Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 17.11.2009:
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Häupl/Wehsely präsentieren große SeniorInnenumfrage in Wien

Wien (RK). Neun von zehn älteren WienerInnen sind mit ihrem Leben punkto Eigenständigkeit im Alltag und ihrem Wohlbefinden zufrieden. Gleichzeitig fühlt sich rund die Hälfte der SeniorInnen jünger, als sie tatsächlich sind, so eine Studie des IFES- Instituts. "Diese hohe Zufriedenheit der SeniorInnen spiegelt die ...

Wien (RK). Neun von zehn älteren WienerInnen sind mit ihrem Leben punkto Eigenständigkeit im Alltag und ihrem Wohlbefinden zufrieden. Gleichzeitig fühlt sich rund die Hälfte der SeniorInnen jünger, als sie tatsächlich sind, so eine Studie des IFES- Instituts. "Diese hohe Zufriedenheit der SeniorInnen spiegelt die Lebensqualität in Wien wieder", erklärten Bürgermeister Dr. Michael Häupl und Gesundheits- und Sozialstadträtin Mag.a Sonja Wehsely unisono im Rahmen einer Pressekonferenz heute, Dienstag. "Die Stadt Wien unternimmt große Anstrengungen, um SeniorInnen durch soziale Sicherheit gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Damit Wien eine Stadt bleibt, in der sie sich wohl fühlen", so Wehsely.****

Älter werden in Wien: Das wollen die WienerInnen

Im Rahmen einer von IFES durchgeführten Studie wurden 1.000 WienerInnen im Alter von 55 Jahren und darüber befragt. 69 Prozent wollen demnach auch bei Pflegebedürftigkeit weiter zuhause wohnen und von einem Familienmitglied betreut werden. Mit 68 Prozent ähnlich hoch ist die Zustimmung zu professioneller Betreuung mehrmals am Tag in den eigenen vier Wänden. Professionelle Rund- um-die-Uhr-Betreuung zu Hause wünschen sich 62 Prozent der Befragten.

In den Wiener Pflegewohnhäusern hat sich im Vergleich zu früher die Situation verbessert, sagen 77 Prozent der Befragten. Attraktiver werden Pflegewohnhäuser für SeniorInnen, wenn es Einzelzimmer mit Bad oder WC gibt, das beeinflusst die Einstellung von 82 Prozent positiv. Ebenso beeinflussen ein Garten, ein geringer Kostenaufwand und eine Ärztin/ ein Arzt, die/der 24 Stunden anwesend ist, die Einstellung der WienerInnen zu Pflegewohnhäusern positiv.

84 Prozent der Wiener SeniorInnen fühlen sich nicht oder weniger einsam. Rund drei Viertel pflegen mindestens ein Mal in der Woche ihre sozialen Kontakte. Umgekehrt fühlen sich 16 Prozent eher bzw. ganz und gar einsam. Hier ist der Anteil der Frauen höher als jener der Männer, gleichzeitig findet sich unter dieser Gruppe auch ein höherer MigrantInnenanteil.

Älter werden in Wien: Das macht die Stadt

Sicherheit für SeniorInnen heißt, auch im Pflegefall abgesichert zu sein. Die Stadt Wien nimmt die Anliegen der älteren WienerInnen ernst und setzt Maßnahmen, um SeniorInnen mit passenden Angeboten zu unterstützen. Damit werden die ambulanten und mobilen Dienste weiter ausgebaut, um mehr älteren BürgerInnen Betreuung in den eigenen vier Wänden anbieten zu können. So wurden etwa bei der Hauskrankenpflege 2004 noch rund 4.500 Menschen betreut, ist die Zahl bis 2008 um etwa zwei Drittel auf knapp 7.500 angestiegen. Die Entwicklung der Leistungsstunden zeigt ein ähnliches Bild: 2004 wurden für die Hauskrankenpflege über 600.000 Stunden aufgewandt, 2008 nahezu das Doppelte. Die Zahl der WienerInnen, die Heimhilfe in Anspruch nehmen, hat im gleichen Zeitraum um 10 Prozent zugenommen, eine Steigerung um rund 180.000 Heimhilfestunden. Insgesamt können so rund 50.000 SeniorInnen in Wien in ihrer Wohnung betreut werden.

