Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 11.12.2009:
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Wiener Festwochen 2010 liefern "lange Theaterabende"

Wien (RK). Knapp 50 Produktionen aus 21 Ländern zeigen die Wiener Festwochen kommendes Jahr zwischen dem 14. Mai und 20. Juni. Festspiel-Leiter Luc Bondy selbst, der am Freitag zur Programmvorschau einlud, zeichnet für zwei Produktionen verantwortlich : Die Inszenierung von "Sweet Nothings" von David Harrower, ...

Wien (RK). Knapp 50 Produktionen aus 21 Ländern zeigen die Wiener Festwochen kommendes Jahr zwischen dem 14. Mai und 20. Juni. Festspiel-Leiter Luc Bondy selbst, der am Freitag zur Programmvorschau einlud, zeichnet für zwei Produktionen verantwortlich : Die Inszenierung von "Sweet Nothings" von David Harrower, angelehnt an Arthur Schnitzlers Klassiker "Liebelei", sowie an der Burg für Euripides "Helena", in einer Übersetzung von Peter Handke. Das reiche Schauspielprogramm in Verantwortung von Stefanie Carp dürfe teilweise als künstlerisches Argumentarium gegen den "Marktfundamentalismus" gelesen werden, so Carp. Die Schiene ist deswegen auch unter den Titel "Alles anders?" gestellt.

Hervorstechend, alleine ob ihrer Dauer, werden vor allem zwei Produktionen sein: Peter Stein dramatisiert in einem 12-stündigen Schauspiel-Marathon Dostojewskis "Die Dämonen", für neun Stunden ist die Aufführung des Epos "Lipsynch" von Robert Lepage anberaumt. Kaum weniger lange, nämlich für sieben Stunden, ist die Produktion "Factory 2" von Krystian Lupas angesetzt, in der zwei Tage von Andy Warhols berühmter Factory auf die Bühne gebracht werden. Weitere bemerkenswerte Produktionen werden das Stationentheater "Hass" sein, eine Dramatisierung des französischen Films "La Haine", wie auch die Österreich-Premiere von Elfriede Jelineks "Rechnitz (der Würgeengel)", das an ein Massaker jüdisch-ungarischer Zwangsarbeiter im März 1945 an der öterreichisch-ungarischen Grenze erinnert. Einen grotesk- unheimlichen Ausflug in das Moskau der Gegenwart liefert "Ljod. Das Eis" ab, in dem es um eine mordende "Bruderschaft des Lichts" geht, ironischer wird es bei der estischen Produktion "Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt" von Tiit Ojasoo und Ene-Liis Semper zugehen, in der es um Kunstschaffen bei knappem Budget und Patriotismus-Empfehlungen von Seiten des hiesigen Kulturministeriums geht.

Musikschiene widmet sich Alban Berg

Das Musikprogramm der Festwochen widmet sich dem Werk Alban Bergs (1885-1935), der kommendes Jahr seinen 75. Todestag und 125. Geburtstag feiert. Bergs Opern "Wozzek" und "Lulu" werden im Theater an der Wien zu hören sein, darüber hinaus wird auch eine Konzertschiene angeboten. Das speziell für jüngeres Festwochen- Publikum angelegte Programm "Into the city" bietet unter anderem eine Street Academy an, wie auch einen Liederabend der Wiener Sängerknaben im Gemeindebau-Areal Am Schöpfwerk.

Die insgesamt 196 Vorstellungen finden kommendes Jahr an 19 Orten statt. Die Festwochen-Eröffnung wird klassisch am 14. Mai am Rathausplatz über die Bühne gehen, diesmal mit dabei sind auch das Völkerkundemuseum, der Naschmarkt, der Yppenplatz und der Urban- Loritz-Platz. Schriftlich können Karten ab sofort bestellt werden (E-mail: kartenbuero@festwochen.at ), online gibt es die Tickets ab 28. Jänner, der Kartenverkauf in Halle E+G im Museumsquartier bzw. in der Lehárgasse 3a in Mariahilf startet mit 24. April 2010. Infos unter: www.festwochen.at; Telefon-Info: 589 22 22 (Schluss) hch

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  • Wiener Festwochen
    Dr. Maria Awecker
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(RK vom 11.12.2009)