Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 26.08.2009:
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Sachbuch: Theater an der Wien 40 Jahre lang Musicalspielstätte

Wien (RK). Seit Anfang des Jahres 2006 ist Wien mit dem Theater an der Wien um ein Opernhaus reicher - erst im Frühling dieses Jahres wurde Intendant Roland Geyer für seine innovative und erfolgreiche Führung des Hauses von Kulturstadtrat Mailath- Pokorny mit dem Silbernen Verdienstzeichen um das Land Wien ...

Wien (RK). Seit Anfang des Jahres 2006 ist Wien mit dem Theater an der Wien um ein Opernhaus reicher - erst im Frühling dieses Jahres wurde Intendant Roland Geyer für seine innovative und erfolgreiche Führung des Hauses von Kulturstadtrat Mailath- Pokorny mit dem Silbernen Verdienstzeichen um das Land Wien ausgezeichnet. Das im Jahre 1801 von Theatermacher Emanuel Schikaneder erbaute Haus stand von Anbeginn an im Zeichen der Oper, daran erinnert auch heute noch das sogenannte "Papageno-Tor" in der Millöckergasse, das als Eingang nur den feinen Leuten vorbehalten war. 40 Jahre lang - von 1965 bis 2005 - war das Theater an der Wien jedoch dominierende Spielstätte für die ursprünglich aus Amerika stammende Unterhaltungsform des Musicals: Höhepunkte, Direktoren, Produktionen - lebendige Erinnerungen an eine besonders glanzvolle Ära dieses Theaterhauses hat der Regisseur und langjährige Dramaturg der Vereinigten Bühnen Wien, Peter Back-Vega, in seiner literarischen Hommage "Theater an der Wien. 40 Jahre Musical" festgehalten. Das Buch ist im Amalthea Verlag erschienen.

Musical-Macher Rolf Kutschera Initiator für das Musical in Wien

Der Beginn der Ära Musical am Theater an der Wien ist vor allem mit einem Namen verbunden: Rolf Kutschera. Der aus Wien stammende Schauspieler und Regisseur wurde 1965 Direktor des Theaters an der Wien, kurz nachdem man bereits 1963 - noch unter Vorgänger Fritz Klingenbeck - mit "My Fair Lady" im Zuge eines Berliner Gastspieles einen überraschenden ersten Musical-Erfolg gelandet hatte. Kutschera bewies in den darauffolgenden Jahren eine gute Nase und etablierte das Musical in Wien. Entscheidende Neuerungen im laufenden Spielbetrieb waren die langen Spielserien (Long-Run-Produktionen), die Zusammenarbeit mit einem fixen Orchester unter der Leitung von Johannes Fehring und die Etablierung eines fixen Stammes an SchauspielerInnen und SängerInnen. Erste große Erfolge waren "Der Mann von La Mancha" (1968), Anatevka (1969) und wieder "My Fair Lady" (1969). Später erlebte das Theater an der Wien erstmals Uraufführungen wie "Helden, Helden" (1972) von Udo Jürgens und "Die Gräfin vom Naschmarkt" (1978). In seiner Direktorenzeit, die letztendlich bis 1982 andauerte, hatte Kutschera dem europäischen Musical und dem Musical in Wien zu einer ganz neuen Marktstellung verholfen.

Von Peter Weck bis zur Ära Klausnitzer

In seinem umfassenden Werk beleuchtet Back-Vega nun die darauffolgenden Neuerungen am Hause und die Gründung der langjährigen Talente-Schmiede "Tanz-Gesang-Studio Theater an der Wien" im Jahr 1984. Ebenso werden die Entstehung der Vereinigten Bühnen Wien als Teil der Wien Holding und die Zusammenarbeit mit Franz Häußler als kaufmännischem Leiter und ergänzendem Teil der Geschäftsführung erläuert. Während er in seiner Hommage an das Haus am Naschmarkt die ganz großen Erfolge und Uraufführungen - von "Cats", "Phantom der Oper", "Elisabeth" bis zu "Tanz der Vampire" - Revue passieren lässt, liefert der Autor einen rundum informierenden Überblick über die Stärken und Stolpersteine des Musicals, seine Entwicklung in den letzten Jahrzehnten sowie dessen Etablierung als fester Bestandteil des Wiener Kulturgeschehens, der nicht immer unumstritten war. Im Schlusswort lässt er abschließend die schauspielerischen und gesanglichen Größen des Musicals zu Wort kommen, was dem Werk einen gelungenen und würdigen Rahmen gibt.

Peter Back-Vega, "Theater an der Wien. 40 Jahre Musical", Amalthea Signum Verlag 2008, 175 Seiten, ISBN 978-3-85002-664-2, 29,95 Euro, www.amalthea.at.

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(Schluss) wil

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(RK vom 26.08.2009)