Im Rahmen der Neubauoffensive von neun Pflegewohnhäusern, setzt die Stadt Wien auf Wohnlichkeit. Es werden überwiegend Ein- und Zweibettzimmer mit Bad und WC errichtet. Dazu verfügt jedes Zimmer über eine barrierefrei zugängliche Loggia. Bei jedem Neubau wird auch ein Garten mitgeplant, für an Demenz erkrankte Menschen wird er in einer so genannten Demenzschleife angeordnet.

Um die Mobilität und die gesellschaftliche Teilhabe von SeniorInnen zu fördern, setzt die Stadt mehrere Angebote. Es gibt 172 Pensionistenklubs und Seniorentreffs mit über 18.000 regelmäßigen BesucherInnen. Darüber hinaus bietet das Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser ein umfangreiches Ausflugs- und Kulturprogramm an. Für SeniorInnen, die zuhause wohnen und körperlich nicht mehr mobil sind, gibt es den Freizeitfahrtendienst. Allein 2008 haben rund 7.600 Menschen den Freizeitfahrtendienst für über 393.000 Fahrten genutzt.

Mehr Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Leistungen für SeniorInnen

Der Fonds Soziales Wien (FSW) ist die Dienstleistungsdrehscheibe der Stadt für SeniorInnen. Der FSW hat Förderrichtlinien entwickelt. Sie waren die Basis für den Umstieg von Leistungsverträgen zu neuen Vereinbarungen mit den leistungserbringenden Organisationen im Jahr 2004. Damit bieten die Förderrichtlinien des FSW Finanzierungssicherheit für die Partnerorganisationen.

Im Zentrum steht das Casemanagement des FSW. Rund 300 MitarbeiterInnen sorgen für die, individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnittenen, sozialen Dienstleistungen für alle WienerInnen, die Hilfe, Unterstützung und die entsprechenden Leistungen brauchen. Gleichzeitig wird für die entsprechende Subjektförderung gesorgt. Einmalig in Österreich ist dabei der flächendeckende Einsatz in ganz Wien.

Als Schlussstein der Umsetzung der Strukturreform des Wiener Sozialwesens hat der FSW gemeinsam mit MitarbeiterInnen des Magistrats und externen Partnern eine völlig neue Form der Kostenbeitragsvorschreibung entwickelt. Hintergrund ist das Ziel, die KundInnenfreundlichkeit des Unternehmens weiter zu verstärken. In Zukunft erhalten alle vom FSW geförderten LeistungsbezieherInnen eine klare Aufschlüsselung des Umfangs der Leistungen in Bezug zum Stundensatz und natürlich den daraus resultierenden tatsächlichen Kostenbeitrag sowie eventuelle Rückstände oder Guthaben. FSW-Geschäftsführer Peter Hacker: "Nirgends gibt es im Sozialwesen soviel Transparenz über die Kosten, den Eigenanteil und den Zuschuss der Solidargemeinschaft der SteuerzahlerInnen."

Die Vorteile der neuen Kostenbeitragsvorschreibung für die KundInnen des FSW sind, dass diese auf einen Blick sehen können, welche Leistungen erbracht wurden. Sie können genau kontrollieren, ob die Vorschreibungsbestandteile stimmen. Dazu kann ebenfalls leicht festgestellt werden, ob in der Vorschreibung die richtigen Berechnungsgrundlagen - z.B. Einkommen, Pflegegeldstufe - herangezogen werden. Ab sofort werden jeden Monat mehr als 40.000 Kostenbeitragsvorschreibungen in der neuen, transparenten Form erstellt. Zum besseren Verständnis erhalten die KundInnen dieser Tage eine ausführliche, aber leicht verständliche Broschüre, die sie durch das - am Anfang ungewohnte - Formular führt. Außerdem stehen ab sofort eine kostenlose Hotline unter 01/4000 66 800 oder 0505 379 66 800 sowie die Website www.fsw.at/kostenbeitrag für Fragen zur Kostenbeitragsvorschreibung zur Verfügung.

Insgesamt fördert und vermittelt der FSW Betreuungsleistungen für rund 80.000 KundInnen, davon rund 50.000 SeniorInnen, über 100 Trägerorganisationen, die an fast 800 Standorten mehr als 20.000 MitarbeiterInnen beschäftigen. (Schluss) baj

Rückfragehinweis für Medien:

  • Johann Baumgartner
    Mediensprecher StRin Mag.a Sonja Wehsely
    Telefon: 01 4000-81238
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    E-Mail: johann.baumgartner@wien.gv.at

(RK vom 17.11.2009)