Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 16.12.2009:
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Sima: "Wien ist für den Winter bestens gerüstet"

Wien (RK). Temperaturmässig hat der Winter nun Wien fest im Griff, mit dem heutigen Schneefall ist auch der Winterdienst der MA 48 bereits im Einsatz: 800 Straßenreiniger, 95 kleine Fahrzeuge und 79 große stehen bereit. "Die MA 48 hat die Planungen und Vorbereitungen für den Ernstfall natürlich längst erledigt", ...

Wien (RK). Temperaturmässig hat der Winter nun Wien fest im Griff, mit dem heutigen Schneefall ist auch der Winterdienst der MA 48 bereits im Einsatz: 800 Straßenreiniger, 95 kleine Fahrzeuge und 79 große stehen bereit.

"Die MA 48 hat die Planungen und Vorbereitungen für den Ernstfall natürlich längst erledigt", betont Umweltstadträtin Ulli Sima bei der heutigen Winterdienst-Pressekonferenz im Rathaus. "Aufbauend auf unsere langjährige Erfahrung wurde das Winterdienst-Konzept weiter verfeinert und der Einsatz moderner Technologien weiter voran getrieben. Wien ist für den winterlichen Ernstfall jedenfalls bestens gerüstet."

Rund 1.400 MitarbeiterInnen der MA 48 stehen für den Winterdienst 2009/2010 bereit, im Einsatzfall werden erfahrungsgemäß zusätzlich bis zu 400 Streuarbeiter zur Unterstützung bei der Betreuung der Straßenübergänge aufgenommen. Sie alle stehen bereit, um Wiens Straßen von Schnee und Eis zu befreien und die Sicherheit der Wienerinnen und Wiener zu gewährleisten.

Moderne Umwelttechnologie im Kampf gegen Schnee und Eis

Seit Jahren setzt die MA 48 im Kampf gegen Schnee und Eis auf eine optimierte Feuchtsalz-Technologie. Sima: "Diese Technologie hat sich in den vergangenen Jahren bestens bewährt und reduzierte die erforderlichen Salz- und Splittmengen deutlich. Das schont Boden, Pflanzen und Grundwasser und reduziert auch die Feinstaubbelastung. "Mit der Winterdienstverordnung haben wir einen tragfähigen Kompromiss zwischen der Sicherheit für Fußgänger und Autofahrer einerseits und dem nachhaltigen Schutz der Umwelt andererseits gefunden", erläutert Sima. Auch bei den privaten Kontrahenten wurde die Umstellung auf moderne Feuchtsalztechnologie weiter fortgesetzt, zusätzliche 31 Fahrzeuge mit Feuchtsalztechnologie anstatt Streuanhänger stehen im heurigen Winter zur Verfügung. Von den 134 eingesetzten privaten Fahrzeugen verfügen nun schon 118 über die neue Technologie.

Weniger Splitt auf Wiens Straßen

Dass die Bemühungen um eine Reduktion des Streuguts auf Wiens Straßen durch den Einsatz der Feuchtsalz-Technologie erfolgreich war, zeigt folgender Vergleich: Im Winter 2002/03 streute die MA 48 fast 27.000 Tonnen, im letzten Winter waren es 4.398 Tonnen, im milden Winter 06/07 waren es nur knapp über 1.300 Tonnen.

WasteWatcher kontrollieren Gehsteigbetreuung und Einkehrverpflichtung

Eigens geschulte Waste Watcher achten bei Schnee und Glatteis darauf, ob die Gehsteige entsprechend der Straßenverkehrsordnung § 93 geräumt und gestreut wurden. Falls das nicht der Fall ist, können sie eine Gehsteigbetreuung auf Kosten des eigentlich Zuständigen veranlassen und auch eine Anzeige erteilen. Für die Einhaltung der Straßenverkehrsordnung ist an sich die Polizei zuständig.

Zur Reduktion der Staub-Belastung sieht die geltende Wiener Winterdienst-Verordnung ein rasches Einkehren des Streusplitts dann vor, wenn er für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer nicht mehr erforderlich ist.

Für das Räumen der Gehsteige bzw. für das Entfernen des Splitts bei anhaltenden Schönwetterperioden sind die Anrainer bzw. die von ihnen beauftragten Firmen zuständig. Wer dieser Verpflichtung nicht nachkommt, begeht gemäß § 10 Winterdienstverordnung 2003 eine mit Strafe bedrohte Verwaltungsübertretung. Kontrolliert wird dies von den WasteWatchern der MA 48. In der Saison 08/09 wurde bei diesbezüglichen Verstößen 103 Anzeigen an die zuständigen magistratischen Bezirksämter weitergeleitet.

