Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 16.10.2009:
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Sima: Biosphärenpark als Grüne Lunge Wiens vor der Haustüre

Sima: Biosphärenpark als Grüne Lunge Wiens vor der Haustüre

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Wien (RK). "Wohl einzigartig für eine Millionenstadt hat Wien einen eigenen Biosphärenpark innerhalb der Stadtgrenzen. Wir wollen den Wienerinnen und Wienern die Vorzüge und Chancen eines Biosphärenparks mit einer Infooffensive noch näher bringen", kündigt Umweltstadträtin Ulli Sima an. Rund 75.000 Wienerinnen und ...

Wien (RK). "Wohl einzigartig für eine Millionenstadt hat Wien einen eigenen Biosphärenpark innerhalb der Stadtgrenzen. Wir wollen den Wienerinnen und Wienern die Vorzüge und Chancen eines Biosphärenparks mit einer Infooffensive noch näher bringen", kündigt Umweltstadträtin Ulli Sima an. Rund 75.000 Wienerinnen und Wiener wohnen im Biosphärenpark Wienerwald. Der Wiener Teil umfasst ganze 9.957 ha - somit 9,4 % - des gesamten Biosphärenparks Wienerwald, er erstreckt sich über bestehende Natur- und Landschaftsschutzgebiete sowie besiedelte Gebiete in sieben Wiener Bezirken (13., 14., 16., 17., 18., 19. und 23.). Mit witzigen Sujets soll den Wienerinnen und Wiener der Biosphärenpark, der "Urwald" vor der Haustüre, in den kommenden Wochen stärker vermittelt werden. Die Sujets können auch als Poster bestellt werden.****

"Das Modell eines Biosphärenparks ist die beste Möglichkeit, Schutzziele mit Nutzungsansprüchen harmonisch zu verbinden", so Sima. Die Stadt Wien will alle Bevölkerungsschichten und die Bezirke künftig noch mehr einbinden und von der Idee des Biosphärenparks begeistern. So gibt es bereits eine Vielzahl von Infoveranstaltungen, auch spezielle Angebote und Programme für Kinder und Jugendliche. So hat etwa die Waldschule Ottakring einen Schwerpunkt auf den Biosphärenpark Wienerwald gelegt.

Zentrales Ziel ist der Erhalt der biologischen Vielfalt und die nachhaltige Nutzung des Natur- und Kulturraums. Biosphärenparks schützen Gebiete, die durch Natur- und Kulturlandschaften geprägt sind und den Menschen der Umgebung die nötigen Rahmenbedingungen für ein ressourcenschonendes und nachhaltiges Wirtschaften geben. Dem Naturschutz kommt dabei die gleiche Bedeutung zu wie der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der Region sowie dem Erhalt kultureller Werte. Das Schutzprogramm für Biosphärenparks wurde 1976 von der UNESCO gestartet. Nach diesem Programm müssen sie neben der Schutzfunktion auch Entwicklungsfunktion und Forschungsfunktion erfüllen.

Freizeitangebote erweitern, Chance für regionale Produkte

Auch das Freizeitangebot im Wienerwald wird ständig erweitert. Die Wienerinnen und Wiener sind eingeladen, öffentlich zu den schönsten Punkten im Biosphärenpark zu wandern und die Natur zu genießen. Auch über das Programm der "Ländlichen Entwicklung" werden zahlreiche Projekte in diesem Bereich gefördert. "Es geht darum, gemeinsam mit den BewohnerInnen im Biosphärenpark weiterhin an Lösungen für die großen Herausforderungen der Zukunft zu arbeiten. Der Bogen spannt sich vom Klimaschutz, über Mobilität, Raumnutzung, Entwicklungen im ländlichen und im urbanen Raum bis hin zur Förderung von Innovation und Zukunftstechnologien sowie Bewusstseinsbildung für nachhaltiges Handeln", so Sima. Der Biosphärenpark bietet laut Sima auch ganz neue Chancen für die gesamte Region, beispielsweise auch im sanften Tourismus oder bei der Vermarktung regionaler Produkte. Aktuelles Beispiel ist der Biosphärenpark Wein, der kürzlich bereits zum 3. Mal gekürt wurde.

Einteilung in Kernzone, Pflegezone und Entwicklungszone

Im Gegensatz zum Nationalpark ist in einem von der UNESCO definierten Biosphärenpark die wirtschaftliche Nutzung des Waldes nicht ausgeschlossen, sondern außerhalb der Kernzone eine ressourcenschonende und nachhaltige Nutzung erlaubt. Die Kernzonen - von Menschen unbeeinflusste Wälder - werden derzeit mit den Wiener Grundeigentümern verhandelt. Schon während der Planung der Kernzonen wurde ein Moratorium mit den Eigentümern abgeschlossen und die entgangene Nutzung finanziell entschädigt - in diesem Umfang österreichweit einmalig.

Als ein wesentliches Instrument für die Erfüllung der zentralen Funktionen eines Biosphärenparks (Schutz, nachhaltige Regionalentwicklung und Forschung) gibt die UNESCO die Ausweisung folgender Zonen vor:

Kernzonen: Forstwirtschaftliche Nutzung ist hier verboten. Hier kann sich die Natur weitgehend ohne Einfluss des Menschen entwickeln. Diese Flächen beschränken sich ausschließlich auf Waldflächen. Sie sind gegen entsprechende Entschädigung frei von forstwirtschaftlicher Nutzung. Sie betragen im gesamten Biosphärenpark Wienerwald 5.576 ha.

Pflegezonen: Hier steht der Schutz der Kulturlandschaft - vor allem die Erhaltung der Landwirtschaft - im Vordergrund. Sie dienen als Pufferbereiche um Kernzonen und zur Erhaltung der von landwirtschaftlicher Nutzung abhängigen Kulturlandschaft. Sie betragen im Biosphärenpark Wienerwald 19.840 ha.

Entwicklungszone: Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum der Bevölkerung mit dem Ziel, Ressourcen schonende Nutzungsweisen zu entwickeln, die den Ansprüchen von Mensch und Natur gleichermaßen gerecht werden. Sie betragen im Biosphärenpark Wienerwald 80.229 ha.

Infos zum Biosphärenpark Wienerwald auf www.bpww.at, Poster zu bestellen unter office@bpww.at

rk-Fotoservice:

(Schluss) vor

Rückfragehinweis für Medien:

(RK vom 16.10.2009)