarf vorbei

"Es geht bei den Betroffenen nicht um medizinische Akut- oder Notfälle, sondern ganz einfach um Menschen, die zur Bewältigung Ihres Alltages zu Hause auf fremde Hilfe und Pflege angewiesen sind", gibt Brustbauer zu bedenken. Was nun ein dringender Fall oder ein Notfall sei, in dem trotz des Aktionstages eine Versorgung zugesagt wird, könne daher nicht so einfach definiert werden. "Besonders alleinstehende und auf Hilfe angewiesene, meist alte Menschen verlassen sich darauf, dass die Hilfeleistung in den vereinbarten und regelmäßigen Abständen erbracht wird und zahlen dafür auch Kostenbeiträge. Sie haben ein Recht auf diese Hilfe, die nicht einfach für einen Tag ausbleiben kann", äußert der Wiener Pflege- und Patientinnenanwalt seinen Unmut über den geplanten Aktionstag.

Brustbauer erwartet rasche Lösungen am Verhandlungstisch statt weiterer Aktionen am Rücken der PatientInnen

Sowohl von den Organisationen, die die sozialpflegerischen Dienste in Wien durchführen, als auch von den Fördereinrichtungen und von der Arbeitnehmervertretung erwartet sich der Wiener Pflege- und PatientInnenanwalt, dass Sie rasch zu einer für alle Seiten und vor allem auch für die PatientInnen tragbaren Lösung kommen. "Ich hoffe auch sehr, dass alle PatientInnen, die am Aktionstag nicht im gewohnten Umfang versorgt werden, zumindest im Voraus informiert werden und auch eine Notfallnummer ihrer Hilfsorganisation erhalten, an die sie sich bei Bedarf wenden können.", schließt Brustbauer. (Schluss) neu

Rückfragehinweis für Medien:

  • Gerhard Neustifter
    Leiter der Stabsstelle Administration, Presse
    Wiener Pflege-, Patientinnen-
    und Patientenanwaltschaft
    Telefon: 01 5871204-82991
    Mobil: 0676 8118 82991
    E-Mail: gerhard.neustifter@wien.gv.at
    www.patientenanwalt.wien.at/

(RK vom 11.01.2010)