Aber auch das Kehren von Streusplitt vom Gehsteig auf die Straße ist verboten und kann durch die WasteWatcher als Verunreinigung geahndet werden. Die Entsorgung ist durch den jeweiligen Liegenschaftseigentümer sicherzustellen. Es ist darauf zu achten, dass bei Verträgen mit Winterbetreuungsfirmen, das notwendige Einkehren und die Entsorgung des Streusplitts entsprechend der Verordnung im Vertrag enthalten ist.

Die 48er selbst hat 80 Kehrmaschinen und -geräte für das Einkehren auf der Straße. Durch den Einsatz von Sole (statt Wasser) bei 66 Kehrmaschinen oder- geräten zum Befeuchten der Fahrbahn, kann teilweise das Einkehren selbst bei leichten Minusgraden erfolgen.

Menschen und Maschinen auf 2.800 Kilometer

Das Straßennetz, das die MA 48 im Winterdienst zu betreuen hat, ist 2.800 Kilometer lang, die zu betreuende Fahrbahnfläche beträgt rund 23 Millionen Quadratmeter. Rund 1.400 KämpferInnen gegen Eis und Schnee können in Spitzenzeiten mobilisiert werden.

Weiters stehen 384 Streufahrzeuge zur Verfügung, die die Streu- und Räumpläne betreuen. Davon stellt 79 Fahrzeuge der Fuhrpark der MA 48 welcher rd. um die Uhr einsatzbereit ist. 134 Streufahrzeuge kommen von den privaten Firmen welche von der MA 48 beauftragt sind im Einsatzfall und nach Alarmierung durch die Einsatzleitung die Räum- und Streufahrten durchzuführen. Die Straßenreinigung stellt dazu noch für die Betreuung von Nebenstraßen und zugeteilter Radwege 171 Klein LKW s und Traktore.

Selbstverständlich stehen für alle Plankategorien zusätzlich Reservefahrzeuge zur Verfügung, so dass bei Ausfall von Streufahrzeugen die Straßenzüge weiter betreut werden können. Auch 23 Kleinlader können zum zusammenschieben des Schnees von der Straßenreinigung eingesetzt werden.

Mit privaten Schneeräumfirmen wurden Verträge zwecks Betreuung von rund 450.000 Laufmetern Gehsteigen, Stiegen und kombinierten Geh- und Radwegen für welche die MA 48 Verantwortung trägt, abgeschlossen.

Die Abfolge der Betreuung der einzelnen Straßenzüge erfolgt nach einem genauen Plan, der jährlich überarbeitet wird. Jede/r MitarbeiterIn weiß also ganz genau, was wann zu tun ist. Die Pläne sind nach Prioritäten und in Abstimmung mit den Wiener Linien erstellt worden. Auch Hinweise der Polizei und der Autofahrerklubs werden in die Winterdienstplanung einbezogen.

Wetterprognosen für optimale Einsatzplanung

Zur optimalen Einsatzplanung sind möglichst exakte Wettervorhersagen nötig: In der Einsatzzentrale der MA 48 gehen mindestens fünf Mal täglich die aktuellen Daten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik und des Flugwetterservices der Austro Control ein. Darüber hinaus bezieht die 48er Wetterinformationen des Wetterradars/Eumetsat. Die 10 Glättewarnanlagen der MA 48 runden das Bild zusätzlich ab. Den Winterdienstleitern der MA 48 steht damit eine umfassende Datenbasis zur Verfügung, auf deren Grundlage sie die Einsätze exakt vorausplanen können.

Eine bildliche Darstellung der Wetterentwicklung wird der Einsatzzentrale der MA 48 über ein Wetterprognosemodell der Uni Wien zur Verfügung gestellt, das als Ergänzung für die Prognosen der Hohen Warte dient.

Am Standort Wien 21., Brünnerstraße wurde bei einer Glatteiswarnstation eine Wetterkamera versuchsmäßig angeschlossen, die Bilder von der aktuellen Wetter- und der Verkehrssituation in den Funkraum der MA 48 liefert.

Optimale Logistik bei Streumitteln - sechs neue Auftaumittelsilos

Bei der Lagerhaltung von Salz und Splitt geht die MA 48 auf Nummer Sicher. "Im schneereichen Winter 2005/06 gab es in ganz Österreich Lieferengpässe bei Streusalz", erinnert 48er-Chef Thon, "fix zugesagte Lieferungen konnten zum Teil nicht eingehalten werden." Die MA 48 hatte zwar auch damals genügend Streumittel auf Lager, die Kapazitäten wurden seither aber weiter ausgebaut.

Zum Nachladen können die Winterdienstfahrzeuge 15 dezentral über die Stadt verteilte Lagerplätze anfahren, auf denen 38 Silos für Auftaumittel zur Verfügung stehen. Zusätzlich stehen zwei Lagerhallen sowie der Wiener Hafen mit entsprechenden Lagerkapazitäten zur Verfügung. (Schluss)

Rückfragehinweis für Medien:

(RK vom 16.12.2009)