Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 06.08.2009:
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StR Ludwig: Ein Jahr Kompetenzstelle für barrierefreies Wohnen

Wien (RK). Um allen WienerInnen, die Anliegen und Fragen rund um das Thema "barrierefreies Wohnen" haben, ein noch besseres Service zu bieten, wurde vor einem Jahr ein neues Wiener Beratungszentrum ins Leben gerufen. Hauptaufgabe der Anlaufstelle ist das umfassende Service für alle BürgerInnen rund um das Thema ...

Wien (RK). Um allen WienerInnen, die Anliegen und Fragen rund um das Thema "barrierefreies Wohnen" haben, ein noch besseres Service zu bieten, wurde vor einem Jahr ein neues Wiener Beratungszentrum ins Leben gerufen. Hauptaufgabe der Anlaufstelle ist das umfassende Service für alle BürgerInnen rund um das Thema barrierefreies Wohnen. Dabei steht vor allem die Informations- und Beratungstätigkeit über das Angebot an Förderungen und über mögliche bauliche Verbesserungen im Vordergrund. Wohnbaustadtrat Vizebürgermeister Dr. Michael Ludwig zog nun Bilanz über die bisherigen Leistungen des neuen Servicezentrums.****

"Die große Nachfrage nach den Angeboten des Zentrums zeigt, dass sich die neue Anlaufstelle bereits ein Jahr nach ihrer Einrichtung bestens etabliert hat. Das Servicezentrum wird von den Wienerinnen und Wienern sehr gut angenommen", freute sich Wohnbaustadtrat Michael Ludwig anlässlich des ersten Geburtstags der Kompetenzstelle für barrierefreies Planen, Bauen und Wohnen. So beraten die MitarbeiterInnen der Servicestelle täglich im Schnitt rund 15 Auskunftssuchende telefonisch über die Fördermöglichkeiten der Stadt Wien für barrierefreie Umbauten, geben im Rahmen von persönlichen Beratungsgesprächen Unterstützung und Tipps und helfen beim Ausfüllen der Förderanträge, die dann direkt von der Kompetenzstelle aus an die Förderstellen übermittelt werden.

"Beratungssuchende sind vorwiegend ältere Wienerinnen und Wiener mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit, die möglichst lange in ihrer eigenen Wohnung bleiben wollen, aber auch Bürgerinnen und Bürger, die ihr Wohnobjekt vorausschauend barrierefrei gestalten wollen. Zudem nehmen auch Planerinnen und Planer und Unternehmen der Stadt Wien das Know-how der Kompetenzstelle sehr gern in Anspruch. Somit ist es uns durch diese Einrichtung nicht nur gelungen, das Service in diesem Bereich zu optimieren, sondern auch das Thema Barrierefreiheit noch stärker in den Blickpunkt zu rücken und entsprechende Maßnahmen zu forcieren", unterstrich Ludwig.

Vielfältiges Tätigkeitsspektrum

Vier MitarbeiterInnen und eine Teamassistentin kümmern sich in der Kompetenzstelle - sie ist bei der MA 25 angesiedelt - unter der Leitung von Architekt DI Robert Labi engagiert um alle Anliegen rund um das Thema barrierefreies Wohnen. Neben umfassenden und kostenfreien Beratungstätigkeiten für Privatpersonen und PlanerInnen nimmt das Team der Servicestelle auch Amtssachverständigen-Aufgaben wahr - es war bisher bei rund 50 Behördenverfahren im Einsatz - und steht verschiedenen Abteilungen und Unternehmen der Stadt Wien, so etwa dem Krankenanstaltenverbund, der Baubehörde und Magistratsdienststellen, bei mittlerweile rund 70 Projekten fachlich zur Seite. Insgesamt 140 Lokalaugenscheine wurden bislang durchgeführt. Zudem bietet das Servicezentrum auch Interessensvertretungen von Menschen mit Behinderungen fachliche Unterstützung.

Drei konkrete Beispiele für die Beratungstätigkeit der Kompetenzstelle

Das Kompetenzzentrum für barrierefreies Planen, Bauen und Wohnen führte seit seiner Gründung mehr als 300 kostenfreie Beratungen durch und setzte eine Reihe von Maßnahmen zur Barrierefreiheit durch. Drei konkrete Beispiele dafür sind:

1) Wohnungszugänglichkeit wiederhergestellt:

Im 1. Bezirk wurde im Zuge einer Haussanierung die Stufe bei der Wohnungseingangstüre entfernt und durch eine kurze, steile Rampe ersetzt. Diese gutgemeinte Maßnahme entspricht jedoch nicht einer barrierefreien Gestaltung nach dem Stand der Technik. Ein gehbehinderter Wohnungsmieter beschwerte sich bei der Kompetenzstelle über die nunmehrige Situation. Er hatte Probleme, nach dem Türöffnen auf die schräge Ebene zu treten. Nach Intervention der Kompetenzstelle wurde der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt.

2 ) Wohnungsumbau:

Im 23. Bezirk sollte auf Wunsch der Eltern die Genossenschaftswohnung der Tochter, die auf den Rollstuhl angewiesen ist, barrierefrei adaptiert werden. Die Umbauberatung für die Wohnung der Tochter (die Wohnhausanlage wurde 1986 erbaut) erfolgte durch MitarbeiterInnen der Kompetenzstelle vor Ort. Inhaltlich wurden die Möglichkeiten für die Anordnung der Einrichtungsgegenstände, der Umbau der Sanitärräume, Türverbreiterungen und die Verlegung von Leitungen besprochen. Inzwischen wurde der Umbau getätigt und die Förderung ausbezahlt.

3) Barrierefreie Erschließung:

Eine künftige Mieterin eines Neubauvorhabens im 11.Bezirk wandte sich mit dem Anliegen einer barrierefreien Verbindung zur Station der öffentlichen Verkehrsmittel an die Kompetenzstelle. Die Gestaltung des Neubaus war so geplant, dass der kürzeste Weg dorthin nur über eine Stiegenanlage möglich gewesen wäre. Nach Intervention der Kompetenzstelle errichtete der Bauträger vor der Besiedelung begleitend zur Stiege eine Rampenanlage, sodass die Rollstuhlfahrerin, aber auch Jungfamilien mit Kinderwagen diese Wegverbindung nutzen können.

Service

  • Kompetenzstelle für barrierefreies Planen, Bauen und Wohnen:
    19., Muthgasse 62/1.Obergeschoss/C1.12
    Tel.: 01/4000-25345
    E-Mail: info@barrierefreiestadt.wien.at
    Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, von 8.30 bis 13.30 Uhr, um
    telefonische Anmeldung wird gebeten (darüber hinausgehende
    Termine sind möglich)
    Internet: www.barrierefreiestadt.wien.at

(Schluss) da

Rückfragehinweis für Medien:

(RK vom 06.08.2009)