Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 11.12.2009:
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Wiener Frauenpreis 2009 an Margit Schratzenstaller und Eva Geber

Wiener Frauenpreis 2009 an Margit Schratzenstaller und Eva Geber

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Wien (RK). Zum 8. Mal wurde Donnerstag Abend der Wiener Frauenpreis im Rathaus verliehen. Für "Besondere Leistungen im Bereich Sozial- und Wirtschaftswissenschaften" wurde Dr.in Margit Schratzenstaller, Referentin für öffentliche Finanzen, Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO ausgezeichnet. Eva Geber erhielt den Preis ...

Wien (RK). Zum 8. Mal wurde Donnerstag Abend der Wiener Frauenpreis im Rathaus verliehen. Für "Besondere Leistungen im Bereich Sozial- und Wirtschaftswissenschaften" wurde Dr.in Margit Schratzenstaller, Referentin für öffentliche Finanzen, Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO ausgezeichnet. Eva Geber erhielt den Preis in der Kategorie "Herausragende Leistungen im feministischen Diskurs". Sie ist Autorin und Mitherausgeberin der AUF-Eine Frauenzeitschrift. "Als Frauenstadträtin setze ich mich für ein sicheres, unabhängiges und selbstbestimmtes Leben aller Wienerinnen ein. Mit dem Wiener Frauenpreis möchte ich herausragende Leistungen von Frauen ins Rampenlicht rücken, die durch ihre Tätigkeit dem Gleichstellungsgedanken Rechnung tragen und damit auch eine wichtige gesellschaftliche Vorbildfunktion übernehmen", unterstrich Frauenstadträtin Sandra Frauenberger in ihren Eröffnungsworten. Die Preisträgerinnen wurden von einer Dreier-Jury bestehend aus den Journalistinnen Mag.a Brigitte Handlos (ORF), Mag.a Eva Linsinger (profil) und Dr.in Tessa Prager (NEWS) vorgeschlagen.****

Die Preisträgerinnen 2009 - Die Begründungen der Jury

"Dr.in Margit Schratzenstaller ist DIE Steuer-und Budgetexpertin Österreichs, war Vizechefin des Wirtschafts- forschungsinstituts WIFO und ist Vorbild in einem Sektor, in dem Frauen nach wie vor dünn gesät sind. Frau Schratzenstaller bringt unangenehme ökonomische Wahrheiten auf den Punkt und beweist darin Weitblick und Mut. In Genderfragen vertritt Frau Schratzenstaller einen klaren, ökonomisch sinnvollen und sozial ausgewogenen Standpunkt, der Frauen UND Familien unterstützt. Frau Schratzenstaller sagt unerschrocken, was sie denkt und bezieht sich damit immer auf solide Grundlagen. Sie bleibt dabei sachlich, auch wenn sie politisch ins Kreuzfeuer der Kritik genommen wird", heißt es in der Begründung der Jury.

"Eva Geber ist Autorin, Essayistin, Rezensentin, seit mehr als 30 Jahren in der Autonomen Frauenbewegung aktiv und fast ebenso lange Mitherausgeberin der feministischen Zeitschrift AUF. Frau Geber hat sich in all den Jahren unermüdlich um die Anerkennung von Frauen und um das Sichtbarmachen ihres Wirkens bemüht. Die Zeitschrift AUF ist seit ihrer Gründung 1974 eine wichtige Plattform des feministischen Diskurses, unabhängig von Parteien und Organisationen - und die Herausgeberinnen und Mitarbeiterinnen arbeiten unbezahlt und in ihrer Freizeit. Für sie, sagte Frau Geber einmal, sei die AUF 'nicht Arbeit, sondern eine persönliche Notwendigkeit'", begründen die Jurorinnen die Wahl Eva Gebers.

Frauenberger: "Es geht darum, gesellschaftliche Vorbilder zu schaffen."

Der Wiener Frauenpreis sei so wichtig, weil er herausragende Leistungen von Frauen sichtbar macht - "Leistungen, die - so großartig sie auch sind - sonst vielleicht nicht so wahrgenommen werden würden", unterstrich Sandra Frauenberger. Ihr gehe es als Frauenstadträtin auch darum, gesellschaftliche Vorbilder zu zeigen.

Frauenberger weiter: "Feministische Arbeit darf nicht untergehen. Viele Frauen wirken in der Öffentlichkeit und sind wichtige Vorbilder, aber ganz besonders wichtig sind all jene, die den Mut und die Kraft nicht verlieren, weiterzukämpfen. Frauenarbeit ist mühselig und die großen Erfolge sind selten zu verzeichnen. Wir alle dürfen nicht aufgeben und Rückschläge oder Stillstand niemals hinnehmen!"

Die bisherigen Frauenpreisträgerinnen

  • 2002
    Elfriede Hammerl, Publizistin
    "Langjährige, herausragende publizistische Leistung"
    Dr.in Andrea Wukovits, Anwältin
    "Recht und Justiz"
  • 2003
    Dr.in Ingrid Nikolay-Leitner, Gleichbehandlungsanwältin
    "Herausragende Arbeit im Sinne von Gleichstellung"
    Dr.in Johanna Rachinger, Direktorin der Nationalbibliothek
    "Würdigung ihres persönlichen Engagements für betriebliche
    Frauenförderung"
  • 2004
    Dr.in Helene Klaar, Rechtsanwältin
    "Besondere Verdienste um Frauen im Scheidungsfall"
    Emmy Werner, ehemalige Direktorin des Wiener Volkstheaters
    "Verdienste um Kunst und Kultur"
  • 2005
    Univ.Prof.in Sieglinde Rosenberger, Politikwissenschafterin
    "Anerkennung für besondere Forschungsleistungen im Bereich
    Frauen und Politik"
    Mag.a Heidi Schrodt, Direktorin Gymnasium Rahlgasse
    "Anerkennung für besondere Leistungen bei der Förderung von
    Mädchen im Bildungsbereich"
  • 2006
    Mag.a Brigitte Ederer, Generaldirektorin Siemens Österreich
    "Besondere Leistungen im Bereich Wirtschaft und Management"
    Prof.in Ruth Wodak
    "Besondere Leistungen im Bereich Forschung und Wissenschaft"
  • 2007
    Tamar Citak, Vorsitzende des Vereins Orient Express
    "Gewaltschutz"
    Univ. Prof.in Renée Schröder, Leiterin der Abteilung für
    Biochemie, Max F. Perutz Labor, Universität Wien.
    "Untypische Frauenberufe"
  • 2008
    Prof.in Ruth Klüger Professor of German emerita,
    Schriftstellerin
    "Gedenkjahr 1938"
    Mag.a Zeynep Elibol, Direktorin Islamische Fachschule für
    Soziale Bildung
    "Bildung"
    Prof.in Johanna Dohnal, Bundesministerin a.D.
    Ehrenpreis "Lebenswerk"

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Rückfragehinweis für Medien:

(RK vom 11.12.2009)